WERDER MAGAZIN Nr. 313 - page 15

M
askottchen ‚Bertie
the Bee‘ vom FC
Burnley genießt in
England Kultstatus.
Im Zweitliga-Spiel gegen die
Queens Park Rangers sorgte das
überdimensionale Insekt nun
erneut für Schlagzeilen. Nach-
dem die Biene dem Schiedsrichter-
Assistenten nach ei-
ner mutmaßli-
chen Fehl-
Kult-Maskottchen
im Knast
entscheidung mit großer Geste
eine Brille gezeigt hatte, bekam
sie vom wenig erheiterten Re-
feree einen Platzverweis aufge-
brummt. Bertie nahm es mit Hu-
mor – noch während der zweiten
Halbzeit twitterte er ein Selbst-
porträt aus einer Arrestzelle in
den Katakomben des Stadions.
Der ‚Brillen-Eklat‘ war übrigens
nicht die erste medienwirksame
Aktion des Maskottchens. Vor
einigen Jahren hatte die Biene
bereits einen nackten ‚Flitzer‘
gestoppt.
I
n Argentinien hat San Lo-
renzos Mannschaftskapitän
Pablo Alvarado die wohl
schnellste Gelbe Karte aller
Zeiten kassiert. Unmittelbar vor
dem Spitzenspiel gegen Boca
Juniors führte der 27-Jährige sei-
nen Hund auf den Rasen, was der
Schiedsrichter als Spielverzöge-
rung interpretierte. Die Proteste
von Spielern, Club-Verantwort-
lichen und Fans blieben unge-
hört, Alvarado sah Gelb – und
Schneller geht’s nicht
Verhängnisvolle Schwalbe
S
o hatte sich Gadji Tallo
das sicherlich nicht
vorgestellt. Im Spiel
gegen EA Guingamp
wurde der Stürmer des franzö-
sischen Erstligisten AC Ajaccio
gefoult und anschließend vom
Ball getroffen, woraufhin er sich
theatralisch fallen ließ. Mann-
schaftsarzt und Physiotherapeut
eilten zur Hilfe, der Ivorer muss-
te liegend vom Platz getragen
werden. Trainer Fabrizio Rava-
nelli brachte für den vermeint-
lich Verletzten umgehend einen
neuen Mann, doch als Tallo
seine Auswechslung registrier-
te, war der Frust groß. Wie von
Wunderhand blitzartig kuriert,
sprang der Angreifer auf und
schimpfte lautstark in Richtung
Trainerbank. Für den sichtlich
irritierten Ravanelli sollte es ei-
nes der letzten Ärgernisse sein.
Einen Spieltag später wurde der
Italiener wegen Erfolglosigkeit
entlassen.
A
smir Begovic, Torwart
von Stoke City, hat
seinen Platz in den
Geschichtsbüchern si-
cher. Der Bosnier begab sich auf
die Spuren des früheren Werder-
Keepers Frank Rost – und er-
zielte im Premier-League-Spiel
gegen den FC Southampton ein
Tor. In der englischen Elite-Liga
ist Begovic der fünfte Schluss-
mann, dem ein Treffer gelang.
Damit nicht genug: Der 26-Jäh-
Torwart-Tor in England
rige war nach nur 13 Sekunden
erfolgreich (fünftschnellstes Tor
der Premier-League-Geschichte)
und zudem aus über 90 Metern.
„Es war ein langer Ball, der vom
Wind erwischt wurde und dann
seltsam aufgesprungen ist“, sagte
Begovic. „Dabei sehen Torhüter
immer schlecht aus, deswegen
habe ich aus Respekt nicht geju-
belt. Es tut mir für meinen Kolle-
gen Artur Boruc leid.“
das noch vor dem Anpfiff. Dabei
meinte er es nur gut. In Ermange-
lung eines echten Maskottchens
sollte sein Hund als Glücksbrin-
ger fungieren. Schlussendlich
ging die Rechnung auf: Eine
Minute vor Ende der regulären
Spielzeit verschossen die Boca
Juniors einen Elfmeter, und San
Lorenzo gewann das Gipfeltref-
fen denkbar knapp mit 1:0.
Tierischer Rebell
,Bertie the
Bee‘ flog vom Platz.
Schlechte Abstimmung
Ajaccio-
Stürmer Gadji Tallo und Coach
Fabrizio Ravanelli (v. li.).
Stiller Genießer
Asmir Begovic
hielt sich beim Torjubel
höflich zurück.
Strahlender Sieger
Pablo Alvarado
(Mitte) konnte
sich trotz seiner
Blitz-Verwarnung
freuen.
Texte: Jörn Lange, Fotos: picture-alliance
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