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Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2014

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Medizinische Grundsatzfragen

Zertifizierung von Perinatalzentren

Die gesetzlich zugewiesene Aufgabe zur Durch-

führung von QS-Maßnahmen umfasst auch die

Zertifizierungen im Gesundheitswesen

(§ 6 Heil-

BerG NRW)

. Mit der Initiative zur Zertifizierung

von Perinatalzentren (PNZ) wird neben der Zer-

tifizierung beispielsweise von Fortbildungsveran-

staltungen erstmals auch auf Nachfrage von PNZ

die Zertifizierung von Behandlungseinheiten zu

Struktur- und (teilweise) Prozesselementen vorbe-

reitet. Hierbei wird wesentlich anhand der Anfor-

derungen des Gemeinsamen Bundesausschusses

(G-BA) zu den strukturellen Anforderungen an

PNZ der Level I und II vorgegangen.

CIRS-NRW: Aus Fehlern lernen!

Fehlerquellen erkennen, Risiken minimieren,

aus Erfahrungen anderer lernen: Ein CIRS (Cri-

tical Incident Reporting System), ein freiwilliges

Verfahren zur sicheren Meldung unerwünschter

Ereignisse und (Beinahe‑)Fehler im Verlauf der Be-

handlung von Patienten für Ärzte und Pflege (in-

terdisziplinär und interprofessionell), wurde 2012

zusammen mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe,

der Krankenhausgesellschaft NRW und den Kas-

senärztlichen Vereinigungen unseres Landes für

Nordrhein-Westfalen aufgebaut. Inzwischen um-

fasst die Datenbank auf

www.cirs-nrw.de

mehr als

360 solcher Berichte.

Gesundheitspolitisch wurde die pflichtige Ein-

richtung eines CIRS im Rahmen des Patientenrech-

tegesetzes und im SGB V verankert. Für sein En-

gagement wurden CIRS-NRW und seine Träger im

April als zweitbestes Projekt vom Aktionsbündnis

Patientensicherheit ausgezeichnet.

2013 fand der erste öffentliche CIRS-Gipfel NRW

im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf mit über 190

Teilnehmern große Resonanz.

Weitere Informationen unter

www.cirs-nrw.de .

Qualitätssicherung in der

Schlaganfallbehandlung in Nordrhein

Das 2000 ins Leben gerufene

Q

ualitätssicherungspro-

jekt wertet auf Basis einer freiwilligen Beteiligung von

KlinikenderAkutversorgungdesSchlaganfallsstationäre

Behandlungsdaten aus und bündelt diese in einem Register.

2013 wurden mit 23.600 Datensätzen oder einem

Plus vondrei Prozent erneutmehr stationär behandel-

te Schlaganfallpatienten in die Auswertung einge-

schlossen. Aktuell wurden damit 55 Prozent der im

KammergebietdurchgeführtenSchlaganfallbehand-

lungen in diesem Register erfasst und ausgewertet.

Wie in den Vorjahren war auch 2013 eine Zunah-

me der thrombolytischen Therapieverfahren bei Pa-

tienten mit Hirninfarkt und kurzer Prähospitalzeit

(venöse Lysen: +13 %; arterielle Lysen: +33 %) sowie

eine Erhöhung der Rate antikoagulierter Patienten

(+2,1 % auf 25,4 %) zu beobachten. Die Entwicklung

der Kennzahlen in den letzten Jahren belegt eine

Stabilisierung wichtiger Prozess- und Ergebnis-

parameter auf hohem Niveau.

Dies spricht auch im Vergleich zu anderen Re-

gisterdaten für eine hochstehende Behandlungs-

qualität in Diagnostik und Therapie des Schlagan-

falls in Nordrhein.

Schlaganfallbehandlung: Prozessparameter

2011(%)

2012(%) 2013(%)

Prozessparameter

Prähospitalzeit <3h nach Ereignis

42,8

40,9

40,0

Präbildzeit <1h nach Aufnahme

77,7

78,8

78,2

Prälysezeit <1h nach Aufnahme

74,3

76,0

74,1

Ergebnisparameter

Pneumonie

5,6

8,2

6,0

intrazerebrale Blutung bei Hirninfarkt

1,8

1,8

1,6

Hospitalsterblichkeit gesamt

4,7

4,7

5,2

Hospitalsterblichkeit Hirninfarkt

5,5

5,5

5,8

Hospitalsterblichkeit Hirnblutung

16,0

15,6

18,3

Diagnostik

CT

92,4

90,7

91,0

MRT

57,3

60,5

61,3

Hirngefäßdiagnostik extrakraniell

93,5

93,7

93,5

Hirngefäßdiagnostik intrakraniell

92,2

92,6

92,9

Schlucktestung nach Protokoll

75,1

76,5

78,5

Therapie

Marcumar®

22,1

23,3

25,4

ASS in der Akutbehandlung

83,7

82,8

82,7

ASS als Dauerbehandlung

80,4

78,5

77,7

Lyserate (venös)

7,6

8,7

9,3

Antihypertensiva bei arterieller Hypertonie

97,9

98,0

98,1

Antidiabetika bei Diabetes mellitus

89,5

91,3

92,4

Statine bei Hyperlipidämie

95,7

96,4

96,2

Physio-Ergotherapie bei motorischen Ausfällen

94,3

93,8

93,7

– davon innerhalb von 2 Tagen

91,2

90,4

92,2

Logotherapie bei Sprach-Sprechstörungen

90,4

91,1

91,2

– davon innerhalb von 2 Tagen

87,0

87,3

88,8

Mobilisation

89,7

87,4

86,8

Weitere Informationen:

www.aekno.de/

Qualitaetssicherung/

Schlaganfall