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Die Inhaltsstoffe aus Cremes und Gelen
gelangen nicht nur über die Haut in un-
seren Körper, wir verschlucken auch eine
ganze Menge davon: Rund ein Kilogramm
Zahnpasta, Lippenstift und Co. landet im
Laufe unseres Lebens im Magen. Grund
genug, über die Inhaltsstoffe von Kosme-
tika nachzudenken.
Inhaltsangaben: Was ist drin?
Die Kosmetik-Verordnung schreibt den
Herstellern aller Kosmetikarten vor, dass
sie ihre Produkte prüfen und für die
Sicherheit garantieren müssen. Zudem
sind sie verpflichtet, die verwendeten
Inhalte auf der Verpackung anzugeben.
Ab einem Anteil von einem Prozent muss
jede Substanz nach ihrer Konzentration
absteigend aufgeführt werden. Einige
Stoffe sind davon jedoch ausgenommen,
beispielsweise Phthalate (Weichmacher)
und Duftstoffe (als Parfum oder Fragance
ausgewiesen).
Leider sind nicht alle in Kosmetika verwen-
deten Inhaltsstoffe unbedenklich. Manche
werden jedoch benötigt, um bestimmte
Wirkungen zu erzielen, zum Beispiel zum
Verschließen überaktiver Schweißdrüsen,
zur Umwandlung der UV- in harmlose
Infrarotstrahlung oder zur Bildung eines
schützenden Films auf der Haut.
So können Duftstoffe für das Duftaroma,
Konservierungsstoffe zur Haltbarkeit und
diverse Farbstoffe Allergien auslösen. Reini-
gende Tenside (Waschsubstanzen) schädi-
gen bei häufiger Anwendung den Fett- und
Säureschutzmantel der Haut. Phthalate als
Weichmacher und Moschusverbindungen
als Duftstoffe wirken wie Hormone auf den
Körper. Die Pudergrundlage Talkum reizt
die Atemwege und ist krebsverdächtig.
Letzteres gilt auch für Diethanolamine zum
Feuchthalten der Haut.
Um den Körper vor kritischen Stoffen zu
schützen, greifen immer mehr Konsu-
menten zu Naturkosmetik und wähnen
sich damit auf der sicheren Seite. Im
Gegensatz zur konventionellen setzt die
Naturkosmetik auf ungiftige(re) sowie
natürliche Inhaltsstoffe pflanzlicher,
mineralischer oder tierischer Herkunft
statt synthetischer Zutaten aus dem
Chemielabor. Doch noch immer gibt es
keine einheitlichen Standards, welche
Stoffe enthalten sein dürfen. Auch ist
der Begriff Naturkosmetik rechtlich nicht
geschützt. Deshalb gilt es, beim Kauf ganz
genau hinzuschauen.
Natürliche Öle und Wachse
Viele Naturkosmetik-Hersteller verzichten
auf synthetische Zutaten. Statt der verbrei-
teten Mineralölverbindungen verwenden sie
beispielsweise Pflanzenfette als Trägerstoffe.
Ihr Vorteil: Sie dringen tiefer in die Haut
ein, versiegeln sie aber trotzdem nicht. Zu
den gesunden Trägerfetten in Naturkosme-
tika zählen insbesondere Oliven-, Mandel-,
Jojoba- und Sojaöl, Sheabutter (das Fett der
Karitébaum-Samen) und Bienenwachs.
Statt gesundheitsschädlicher Moschusdüfte
werden in Naturkosmetika häufig pflanz-
liche ätherische Öle, statt Lösungsmittel
Alkohol und statt aggressiver Tenside der
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