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Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2014

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Medizinische Grundsatzfragen

eine besondere Unterstützung durch die Geschäfts-

stelle für die Verbesserung von Behandlungsrou-

tinen in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen nut-

zen, die „Zwischenauswertungen“. Seit knapp fünf

Jahren besteht die Möglichkeit, zu jedem beliebigen

Zeitraum auf der Grundlage der übersandten QS-

Daten eine Auswertung für alle Qualitätsindikato-

ren dieser Patientenbehandlungen abzurufen. Da-

mit kann die Umsetzung von Zielvereinbarungen

laufend verfolgt werden und es muss nicht auf die

Auswertung nach Ablauf eines vollen Verfahrens-

jahres gewartet werden.

Unabhängig von qualitativen Auffälligkeiten

besuchen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle die

Krankenhäuser vor Ort, beispielsweise für eine Da-

tenvalidierung (Abgleich der für die QS übersand-

ten Daten über das Behandlungsgeschehen mit den

Original-Patientenakten) oder zu Schulungsmaß-

nahmen auf Wunsch einzelner Kliniken. Neben

den jährlich erfolgenden Änderungen im Rahmen

der Systempflege besteht derzeit Beratungsbedarf

im Hinblick auf die nun jährlich anstehenden Ver-

öffentlichungspflichten für Krankenhaus-Quali-

tätsberichte und die nach Krankenhaus-Standorten

vorzunehmende Berichtssystematik.

Alle Ergebnisse der QS NRW seit 2003 im Internet unter

www.qs-nrw

.

org

Nächste Schritte

Die Erhebung aussagekräftiger Qualitätsdaten

und ihre Bewertung stellt vor dem Hintergrund ei-

nes zunehmenden Bedarfs an verständlichen und

öffentlich zugänglichen Informationen eine Her-

ausforderung dar. Neben dem Bedürfnis nach ei-

nem effektiven Schutz der Patientendaten und der

personenbezogenen Daten ihrer behandelnden Ärz-

tinnen und Ärzte ist dabei auch die nutzbringende

Aufbereitung der Informationen für eine klinikin-

terne Identifizierung und die damit verbundene Lö-

sung von Problemen zu berücksichtigen.

Für die zukünftige Erhebung von QS-Daten an-

hand der typischen Behandlungsabfolge eines Pa-

tienten, der beispielsweise als Katarakt-Patient zu-

nächst von einem niedergelassenen Arzt untersucht

wird und dem eine Operation empfohlen wird, in

deren Verlauf die operative Entfernung der einge-

trübten Augenlinse(n) und ihr Ersatz im Kranken-

haus oder bei einem anderen Arzt erfolgt und die

nachfolgende Betreuung bis hin zum Erreichen der

bestmöglichen Sehstärke, stellen sich besondere

Herausforderungen: Die patientenbezogene Daten-

zusammenführung von mehreren Behandlern zu

unterschiedlichen Zeiten unter Beachtung des

Schutzes der Patientendaten.

2011 erfolgten mit ausgewählten Krankenhäu-

sern in Nordrhein erste Tests. Aufgrund dieser

Erfahrungen konnten die zur Datenzusammen-

führung vorgesehenen 2011er-QS-Daten mit ihren

technischen Vorgaben nach Umstellung auf ein neu-

es Datenformat (XML) im Regelbetrieb von nahezu

allen NRW-Krankenhäusern im Folgejahr 2012 er-

folgreich exportiert werden.

Die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte sehen

in der patientenbezogenen Zusammenführung von

QS-Daten aus unterschiedlichen Behandlungsepi-

soden und -bereichen große Chancen für die ange-

strebte weitere Verbesserung der Behandlung ihrer

Patientinnen und Patienten.

Weitere Informationen auch zur 12. QS-NRW-Ergebniskonferenz unter

www.qs-nrw.org .

Peer Reviews in der Intensivmedizin

Im September 2012 gab der Vorstand der Ärzte-

kammer Nordrhein grünes Licht für das Modell-

vorhaben „Peer Review in der Intensivmedizin“.

Mit dem interdisziplinären und interprofessionel-

len Verfahren stellt die Ärztekammer ein sinnvolles

und akzeptiertes Instrument zur Qualitätssiche-

rung bereit, um langfristig die Versorgungsqualität

zu verbessern.

Ziel ist, möglichst viele intensivmedizinische Be-

reiche in das Verfahren zu integrieren, um eine brei-

te Anerkennung sowie eine flächendeckende Um-

setzung zu erreichen. Das Peer Review-Verfahren

Sie bereiteten der

Q

ualitäts-

sicherung in Deutschland in

den 1980er-Jahren den Weg:

Dr. Hannes Wolf (2.v.l.),

Professor Dr. Joachim Kort

(2.v.r.) und Professor Dr.

Klaus Hupe (r.).

Über den Besuch der

ärztlichen Pioniere freuten

sich Gesundheitsministerin

Barbara Steffens,

der Präsident der Ärzte-

kammer Nordrhein,

Rudolf Henke (3.v.l.),

und Dr. Hans-Georg

Huber (l.), Leiter der

Geschäftsstelle qs-nrw.