WERDER MAGAZIN:
Herr Fischer, wie lautet
Ihr heutiges Fazit der Entscheidung im Jahr
2003, eine Kapitalgesellschaft zu gründen
und den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb
aus dem Verein auszugliedern?
KLAUS-DIETER FISCHER:
Wir können auf
eine ausgesprochen gelungene Ausgliede-
rung blicken. Sie hatte nicht nur die ver-
stärkte wirtschaftliche und steuerrechtliche
Selbstständigkeit des Wirtschaftsunterneh-
mens Werder Bremen zur Folge. Sie hat auch
den Lebensgeist des Breitensport-Vereins
weiter beflügelt.
Wie haben Sie es geschafft, dass Werder Bre-
men dennoch weiter als Einheit wahrgenom-
men wurde und wird?
Vielen Mitgliedern ist tatsächlich gar nicht
bewusst, dass es zwei Unternehmen beim
SV Werder gibt. Diese Wahrnehmung war
von Beginn an unser Ziel. So wurde das
Konstrukt damals angelegt. Der e. V. ist
hundertprozentiger Gesellschafter der KG,
stellt einen Geschäftsführer, zwei Mitglie-
der des Aufsichtsrats. Dadurch wurde die
Verbindung zwischen beiden stets erhalten.
Zudem gibt es einen Rechte- und Geschäfts-
besorgungsvertrag, in dem geregelt ist, dass
der Verein auch Aufgaben der KG erledigt
und umgekehrt. Dieser Vertrag wird inten-
siv gelebt. Es gibt unter anderem eine sehr
gute Zusammenarbeit aller Abteilungen der
Geschäftsstelle mit dem Verein. Aktuell
versuchen wir zum Beispiel, die Amateurab-
teilungen durch die Marketingabteilung der
Geschäftsstelle noch stärker zu unterstützen.
Wichtig war es, von Beginn an das Vertrau-
en der Mitglieder in diese Ausgliederung zu
stärken und ihnen deutlich zu machen, dass
wir ein Werder Bremen bleiben. Dieses Ver-
sprechen haben wir, wie ich meine, gehalten.
Und ich sehe es auch als eine meiner wich-
tigsten Aufgaben an, immer wieder darauf
hinzuweisen.
Sie gehen in Ihr letztes Jahr als Geschäftsfüh-
rer. Welche Weichen wollen Sie noch stellen?
Trotz unserer bereits vier Vereinshallen ha-
ben wir weiteren Platzbedarf für unsere
„Sehr gute
Zusammenarbeit“
Klaus-Dieter Fischer ist als Präsident
und Geschäftsführer die wichtigste
Verbindung zwischen dem Sport-Verein
‚Werder‘ von 1899 e. V. und der SV
Werder Bremen GmbH & Co KG aA.
B
ei der diesjährigen Mitgliederver-
sammlung war die Ausgliederung
des wirtschaftlichen Geschäftsbe-
triebs vor mittlerweile zehn Jahren
eines der zentralen Themen seines Vortrags.
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