WERDER MAGAZIN Nr. 310 - page 12

WERDER MAGAZIN:
Haben Sie derzeit Angst
um den SV Werder?
WILLI LEMKE:
Wenn wir Angst hätten,
dann wären wir hier fehl am Platz. Und es
besteht auch kein Grund dazu.
DR. HUBERTUS HESS-GRUNEWALD:
Man
darf vielleicht nach nicht so guten Leistun-
gen und Ergebnissen etwas Sorge haben.
Aber wir wissen, dass wir das, was wir be-
gonnen haben, fortsetzen müssen. Das treibt
uns an.
LEMKE:
Man darf nicht davon ausgehen,
dass über dem Weser-Stadion nur die Son-
ne scheint. Es gab tolle Zeiten. Die durften
wir genießen. Aber wir müssen nun auch in
schlechten Zeiten zur Mannschaft und zur
sportlichen Leitung stehen. Denn wir sind
vom eingeschlagenen Weg überzeugt.
Hätte sich der Aufsichtsrat früher einschalten
müssen, als in den vergangenen Jahren die
sportlichen Erfolge ausblieben?
LEMKE:
Diese Frage stellt sich nicht. Denn
der Aufsichtsrat hat nicht die Aufgabe, Spie-
ler einzukaufen, das Training zu kontrollie-
ren. Wir sind dafür da, die Geschäftsführer
einzustellen, die Verträge mit ihnen auszu-
handeln, die Dauer ihrer Tätigkeit zu defi-
nieren. Darüber hinaus das Budget, das die
Geschäftsführung vorlegt, zu überprüfen
und zu überwachen.
HESS-GRUNEWALD:
Gerade Willi Lemke
hat in der jüngeren Vergangenheit immer
wieder gegenüber der Geschäftsführung
und den sportlich Verantwortlichen vieles
auf den Punkt gebracht. Der Aufsichtsrat
thematisiert regelmäßig mit der gebotenen
Loyalität nach außen und der nötigen Kritik
nach innen verschiedene Dinge zum Wohl
des SV Werder.
Wie genau funktioniert die Zusammenarbeit
zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung?
LEMKE:
Sie ist absolut vertrauensvoll und
sehr gut. Wir stimmen uns regelmäßig ab,
zum Beispiel in der Öffentlichkeitsarbeit, um
einheitlich nach außen aufzutreten. Für uns
ist es sehr wichtig, die Sorgen und Nöte der
Geschäftsführung zu kennen. Wir werden
über alles Wichtige informiert.
Es gibt Stimmen, die sagen: Der Aufsichtsrat
hat der Geschäftsführung in der jüngeren Ver-
gangenheit nicht genug finanzielle Mittel zur
Verfügung gestellt, um die Mannschaft noch
weiter zu verstärken?
„Den Weg mit
Geduld begleiten“
Willi Lemke, Vorsitzender des
Werder-Aufsichtsrats, und sein Stell-
vertreter Dr. Hubertus Hess-Grune-
wald im Interview.
LEMKE:
Wir werden immer darauf achten,
dass der SV Werder nicht über seine Verhält-
nisse lebt. Denn wir werden nicht zulassen,
dass Arbeitsplätze beim SV Werder in Gefahr
geraten und die Stadt Bremen droht, eines
ihrer Herzstücke zu verlieren. Wir sind
verpflichtet, darauf zu achten, dass der fi-
nanzielle Rahmen, den wir uns gemeinsam
auf Vorlage der Geschäftsführung gegeben
haben, eingehalten wird. Und wenn auf ein-
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