WERDER MAGAZIN Nr. 313 - page 14

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emeinsam mit seinem
Bruder Fred trat er am
4. Juli 1953 im Alter
von zehn Jahren dem
SV Werder bei. Dort durchlief
der junge Fußballer zunächst
die Nachwuchsmannschaften
der Grün-Weißen, bevor er in der
Saison 1964/1965 im Bundes-
liga-Team debütierte. In seiner
ersten Spielzeit kam Hans Schulz
dort gleich auf 19 Einsätze – und
Werder Bremen wurde erstmals
Deutscher Meister.
Horst Dieter Höttges,
der zwei
Jahre lang an der Seite des ge-
bürtigen Hallensers auflief, erin-
nert sich gern an die gemeinsa-
me Zeit. „Hans war ein vorbild-
licher und ehrgeiziger Spieler,
auch im Training. Außerdem
hat er immer sehr mannschafts-
dienlich gespielt“, lobt Höttges.
Doch nach nur zwei Jahren
als Werder-Profi verließ Hans
Schulz den Club: Als erster Spie-
ler wechselte er von der Weser
zum Hamburger SV, nachdem
Uwe Seeler ihn intensiv um-
worben hatte. In einem Inter-
view gestand Hans Schulz aber
Jahre später: „Eigentlich wollte
ich gar nicht weg aus Bremen.“
Dennoch verbrachte der Mittel-
feldspieler den Großteil seiner
aktiven Zeit an der Elbe. Nach
fünf Jahren beim Hamburger
SV beendete Hans Schulz seine
Bundesliga-Laufbahn 1974 bei
Fortuna Düsseldorf. In seiner
Karriere bestritt er 215 Partien
in der ersten Liga und erzielte 39
Treffer.
Schon sein Vater
hatte Werder-
Geschichte geschrieben. Alfred
‚Fred‘ Schulz half in der Spielzeit
1977/1978 dabei, den Verein vor
dem Abstieg zu retten. Offiziell
war er im Alter von 74 Jahren
als Trainer gekommen, um Hans
Tilkowski zu beerben. Die Reali-
tät sah jedoch ein wenig anders
aus. Rudi Assauer trainierte die
Mannschaft und saß auch bei
den Spielen auf der Bank. Alfred
Schulz hielt sich im Hintergrund
– ohne seine DFB-Trainerlizenz
wäre das Wirken Assauers, der
nicht im Besitz ebendieser war,
jedoch nicht möglich gewesen.
Die ‚Schein-Trainerschaft‘ ver-
lief erfolgreich. Die Mannschaft
konnte sich vor dem Abstieg ret-
ten und landete auf Platz 15.
Werder Bremen
lag der Familie
Schulz also schon immer im Blut.
Dass Alfreds Sohn Hans trotz sei-
ner Gastspiele bei anderen Clubs
im Herzen immer Grün-Weißer
und sogar Vereinsmitglied blieb,
ist Ausdruck einer ganz beson-
deren Liebe. Es gibt nicht viele
Werderaner, die eine ähnliche
Vereinstreue aufweisen können.
Ganz oben auf dem Mitglieder-
Gipfel thront derzeit Paul Schö-
bel. Er ist seit Mai 1944 Grün-
Weißer und kann im nächsten
Jahr seine 70-jährige Mitglied-
schaft feiern.
Laura Ziegler
Lebenslang
grün-weiß
Hans Schulz
spielte in den 60er Jahren für den
SV Werder in der Bundesliga, seit
1999 gehört er dem Aufsichtsrat
an – und ist mittlerweile seit 60
Jahren Mitglied des Vereins.
Fotos: imago, picture-alliance, nordphoto
14 WERDER MAGAZIN 313
MAGAZIN
60 Jahre Werder
Hans
Schulz, heute Mit-
glied des Aufsichts-
rats, spielte in den
Anfangsjahren der
Bundesliga für die
Grün-Weißen.
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,...88
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