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ungs“, ruft Cristian Tamas, als sich alle zum Gruppenfoto
versammeln sollen. „All together.“ Es herrscht ein lustiger
Mix aus Deutsch und Englisch in der Klaus-Dieter-Fischer-
Halle, und Werders Trainer wechselt wie selbstverständlich
zwischen den beiden Sprachen. „Überwiegend verständigen wir
uns auf Englisch“, verrät Tamas. Kein Wunder, schließlich sind an
diesem Vormittag Sportler aus Russland, Rumänien, Ägypten, Japan,
Weißrussland und Italien versammelt, um unter der Leitung von
Werders langjährigem Bundesliga-Coach zu trainieren.
Cristian Tamas kam im Jahr 2005
zum damaligen Bundesliga-Auf-
steiger SV Werder. In seiner ersten Saison an der Weser reisten drei
der vier Spieler seiner Mannschaft erst drei Tage vor jeder Partie
nach Bremen zum gemeinsamen Training, nur einer war ständig
vor Ort. Und schon damals war klar: Das soll sich möglichst bald
ändern. Teammanager Sascha Greber, der Vorstand der Abteilung
Tischtennis und eben Tamas beschlossen den schrittweisen Aufbau
einer Trainingsgruppe. Greber erinnert sich: „Wir wussten, dass
wir Bundesliga-Tischtennis in Bremen nur nachhaltig etablieren
können, wenn wir hier eine solche Gruppe haben. Außerdemwollten
wir eine stärkere Identifikation der Abteilung Tischtennis und des
Umfelds mit unseren Aushängeschildern, den Bundesliga-Spielern,
erreichen.“
Dass es nach dem Aufstieg
zunächst direkt zurück in die zweite
Liga ging, brachte die Pläne nur kurzfristig ins Stocken. Schließlich
meldete sich das Team 2007, nur ein Jahr später, wieder im Ober-
haus zurück. Dennoch: „Als Neu-Bundesligist mussten wir erstmal
‚kleine Brötchen backen‘ und uns einen Namen machen“, erzählt
Greber. „Wir konnten nicht gleich die ganz großen Spieler
verpflichten.“ Auch die Infrastruktur war zunächst noch nicht wie
gewünscht. Einen Riesenschritt nach vorne ermöglichte der Bau
der neuen Sporthalle (heute Klaus-Dieter-Fischer-Halle) im Jahr
2010. „Dass der Verein beim Bau damals auch speziell unsere
Bedürfnisse berücksichtigt hat, war ein großer Glücksfall für uns“,
schwärmt Greber, denn ab sofort konnte die Gruppe nicht nur nach-
mittags, sondern auch vormittags trainieren. Und prompt lockten
die Verantwortlichen den ersten richtig großen Namen zum SV Wer-
der: Adrian Crisan. Greber: „Er war der erste wirkliche Weltklasse-
Spieler, der auch fest hier in Bremen trainiert hat.“
Bunte Mischung
Die internationale Trainingsgruppe des
SV Werder Bremen ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg der Tischten-
nis-Bundesliga-Mannschaft. Nur wenige Standorte in Deutschland bieten
den Spielern solch ideale Trainingsbedingungen.
Fotos: M. Rospek
Werder-Trainer Cristian Tamas (5. v. li.) mit seiner Trainingsgruppe, zu der Spieler mehrerer Nationen gehören, darunter die drei
Bundesliga-Profis der Grün-Weißen Kirill Skachkov (li.), Constantin Cioti (3. v. re.) und Hunor Szöcs (4. v. re.).