

40
| RWGV Jahresbericht 2016
Zukunft gestalten – Wir haben die Wahl!
Wochenmarkt oder
Weltmarkt?
Erdbeeren im Winter? Kein Problem. Natürlich steht die Lieblingsfrucht
der Deutschen auch während der kalten Monate im Supermarktregal.
Allein – kaufen will sie dann kaum noch jemand. Der großen Mehrheit ist
die Herkunft ihrer Lebensmittel wichtiger als die Vielfalt. Nordrhein-West-
falen oder Rheinland-Pfalz statt Chile und Neuseeland, heißt die Devise.
Heimat und Regionalität – Stichworte, die
Landwirte, Händler und Hersteller von Le-
bensmitteln intensiv beschäftigen. Konsu-
menten legen zunehmend Wert auf regio
nale Produkte: 92 Prozent der Verbraucher
kaufen am liebsten Lebensmittel aus ihrer
Region – und dabei kommt es ihnen nicht
darauf an, ob diese Waren nach Bio-Regeln
oder konventionell produziert wurden.
Viele der für den täglichen Bedarf benö-
tigten Lebensmittel können durch das re-
gionale Angebot abgedeckt werden, sodass
der Verbraucher wählen kann: Welche Milch
kommt aus meiner Region? Entscheide ich
mich für die Frühkartoffeln aus Ägypten oder
doch lieber für Kartoffeln aus dem Münster-
land? Warum sollen meine Frühstückseier
aus Bayern kommen, wenn ich in Köln woh-
ne? Denkt man beim Einkaufen über die
Herkunft nach, dann liegen die Gründe, die
für den Kauf regionaler Produkte sprechen,
oft klar auf der Hand.
Ganz oben auf der regional geprägten
Einkaufsliste stehen Umfragen zufolge Eier,
Gemüse und Obst, aber auch Fleisch und
Milchprodukte. „Regionalität schafft Identi-
tät“, weiß Bernd Wolfs, geschäftsführendes
Vorstandsmitglied der Raiffeisen-Warenge-
nossenschaft Schwalm Nette. „Man verbin-
det das Produkt im Kopf mit dem Bild der
heimischen Landschaft. Auf diese Weise
entsteht Vertrautheit zwischen Erzeuger und
Verbraucher“, so Wolfs.
Viele Lebensmittel des
täglichen Bedarfs
können durch regionale
Angebote auf dem
Wochenmarkt abge-
deckt werden.
BerndWolfs,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied
der Raiffeisen-Warengenossenschaft
Schwalm Nette
Man verbindet das Produkt
im Kopf mit dem Bild der
heimischen Landschaft. Auf
diese Weise entsteht Vertraut-
heit zwischen Erzeuger und
Verbraucher.