Previous Page  23 / 140 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 23 / 140 Next Page
Page Background

Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2016

| 21

Kammerversammlung

Bessere Repräsentanz von Frauen angestrebt

Über die Arbeitsergebnisse des Ad-hoc-Ausschus-

ses „Frauen in der Berufspolitik“ berichtete dessen

Vorsitzende Priv.-Doz. Dr. Maria Vehreschild, die

auch Mitglied des Kammervorstandes ist. Der Auf-

trag des Ausschusses lautete, Strategien für eine

höhere Teilhabe von Frauen an den ehrenamtli-

chen Funktionen der Kammer zu entwickeln. Hin-

tergrund: Nach einem Beschluss der Kammerver-

sammlung soll der Vorstand Wege suchen, bei den

nächsten Kammerwahlen der gesetzlichen Vorgabe

einer geschlechtsparitätischen Besetzung der Orga-

ne und anderer Gremien besser als zurzeit nachzu-

kommen.

Derzeit beträgt der Anteil der Frauen an den

Kammermitgliedern 45,5 Prozent. In der Kam-

merversammlung sind sie mit einem Anteil von 19

Prozent deutlich unterrepräsentiert, ebenso im Vor-

stand (16,7 Prozent) und in den Ausschüssen (25,4

Prozent). Um das zu ändern, schlägt der Ausschuss

fünf Strategien vor:

1. Gleichberechtigung von Frauen und Männern

für eine ausgewogene Teilhabe der Geschlechter

bei der Besetzung von Kammerversammlung,

Vorstand und Vorstandsausschüssen, was eine

deutliche Erhöhung des Frauenanteils bedeutet.

Der Ausschuss plädiert für eine in der Satzung

festgeschriebene Geschlechterquote von mindes-

tens 33 Prozent in Vorstand und Ausschüssen.

2. Einführung einer Stellvertreterregelung

für Ausschussmitglieder in besonderen Lebens-

situationen wie zum Beispiel Geburt eines

Kindes oder Erkrankung.

3. Einführung eines Zuschusses für die Betreu-

ung Angehöriger, etwa betreuungsbedürftiger

Kinder oder pflegebedürftiger Angehöriger, zu

Sitzungszeiten.

4. Erstellung von Regeln zur Organisation der

Arbeit von Ausschüssen des Vorstandes zur

Effizienzsteigerung.

5. Politik der Wertschätzung für ehrenamtliches

Engagement.

Die Geschlechterquote von mindestens einem

Drittel, die für Frauen und Männer gelten soll,

könnte für den Vorstand und die Ausschüsse durch

eine Satzungsänderung eingeführt werden, sagte

Vehreschild. Dagegen sei es „kein einfacher Pro-

zess“, die Zusammensetzung der Kammerversamm-

lung anzupassen. Über die konkreten Schritte auch

in dieser Hinsicht berät der Ad-hoc-Ausschuss des

Vorstandes „Förderung gleichberechtigter Teilhabe

von Frauen und Männern im Ehrenamt“ weiter.

Neufassung der Satzung der Ethikkommission

Eine Neufassung der Satzung der Ethikkommis-

sion der Ärztekammer Nordrhein erläuterte deren

Vorsitzender, Professor Dr. Kurt Racké, vor der

Kammerversammlung. Eine Verordnung der Euro-

päischen Union ändert das Verfahren bei arzneimit-

telrechtlichen Forschungsvorhaben grundlegend,

und das Bundeskabinett hat im März den Entwurf

des Vierten Gesetzes zur Änderung arzneimittel-

rechtlicher und anderer Vorschriften beschlossen,

der die EU-Verordnung in deutsches Recht umsetzt.

Künftig können nur noch öffentlich-rechtliche

Ethik-Kommissionen der Länder, die beim Bun-

desinstitut für Arzneimittel und Medizinproduk-

te (BfArM) registriert sind, an den Verfahren zur

Bewertung von Anträgen auf die Genehmigung

klinischer Prüfungen mitwirken. Die neugefasste

Satzung dient dazu, dass sich die Ethikkommission

der Ärztekammer Nordrhein beim BfArM registrie-

ren lassen kann. Sie ermöglicht zum Beispiel ein

elektronisches Einreichungsverfahren und – wich-

tig angesichts sehr knapp bemessener Fristen – ein

elektronisches Beschlussverfahren.

Strategien für eine

angemessene Repräsentanz

der Geschlechter in den

Gremien: Priv.-Doz.

Dr. Maria Vehreschild,

Vorstandsmitglied und

Vorsitzende des Ad-hoc-

Ausschusses „Frauen in der

Berufspolitik“.

Professor Dr. Kurt Racké,

Vorsitzender der Ethikkom-

mission der Ärztekammer

Nordrhein, erläuterte den

Delegierten die auf euro-

parechtliche Änderungen

zurückgehende Neufassung

der Satzung.

Ein ausführlicher Bericht

über die Kammerversammlung

findet sich im

Rheinischen Ärzteblatt,

Mai 2016

, verfügbar

auch unter

www.aekno.de,

Rheinisches Ärzteblatt, Archiv

.