Ärztekammer
Nordrhein
Jahresbericht 2013
| 29
Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik
So solle der Diskurs über Begrenzungen offen
in einer Form stattfinden, „die jeder mitverfolgen
und nachvollziehen kann“. Die Betroffenen – etwa
Patientenvertreter oder Selbsthilfegruppen – sollen
maßgeblich in die Diskussion einbezogen werden.
Das Verfahren der Priorisierung ist nachMeinung
von Groß der Rationierung − insbesondere dem ver-
borgenen, vom Patienten nicht zu erkennenden Vor-
enthalten von Leistungen − ethisch überlegen. Prio-
risierung bedeutet die Bildung einer Rangreihe von
Indikationen, Patientengruppen oder Verfahren, an
deren Spitze sich unverzichtbare und an deren Ende
sich wirkungslose oder gar schädliche Maßnahmen
finden. Der Medizinethiker plädierte auch für ein
Festhalten am Prinzip der Solidarität, zumindest
einer Basisversorgung nach dem Egalitätsprinzip.
Eine streng utilitaristische Orientierung dagegen,
die zum Beispiel Leistungsausschlüsse für unheil-
bar Kranke oder sehr alte Menschen nach sich zie-
hen könnte, lehnt er wie die Mehrheit der Bevölke-
rung als mit der Menschenwürde nicht vereinbar ab.
Ein Höhepunkt der Begrüßungsveranstaltung war
das Ärztliche Gelöbnis
(siehe rechts)
, das die jungen
Ärztinnen und Ärzte ablegten. Anschließend konn-
ten sie mit ihren Unterschriften bekräftigen, dass
sie sich auf die Grundwerte ihres Berufes verpflichten.
Ausschnitte der Veranstaltung sind als Videostream unter folgender
Adresse abrufbar:
Kernkompetenz Kommunikation
Über essentielle ärztliche Kernkompetenzen re-
ferierte auf der Begrüßungsveranstaltung im Okto-
ber 2012 der Dekan der Fakultät für Medizin und
Gesundheitswissenschaften der Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg, Professor Dr. Eckhard G.
Hahn, MME. Eines der wichtigsten Werkzeuge ist
nach seinen Worten die Fähigkeit von Ärztinnen
und Ärzten, gut mit Patienten zu kommunizieren.
Der Text leitet sich ab vom Eid des Hippokrates (um 400 v. Chr.)
und der Genfer Deklaration des Weltärztebundes (1948).
Professor Eckhard Hahn:
Die ärztliche Kernkompetenz Kommunikation
muss systematisch trainiert werden.
Den Artikel können Sie im Dezemberheft 2012 des Rheinischen Ärzteblattes nachlesen
(
> Rheinisches Ärzteblatt > Archiv > 2012)
.
να ἰητρὸν καὶ Ἀσκληπιὸν καὶ Ὑγείαν
ὶ θεοὺς πάντας τε καὶ πάσας, ἵστορας
α ποιήσειν κατὰ δύναμιν καὶ κρίσιν ἐμὴν
όνδε καὶ συγγραφὴν τήνδε ·
ν διδάξαντά με τὴν τέχνην ταύτην ἴσα
βίου κοινῶσασθαι, καὶ χρεῶν χρηΐζοντι
σθαι, καὶ γένος τὸ ἐξ αὐτοῦ ἀδελφοῖς
ρρεσι, καὶ διδάξειν τὴν τέχνην ταύτην,
θάνειν, ἄνευ μισθοῦ καὶ συγγραφῆς,
αὶ ἀκροήσιος καὶ τῆς λοίπης ἁπάσης
σιν ποιήσασθαι υἱοῖς τε ἐμοῖς καὶ τοῖς
, καὶ μαθητῇσι συγγεγραμμένοισι τε καὶ
νόμῳ ἰητρικῷ, ἄλλῳ δὲ οὐδενί.
ήσομαι ἐπ‘ ὠφελείῃ καμνόντων κατὰ
ἐμήν, ἐπὶ δηλήσει δὲ καὶ ἀδικίῃ εἴρξειν.
φάρμακον οὐδενὶ αἰτηθεὶς θανάσιμον,
συμβουλίην τοιήνδε · ὀμοίως δὲ οὐδὲ
φθόριον δώσω. ἀγνῶς δὲ καὶ ὁσίως
ίον τὸν ἐμὸν καὶ τέχνην τὴν ἐμήν.
ὴν λιθιῶντας, ἐκχωρήσω δὲ ἐργάτῃσιν
τῆσδε. ἐς οἰκίας δὲ ὁκόσας ἂν ἐσίω,
φελείῃ καμνόντων, ἐκτὸς ἐὼν πάσης
ὶ φθορίης, τῆς τε ἄλλης καὶ ἀφροδισίων
υναικείων σωμάτων καὶ ἀν
υθέρων τε καὶ δούλων.
ἢ ἴδω ἢ ἀκούσω, ἢ καὶ ἄνευ θεραπείης
πων, ἃ μὴ χρή ποτε ἐκλαλεῖσθαι ἔξω,
ρητα ἡγεύμενος εἶναι τὰ τοιαῦτα.
μοι τόνδε ἐπιτελέα ποιέοντι, καὶ μὴ
ρασθαι καὶ βίου καὶ τέχνης δοξαζομένῳ
ποις ἐς τὸν αἰεὶ χρόνον · παραβαίνοντι
ιορκέοντι, τἀναντία τούτων.
„Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand
gelobe ich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit
zu stellen.
Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit
und Würde ausüben.
Die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit
meiner Patientinnen und Patienten soll oberstes Gebot
meines Handelns sein.
Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über
den Tod meiner Patientinnen und Patienten hinaus wahren.
Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und
die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten
und bei der Ausübung meiner ärztlichen Pflichten
keinen Unterschied machen weder aufgrund einer etwaigen
Behinderung, nach Geschlecht, Religion, Nationalität, Rasse
noch nach Parteizugehörigkeit oder sozialer Stellung.
Ich werde jedem Menschenleben von der Empfängnis an
Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung
meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten
der Menschlichkeit anwenden.
Ich werde allen, die mich den ärztlichen Beruf gelehrt haben,
sowie Kolleginnen und Kollegen die schuldige Achtung erweisen.
Dies alles verspreche ich auf meine Ehre.“
ΡΚΟΣ
GELÖBNIS
Fassung aus der Berufsordnung
für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte
Eid des Hippokrates nach alter Überlief rung
ὸν καὶ Ἀσκληπιὸν καὶ Ὑγείαν
πάντας τε καὶ πάσας, ἵστορας
ειν κατὰ δύναμιν καὶ κρίσιν ἐμὴν
ὶ συγγραφὴν τήνδε ·
αντά με τὴν τέχνην ταύτην ἴσα
ινῶσασθαι, καὶ χρεῶν χρηΐζοντι
αὶ γένος τὸ ἐξ αὐτοῦ ἀδελφοῖς
αὶ διδάξειν τὴν τέχνην ταύτην,
ἄνευ μι θοῦ καὶ συγγραφῆς,
ήσιος καὶ τῆς λοίπης ἁπάσ ς
ήσασθαι υἱοῖς τε ἐμοῖς καὶ τοῖς
θητῇσι συγγεγραμμένοισι τε καὶ
ἰητρικῷ, ἄλλῳ δὲ οὐδενί.
ἐπ‘ ὠφελείῃ καμνόντων κατὰ
πὶ δηλήσει δὲ καὶ ἀδικίῃ εἴρξειν.
κον οὐδενὶ αἰτηθεὶς θανάσιμον,
υλίην τοιήνδε · ὀμοίως δὲ οὐδὲ
ν δώσω. ἀγνῶς δὲ καὶ ὁσίως
ἐ ὸν καὶ τέχνην τὴν ἐμήν.
ῶντας, ἐκχωρήσω δὲ ἐργάτῃσιν
. ἐς οἰκίας δὲ ὁκόσας ἂν ἐσίω,
καμνόντων, ἐκτὸς ἐὼν πάσης
ίης, τῆς τε ἄλλης καὶ ἀφροδισίων
ων σωμάτων καὶ ἀνδρῴων,
τ καὶ δούλων.
ἢ ἀκ ύσω, ἢ καὶ ἄνευ θεραπείης
μὴ χρή ποτε ἐκλαλεῖσθαι ἔξω,
γεύμενος εἶναι τὰ τοιαῦτα.
δε ἐπιτελέα ποιέοντι, καὶ μὴ
ι καὶ βίου καὶ τέχνης δοξαζομένῳ
τὸν αἰεὶ χρόνον · παραβαίνοντι
ντι, τἀν ντία τούτων.
„Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand
gelobe ich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit
zu stellen.
Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit
und Würde ausüben.
Die Erhaltung und Wi derherstellung der Gesundheit
meiner Patientinnen und Patienten soll oberstes Gebot
meines Handelns sein.
Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über
den Tod meiner Patientinnen und Patienten hinaus wahren.
Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und
die e le Überlieferung d s ärztlichen Berufes aufrechterhalten
und bei der Ausübung meiner ärztlichen Pflichten
keinen Unterschied machen weder aufgrund einer etwaigen
Behinderung, nach Geschlecht, Religion, Nationalität, Rasse
noch nach Parteizugehörigkeit oder sozialer Stellung.
Ich werde jedem M nsch nleben von der Empfängnis an
Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung
meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten
der Menschlichkeit anwenden.
Ich werde allen, die mich den ärztlichen Beruf gelehrt haben,
sowie Kolleginnen und Kollegen die schuldige Achtung erweisen.
Dies alles v rspreche ich a f meine Ehre.“
ΟΣ
GELÖBNIS
Fassung aus der Berufsordnung
für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte
Eid des Hippokrates nach alter Überlieferung