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Jahresbericht 2014
Ärztekammer
Nordrhein
Medizinische Grundsatzfragen
Arzneimittelberatung:
Gut fortgebildet,richtig verordnet
Die Komplexität des deutschen Arzneimittelmarktes
erfordert von Ärztinnen und Ärzten eine stete Aktu-
alisierung ihres pharmakologischen Wissens wie auch
ihrer Kenntnis der regulatorischen Anforderungen bei
der Verordnung von Arzneimitteln.
Neutrale Informationen zu neuen Entwicklungen
und neuen Erkenntnissen über bekannte Arzneimit-
tel sind zur Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten
im Kammerbereich von hohem Wert. Ärztekam-
mern und Kassenärztliche Vereinigungen haben
den gesetzlichen Auftrag, Fortbildungsmaßnahmen
anzubieten, die frei von wirtschaftlichen Einflüssen
sind. Daraus leitet sich die Aufgabe der Arzneimittel-
beratungsstelle der Kammer ab, Ärztinnen und Ärz-
ten in Praxis und Klinik neutrale, sachkundige und
aktuelle Arzneimittelinformationen zur Verfügung
zu stellen, die diese auch an ihre Patienten weiter-
geben können. Ergänzend zur persönlichen Bera-
tung dient auch die Rubrik „Sicherer Verordnen“ im
Rheinischen Ärzteblatt
als wichtige Informationsquel-
le für die Kammermitglieder.
Die Arzneimittelberatungsstelle erstellte im Be-
richtszeitraum für Vorstand und Geschäftsführung,
insbesondere für die Rechtsabteilung, Stellungnah-
men beispielsweise zu aktuellen Problemen der Ver-
schreibung von Arzneimitteln. Anfragen von Ärztin-
nen und Ärzten sowie auch von Behörden zu pharma-
kologischen und arzneimittelrechtlichen Problemen
wurden geprüft und beantwortet. Einen Schwer-
punkt stellten dabei wie auch in vergangenen Jahren
Fragen zum fachfremden Verordnen von Arzneimit-
teln sowie Fragen zum richtigen Rezeptieren dar.
Des Weiteren wurden die Anwendung bedenklicher
Arzneimittel und die Bedeutung von Leitlinien the-
matisiert. Ebenfalls bestand wiederholt Beratungs-
bedarf bezüglich der Umstellung einer Arzneimittel-
verordnung auf ein Generikum oder auf eine andere
Darreichungsform. Eine Bevorratungsliste von BtM-
pflichtigen Arzneimitteln und Analgetika für den
Notfall wurden nach Abstimmung mit der Apothe-
kerkammer Mitte 2013 publiziert.
Mobbing
Die Ärztekammer Nordrhein hat im Jahr 1998
eine Anlaufstelle für Ärztinnen und Ärzte bei Fra-
gen des Missbrauchs und der Repression in hierar-
chischen Arbeitsverhältnissen (Mobbing) eingerich-
tet und damit einen Beschluss des Deutschen Ärzte-
tages aus dem gleichen Jahr umgesetzt. Ansprech-
partnerinnen sind
• Dr. Brigitte Hefer
(hefer@aekno.de, 0211 4302-2204)
als Ombudsfrau und
• stellvertretend Dr. Martina Levartz
(levartz@aekno.de,0211 4302-2750).
Die ärztlichen Kolleginnen führen Beratungsge-
spräche mit von Mobbing betroffenen Ärztinnen
und Ärzte. In den Gesprächen zeigt sich häufig, dass
Mobbing nicht das primäre Problem ist, sondern
Organisationsmängel, arbeits- oder berufsrecht-
liche Probleme im Vordergrund stehen, die sich in
Unzufriedenheit und in Mobbing-Handlungen aus-
drücken.
Im Zeitraum Januar 2013 bis Juli 2014 haben sich
42 Kolleginnen und Kollegen telefonisch an die
Mobbing-Ansprechpartnerinnen beziehungsweise
die Ombudsperson gewandt, zwölf Kolleginnen
und Kollegen haben einen persönlichen Gesprächs-
termin wahrgenommen.
Fachtagung „Häusliche Gewalt –
Gewalt in sozialen Beziehungen“
Gewalt ist ein weit verbreitetes und gesellschafts-
schichtenübergreifendes Problem. Gewalterfahrun-
gen können zu (langdauernden) körperlichen und
seelischen Verletzungen mit erheblichen Auswirkun-
gen auf das Gesundheits- und Sozialsystem führen.
Bund und Länder haben in den vergangenen
20 Jahren mehrere Gesetze verabschiedet, die den
Schutz insbesondere vor Gewalt im häuslichen Um-
feld zum Gegenstand haben. Neben der Ächtung
und Sanktionierung von Gewalt stehen bei der Be-
kämpfung insbesondere von häuslicher Gewalt der
Arzneimittelberatung
der Ärztekammer Nordrhein
Tel.:
0211 4302-2285
E-Mail:
Dr.Schutte@aekno.de