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Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2014

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Kammerversammlung

mäßig uninteressant, sagte Spreng: „Sie sind nur

interessant mit dem, was sie tun, welche Haltung

sie zeigen und wer hinter ihnen steht.“

Daher riet er den ärztlichen Organisationen, sich

weniger auf die politische Lobbyarbeit und mehr

auf die mediale „Vorfeldarbeit“ zu konzentrieren:

„Es wäre klüger, alle Anstrengungen auf eine Ver-

besserung des Images der Ärzte und ihrer Erfolge

zu konzentrieren als auf die Parteien.“ Die Ärzte-

schaft soll nach Ansicht des Kommunikationsprofis

Politik und Medien verblüffen. Diese erwarten nach

seiner Erfahrung: Die Ärzte wollen mehr Geld.

Spreng: „Nein, Sie wollen das Beste für ihre Patien-

ten.“ Wenn die Ärzteschaft diese Einstellung glaub-

würdig vermitteln könne, vertrete sie Millionen von

Wählern. „Nur davor haben die Politiker Respekt.

Und das bedeutet wirklichen Einfluss. Nur derje-

nige, der die Öffentlichkeit überzeugt, überzeugt

auch die Politik.“

Weiterbildung: Work in Progress

Zum Thema Weiterbildung berichtete der Vorsit-

zende der Weiterbildungsgremien der Ärztekam-

mer Nordrhein, Dr. Dieter Mitrenga. Er erläuterte

den Stand der Novellierung der (Muster-)Weiter-

bildungsordnung und eine aktuelle Änderung der

nordrheinischen Fassung. „Die Evaluation der

Weiterbildung trägt Früchte“, sagte Mitrenga wei-

ter. Die Kammer habe Kritik und Defizite ernst ge-

nommen und so zum Beispiel eine höhere Verläss-

lichkeit von Zeugnissen erreicht. Darüber hinaus

habe man als Konsequenz aus den Evaluationen

die so genannten strukturierten Dialoge ins Leben

gerufen, in denen rund 200 in Weiterbildung be-

findliche Kolleginnen und Kollegen und etwa 300

Weiterbildungsbefugte unter Moderation der Kam-

mer an weiteren Verbesserungen gearbeitet haben.

im Sinne der getroffenen Rahmenvereinbarung an den

Grundsätzen der Einzelleistungsvergütung und der

persönlichen Leistungserbringung sowie an der Mög-

lichkeit von Analogbewertungen festzuhalten. Eine gute

Patientenversorgung setzt außerdem leistungsgerechte

Honorare voraus. Die Kammerversammlung begrüßt

die zwischen Bundesärztekammer und Verband der

Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) getrof-

fene Rahmenvereinbarung zur Novellierung der GOÄ.

Die Kammerversammlung begrüßt ausdrücklich das

Bemühen der beteiligten Versicherungsunternehmen,

diesen Geschäftsbereich entgegen vieler politischer

Strömungen in Deutschland zu erhalten und zu stärken

und so den Bürgern eine freiheitliche Wahloption für

die Absicherung eines Individualrisikos fortzuent-

wickeln.

Sie fordert den PKV-Verband auf, schnellstmöglich

mit der Bundesärztekammer eine Neufassung des

Leistungsverzeichnisses der GOÄ auf der Basis des

von der BÄK erarbeiteten Novellierungsvorschlages

zu konsentieren. Nur so kann die Fortentwicklung der

Medizin nach über 20 Jahren wieder in der GOÄ korrekt

abgebildet werden. Zugleich muss die GOÄ insbesonde-

re die unmittelbare ärztliche Zuwendung zum Patienten

in Anamnese, Untersuchung, Beratung und Behandlung

stärken.

Sie fordert den Verordnungsgeber auf, auch zum Schutz

der Beihilfeberechtigten die Novellierung zu unter-

stützen und leistungsgerecht auszugestalten und nicht

zu Lasten der Beamtinnen und Beamten auf Bundes-,

Landes- und Kommunalebene sparen zu wollen.

Kein Streikverbot für Ärztinnen und Ärzte –

Nordrheinische Ärztinnen und Ärzte unter-

stützen Online-Petition

Die Kammerversammlung der nordrheinischen Ärztin-

nen und Ärzte ruft alle Kolleginnen und Kollegen sowie

Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Online-Petition

„Rettet die Gewerkschaftsfreiheit – Kein Streikverbot

per Gesetz“ auf der Internetplattform „openPetition“

( www.freie-gewerkschaften.de )

zu unterzeichnen.

Mangel an kurativ tätigen Ärzten

Die freien Arztstellen im kurativen Bereich der

Medizin sind trotz steigender Studentenzahl nicht

mehr zu besetzen. Der Arbeitsmarkt muss in zu-

nehmendem Maße für Ärzte aus Süd- und Osteuropa,

oft mit unzureichenden Sprachkenntnissen und

unterschiedlichen medizinischen Standards, ge-

öffnet werden. Auf der anderen Seite schließen

deutsche Ärzte ihre Praxen oder kündigen die

Stellen im Krankenhaus und wandern aus.

Der Vorstand der Ärztekammer Nordrhein wird be-

auftragt, die Ursachen dieser Entwicklung zu unter-

suchen und die Ergebnisse bei der nächsten Kammer-

versammlung vorzulegen. Die Ergebnisse sollen

auch die ärztliche Versorgungssituation der Länder

miteinbeziehen, aus denen die ärztlichen Kollegen

ursprünglich ausgewandert sind.

Entschließungen der Kammerversammlung

Mit der Wahlperiode endet im Jahr 2014 auch eine Weiterbildungs-Ära.

Dr. Dieter Mitrenga (r.), der die Weiterbildungsgremien der Ärztekammer Nord-

rhein seit 1978 geleitet hat, erstattete in der März-Kammerversammlung zum

letzten Mal Bericht. Grund genug für den Präsidenten Rudolf Henke, das ehren-

amtliche Engagement von Dieter Mitrenga zu würdigen und ihm einen Blumen-

strauß zu überreichen. Die Kolleginnen und Kollegen applaudierten stehend.