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WERDER MAGAZIN 327 55

TISCHTENNIS

Die Verpflichtung von Adrian Crisan

lockte in der

Folge weitere Stars an die Weser, die Trainings-

gruppe gewann zunehmend an Qualität. Der Inder

Kamal Achanta und Chuang Chih-Yuan aus Tai-

wan sowie die beiden Japaner Seiya Kishikawa

und Taku Takakiwa sind die wohl herausra-

gendsten Persönlichkeiten. „Um wirklich gut zu

arbeiten, braucht man starke Trainingspartner“,

macht Cristian Tamas deutlich. „Wer täglich mit

dem gleichen Gegenüber trainiert, kommt nicht

weiter. Mittlerweile sind durch die Zusammenset-

zung der Gruppe nahezu alle Spielsysteme vertre-

ten. Das gibt uns hervorragende Möglichkeiten.“

Davon profitieren unter anderem

die Bundesliga-

Spieler des SV Werder. „Das ist unser oberstes

Ziel“, betont Greber. Finanzielle Vereinbarungen

mit den Spielern, die nicht beim SV Werder unter

Vertrag stehen, gibt es nicht. Sie finanzieren

ihre Wohnung und den Lebensunterhalt in

Bremen selbst und profitieren von der gut aufge-

stellten Trainingsgruppe. Und nicht nur das. Sascha

Greber und Cristian Tamas bieten sozusagen

‚Training plus‘. „Wir unterstützen die Spieler

auch schon mal dabei, einen guten Verein in

Deutschland zu finden“, verrät Greber. Nicht ganz

uneigennützig, schließlich steigert das die Chance,

dass sie der Trainingsgruppe erhalten bleiben.

Ovidiu Ionescu zum Beispiel

steht für Bundesliga-

Konkurrent Post SV Mühlhausen an der Platte.

Sein Club profitiert vom Training des Rumänen

in Bremen. „Er kam einst als Zweitliga-Spieler

zu uns und hat nun in der Bundesliga eine posi-

tive Bilanz“, lobt Greber die Arbeit von Trainer

Cristian Tamas. Im Training gemeinsam, in den

Spielen gegeneinander – für Tischtennisspieler

ist das ganz normal. „Entscheidend ist, sich mit

möglichst vielen anderen zusammenzutun und

einen Trainer zu haben, dem man vertraut. Davon

leben die Spieler“, weiß Greber.

Die traditionellen Tischtennis-Hochburgen

Och-

senhausen, Grenzau und Saarbrücken bieten

ähnliche Trainingsmöglichkeiten wie der SV

Werder. Rekordmeister Borussia Düsseldorf ist

derweil der klare Branchenführer – mit dem

nationalen Leistungszentrum des Deutschen

Tischtennis-Bunds. Auch Werders Nummer eins,

Bastian Steger, trainiert dort. Der Nationalspie-

ler reist jeweils einige Tage vor den Spielen nach

Bremen, um sich gemeinsam mit seinem Team

vorzubereiten. „Für uns ist das kein Problem“,

betont Greber. „Im Gegenteil: Man kann sich

kaum etwas Besseres wünschen, als einen

‚Düsseldorfer‘ als Nummer eins zu haben.“

Steger, jetzt im zweiten Jahr

bei den Grün-Wei-

ßen, ist auch so schnell zum Publikumsliebling

geworden. Das gilt übrigens gleichermaßen für

die drei anderen im Team: den Russen Kirill

Skachkov sowie die beiden Rumänen Constantin

Cioti und Hunor Szöcs. Alle wohnen nicht weit

von der Klaus-Dieter-Fischer-Halle entfernt, sind

so auch regelmäßig im Supermarkt um die Ecke

anzutreffen und werden dabei immer öfter

erkannt. Schließlich erfreut sich die vermeintliche

Randsportart Tischtennis in Bremen nicht erst

seit dem überraschenden Gewinn des Deutschen

Meistertitels durch den SV Werder im Jahr 2013

immer größerer Beliebtheit. Ein Grund dafür ist

sicher die große Nähe zu den Stars – nicht nur

bei den Matches in Bundesliga und Europapokal,

sondern auch außerhalb der Halle.

Martin Lange

INFO

Die aktuelle Trainingsgruppe

des SV Werder:

Bastian Steger

(Foto,

Deutschland, SV Werder

Bremen, Weltranglisten-

Platz 37*)

Kirill Skachkov

(Russland,

SV Werder Bremen, 66)

Constantin Cioti

(Rumänien,

SV Werder Bremen, 137)

Hunor Szöcs

(Rumänien, SV

Werder Bremen, 150)

Ovidiu Ionescu

(Rumänien,

Post SV Mühlhausen, 101)

Niagol Stoyanov

(Italien,

3S Polonia Bytom, 112)

Yoshihiro Ozawa

(Japan, TTC

Indeland Jülich, 262)

Aly Walaa El-Din

(Ägypten,

TTC Düppel Dentalsplace)

Kiril Barabanov

(Weißrussland, MTV Jever)

Daniel Dan

(Rumänien,

SV Union Velbert)

Alexandru Mircea

(Rumänien, TuS Celle 92)

Katharina Michajlova

(Deutschland, TuS Bad

Driburg)

*Stand: Januar 2016

Neben dem Einzeltraining (hier Cristian Tamas mit Kirill Skachkov, re.) profitieren die

Spieler vor allem davon, dass in der Gruppe nahezu jeder Spielstil vertreten und so

eine optimale Vorbereitung auf bevorstehende Gegner möglich ist.