50
KURS
10 / 2013
BCA AG
Vermittler nicht einseitig belasten
Die BCA AG schlägt sich in Sachen Provi-
sonsdeckelung auf die Seite der unabhän-
gigen Vermittler. Gegenüber dem GDV plä-
diert der Maklerpool für eine Beibehaltung
bewährter Vergütungssysteme – auch über
längere Vertragslaufzeiten hinweg. „Natür-
lich müssen wir uns in der Branche aufgrund
der Zinssituation über Kostensenkungs-
möglichkeiten bei Vorsorgeprodukten un-
terhalten. Aber dies darf nicht nur einseitig
auf dem Rücken der freien Vermittler aus-
getragen werden“, so BCA-Vorstand Dr. Jut-
ta Krienke. Die bereits erfolgte Deckelung
der Provisionen in der PKV und die Zurück-
haltung der Kunden beim Abschluss von
Altersvorsorgeprodukten hätten bei vielen
freien Vermittlern bereits zu Einkommens-
verlusten geführt. Eine Provisionsdeckelung
würde laut Krienke auch zu Verwerfungen in
der Maklerschaft führen: „Denn schon heute
haben wir Nachwuchsprobleme und laufen
Gefahr, die sozialpolitisch verantwortliche
Versorgung breiter Bevölkerungsschichten
mit Vorsorgeleistungen nicht aufrechterhal-
ten zu können.“
ERGO
Kunden im Blick
Die ERGO Versicherungsgruppe will ihre
Steuerung künftig noch stärker an den Kun-
den ausrichten, um ihr Kundenversprechen
„Versichern heißt verstehen“ einzulösen.
Wesentliche neue Bausteine seien die Ein-
führung eines Kundenzufriedenheitsmaßes
und die geplante Einrichtung eines COO
Ressorts für alle kundenbezogenen Services
und Prozesse des Unternehmens, heißt es.
Die Feinkonzeption beider Maßnahmen, die
den Führungskräften im Rahmen einer Stra-
tegiekonferenz vorgestellt wurden, werde in
den kommenden Monaten erarbeitet.
BGH
Verband lobt Urteil
Versicherer müssen nach einem aktuellen
Urteil des BGH unverändert mindestens
die Hälfte der eingezahlten Prämien und
der Zinsen auszahlen, wenn Kunden von
vor 2008 abgeschlossenen Lebensversiche-
rungen vor dem Ende der regulären Ver-
tragslaufzeit kündigen. Der Bundesverband
Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) be-
grüßt das Grundsatzurteil des Bundesge-
richtshofs (BGH), weil es eine Regelungslü-
cke schließt und es Versicherungsnehmern
so möglich ist, zu kalkulieren, welche Konse-
quenzen eine vorzeitige Vertragskündigung
hat.
Vorsorgesysteme
Vertrauen geht anders
Das Vertrauen der Menschen in die gesetz-
lichen Versorgungssysteme in Deutschland
geht weiter zurück. Wie die aktuelle Zuver-
sichtsstudie der Allianz ergab, sehen nur
noch 15 Prozent der Menschen die Zukunft
der gesetzlichen Rentenversicherung opti-
mistisch, das sind nochmals fünf Punkt we-
niger als bei der Vergleichsfrage im Vorjahr.
Auch die gesetzliche Pflege- und Kran-
kenversicherung leidet unter Vertrauens-
schwund – nur noch 25 Prozent der Bürger
üben sich hier in Optimismus.
LAST CALL
Und im nächsten KURS-Heft lesen Sie ...
Gerichtsfest
Rechtsschutz im Blick
Winterfest
Rund um das Kfz
Trendsetter
Das moderne Büro
© fotolia
PKV
Rückstellungen volkswirtschaftlich wichtig
Alterungsrückstellungen in der Priva-
ten Krankenversicherung (PKV) ermögli-
chen Investitionen, die zu einer höheren
Arbeitsproduktivität führen. Dies erhöht
wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Wirtschaft und vergrößert den
Spielraum für Lohnerhöhungen. Davon
profitiert schließlich auch die umlage-
finanzierte Gesetzliche Krankenversiche-
rung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stu-
die des Wissenschaftlichen Instituts der
PKV (WIP). Eine Schwächung oder gar Ab-
schaffung der PKV würde dagegen zu ei-
nem Rückgang des Investitionsvolumens
führen – mit den entsprechend negativen
Folgen für die gesamte Gesellschaft. Die
WIP-Studie entstand unter Federführung
von Bruno Schönfelder, Professor für Volks-
wirtschaftslehre an der Technischen Uni-
versität Bergakademie Freiberg. Die ge-
samten Alterungsrückstellungen der PKV
und der Privaten Pflegepflichtversiche-
rung (PPV) belaufen sich derzeit auf rund
180 Milliarden Euro. Seit 2006 nehmen sie
jährlich um mehr als zehn Milliarden Euro
zu, was in etwa 5,4 Prozent des gesamten
Nettosparvolumens Deutschlands ent-
spricht, heißt es.