R
ührendes Karriereende
für Alexander Frei: In
seinem letzten Pflicht-
spiel erlebte der Schweizer noch
einmal Höhen und Tiefen eines
Fußball-Profis. Beim 3:1-Sieg sei-
nes FC Basel traf der 33-Jährige
per Freistoß zum zwischenzeitli-
chen Ausgleich, musste den Platz
jedoch kurz darauf mit Verdacht
auf einen Muskelfaserriss verlas-
sen. Bei seiner neuen Tätigkeit
dürfte Frei diese
Verletzung we-
Emotionaler Abschied
nig beeinträchtigen – nur einen
Tag später trat der Schweizer
das Amt des Sportchefs beim
abstiegsbedrohten FC Luzern
an. „Ich war 16 Jahre Profi, nun
beginnt ein neues Kapitel“, sag-
te Frei. „Wenn das ebenfalls 16
Jahre andauert, wäre das sicher
nicht schlecht.“
D
er 20. April hätte für Jona-
than Soriano nicht besser
laufen können. Erst wur-
de der 27 Jahre alte Spanier Vater,
dann gelang ihm ein Hattrick.
Während sein Club RB Salzburg
das Spiel gegen den Wolfsberger
AC begann, weilte Soriano noch
im Krankenhaus. Nach der Ge-
burt seines dritten Kindes fuhr er
jedoch sofort ins Stadion. Trainer
Roger Schmidt brachte den Top-
Stürmer zu Beginn der zweiten
Halbzeit beim Stand von 2:2 –
und sollte es nicht bereuen. Fast
im Alleingang sorgte Soriano für
den klaren 6:2-Sieg. „Das war
ein unglaublicher Tag für mich“,
Perfekter Tag
Rot-Grün statt
Gelb-Rot
N
ormalerweise ist es die
Kombination von Gelb
und Rot, die Fußball-
spieler an der Ausübung ihrer
Profession hindert. Andi Toom-
puu, Mannschaftskapitän des
schwedischen Zweitligisten IK
Brage, scheiterte hingegen an
den Farben Rot und Grün. Der
Grund: Toompuu ist farbenblind,
weshalb er die grünen Trikots
seines Teams nicht von den roten
Jerseys des Gegners Östersunds
FK unterscheiden konnte. Da der
Schiedsrichter Brages schwarze
Ersatztrikots nicht zuließ und
die Gäste keinen Alternativ-
Dress dabei hatten, suchte Toom-
puu vor Wut das Weite. Dass sei-
ne Kollegen gegen den Aufsteiger
nicht über ein torloses Remis hi-
nauskamen, dürfte seine Laune
nicht gerade verbessert haben.
V
erteidiger Adil Rami vom
FC Valencia leistete sich
kürzlich eine folgen-
schwere Feiereinlage. Während
einer Benefiz-Veranstaltung
seines früheren Clubs OSC
Lille tanzte der 27-Jährige auf der
Bühne im ‚Gangnam-Style‘ und
reizte damit eine alte Fußverlet-
zung. Die Folge: Gegen Espanyol
Barcelona musste Rami auf der
Ein Blick über den
Tellerrand
– von Bremen
aus in die weite Fußballwelt.
Ungeschickter Tänzer
Tribüne Platz nehmen. Ohne den
französischen Nationalspieler
kam Valencia nicht über ein 3:3
hinaus. Valencias Fans hatten
angesichts des Punktverlustes
nur wenig Verständnis für Ra-
mis Tanzperformance. Dass er
eigentlich im Dienst der guten
Sache unterwegs war, ließ sein
Malheur nicht in besserem Licht
erscheinen.
sagte der Glückspilz im österrei-
chischen Fernsehen. „Aber jetzt
will ich nur noch unter die Du-
sche und ins Krankenhaus, um
meine Tochter zu sehen.“
Falscher Augenblick
Seine
Rot-Grün-Sehschwäche
verhinderte den Einsatz von
Andi Toompuu.
Vier Volltreffer
Jonathan
Soriano, Vater und Hattrick-
Torschütze.
Verhängnisvoll
Adil
Rami verletzte sich auf
ungewöhnliche Weise.
Texte: Jörn Lange, Fotos: Getty Images, imago, picture-alliance, Fotolia (mitte)
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Schweizer
Top-Star
Alex
Frei been-
dete seine
Karriere.
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