HALLO, SIMON
ROLFES…
WERDER MAGAZIN:
…wie lautet Ihre
Überschrift zum bisherigen Saisonverlauf?
SIMON ROLFES:
Bayer 04 etabliert sich
endgültig in der Bundesliga-Spitze.
Sie saßen zu Saisonbeginn auf der Bank.
Wie sind Sie ruhig geblieben?
Qualität setzt sich auf Dauer immer
durch – und ich habe weiter hart gear-
beitet.
Was verbindet Sie noch mit Bremen
und dem SV Werder, Ihrem langjährigen
Jugend-Verein und der ersten Station als
Profi?
Ich habe noch einige Bekannte dort. Es
ist einfach ein wunderbarer Verein in
einer schönen Stadt.
Im Vergleich zu Ihrem Ex-Club Werder ist
Bayer…
… im Moment stabiler in der Leistung,
nachdem beide Vereine lange Zeit zu-
sammen für den schönsten Fußball in
Deutschland standen.
Welches war bisher Ihr größtes Fußball-
Spiel?
Das EM-Viertelfinale 2008 gegen Por-
tugal mit Deco und Ronaldo war etwas
sehr Besonderes. Und als ich nach acht
Monaten Verletzungspause wieder das
erste Testspiel für Bayer absolviert habe,
direkt ein Tor schoss und mein Knie kei-
ne Probleme machte…
Was haben Sie sich einst von Ihrem ersten
Gehalt als Profi gegönnt?
Während sich viele mit ihrem ersten
Gehalt ein Ticket fürs Stadion kaufen,
konnte ich das Werder-Internat im
Weser-Stadion endlich
verlassen und eine
eigene Wohnung
beziehen.
Interview:
Timo Frers
S
tefan Kießling stand kurz auf
der gerne zitierten ‚Leitung‘.
„Samson? Wer soll das denn
sein?“, fragte Bayers Torjäger.
Dann aber fiel der Groschen:
„Samson! Ach so.“ Beim Le-
verkusener Angreifer hatte sich jemand nach
der Geheimwaffe von Bayer 04 in dieser
Spielzeit erkundigt und ganz kreativ aus Sid-
ney Sam und Heung-Min Son den Kollegen
‚Samson‘ erschaffen.
Derzeit verlaufen
die Formkurven der beiden
besten Bayer-Torschützen neben Kießling al-
lerdings gegensätzlich. Nationalspieler Sam
fällt aus (Muskelfaserriss), Son fällt auf. „Ich
habe mich in Leverkusen von Beginn an sehr
wohlgefühlt, alle haben mir geholfen und
mir die Anpassung leicht gemacht“, sagt Son.
„Wenn man sich wohlfühlt und locker bleibt,
dann kommen auch die Tore. Man sollte sich
nicht zu sehr unter Druck setzen lassen.“
Im Sommer
war Son als Nachfolger des zum
FC Chelsea transferierten André Schürrle
vom Hamburger SV nach Leverkusen gekom-
men, aber im ersten Saisondrittel agierte
er häufig verkrampft und übereifrig. Nach
dem ersten Spieltag (3:1-Sieg gegen Freiburg)
traf Leverkusens Nummer sieben lange Zeit
nicht. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Club
gab es dann ein Gespräch mit Trainer Sami
Hyypiä – mit wegweisender Wirkung. Seit
dem 5:3-Sieg gegen den HSV ist Son zurück
im Glück. Mehr noch: Mit seinen drei Toren
am 12. Spieltag verschaffte er sich Zugang zu
den Geschichtsbüchern der Bundesliga, es
war der erste Dreierpack eines Südkoreaners
überhaupt.
Mit zwei Landsleuten
kam Son als 16-Jähri-
ger aus Seoul zum HSV ins Fußball-Internat.
„Zuerst habe ich mit den beiden in einer klei-
nen Wohnung gelebt, bis meine Eltern nach
Hamburg gekommen sind“, erinnert er sich
Rückkehr
Von 1999
bis 2004 spielte
Simon Rolfes für
den SV Werder.