natürlich die Rostbratwurst sind typisch für
ihre Küche. Und die hat es Werders Kapi-
tän besonders angetan: „Die Rostbratwurst
ist ein Highlight. Mir wurde auch hier in
Bremen schon oft Bratwurst als Original
Thüringer verkauft. Aber ich musste leider
häufig feststellen: Es war gar keine. Deswe-
gen lasse ich mir immer welche mitbringen,
wenn ich Besuch aus der Heimat bekomme.“
Beim Grillen,
einer ihrer Lieblingsbeschäfti-
gungen, sind die Thüringer sehr traditions-
bewusst und legen beispielsweise großen
Wert auf die Verwendung von Holzkohle. Da
fällt Clemens Fritz ein bisschen aus der Rei-
he, denn er gibt schmunzelnd zu: „Ich habe
inzwischen Gefallen an meinem Gas-Grill
gefunden.“ Solange die richtige Wurst auf
den Rost kommt, dürften ihm seine Lands-
leute diese Gewohnheit wohl verzeihen …
Laura Ziegler
SCHON GEWUSST?
•
Die ersten in Massen hergestellten Gar-
tenzwerge kamen aus Thüringen. Im
Jahr 1872 wurden gleich zwei Unterneh-
men in Gräfenroda gegründet, die die
kleinen Figuren in deutsche Vorgärten
brachten.
•
Es gibt neun verschiedene regionale
Mundarten in Thüringen. Die Dialekte
werden stark von den angrenzenden
Bundesländern beeinflusst.
•
In Thüringen wurde der Duden erfun-
den. Der Vater des Nachschlagewerks,
Konrad Duden, war Direktor am Gym-
nasium in Schleiz, als ihm die Idee dazu
kam.
Außerdem preist er besonders
den Erfurter
Weihnachtsmarkt an. „Da habe ich natür-
lich die ‚Heimatbrille‘ auf“, gesteht Clemens
Fritz lachend. „Aber ich habe gehört, dass
er unter den ‚Top 3‘ der schönsten Weih-
nachtsmärkte Deutschlands sein soll. Die
Kulisse ist einfach traumhaft.“ Der Kapitän
folgt einem strengen Ritual und besucht den
Erfurter Weihnachtsmarkt in jedem Jahr, um
Bekannte zu treffen.
Auch außerhalb
der Landeshauptstadt warten
auf Thüringen-Reisende wahre Schätze. „Ich
finde den Thüringer Wald wunderschön, vor
allem die Orte Friedrichroda und Oberhof.
Und ich bin natürlich auch schon auf dem
Rennsteig gewandert“, erzählt er und lacht:
„Aber das war mir als Kind zu langweilig.
Weil ich schon damals immer einen Ball am
Fuß haben wollte.“ Der Thüringer Wald ist
derweil nicht nur für den Rennsteig bekannt.
Oberhof beispielsweise gilt als Mekka des
Wintersports. Viele bekannte Athleten wie
Kati Wilhelm und André Lange trainierten
dort, aktuell auch Andrea Henkel. Renn-
rodeln, Langlauf, Biathlon – der kleine Ort
bekommt regelmäßig Wintersport auf Spit-
zenniveau zu sehen.
Auch Clemens Fritz
ist begeisterter Passiv-
Biathlet. „Wenn es mir möglich ist, fahre ich
zum Weltcup in Oberhof. Die Stimmung ist
einfach großartig“, erzählt er. „Das ist ein
besonderes Ereignis für alle Thüringer.“ Als
Kind kam er selbst oft mit seinen Eltern zum
Langlauf in den Thüringer Wald. Seine Be-
geisterung für die schmalen Bretter hielt sich
allerdings in Grenzen. Wahrscheinlich wäre
ihm auch hier ein Ball an den Füßen lieber
gewesen …
Da die Thüringer
offensichtlich sehr bewe-
gungsfreudig sind, können sie ihre zahlrei-
chen kulinarischen Finessen ohne Gewis-
sensbisse genießen. Rostbrätel, Klöße und
WERDER MAGAZIN 313 17
MAGAZIN
Heimatverbundener Kapitän
Er ist Bremer und
Werderaner mit ganzem
Herzen, aber eigentlich
waschechter Thüringer:
Clemens Fritz mit einem
Bild der weltberühmten
Krämerbrücke in Erfurt.