Warum hast du dich im Sommer für Werder
entschieden?
Ich hatte einige Angebote und habe mir gut
überlegt, was das Beste für mich ist. Wer-
der ist nicht nur in Südamerika, sondern
auf der ganzen Welt sehr bekannt. Ich habe
den Club schon als Kind verfolgt. Außerdem
hat sich die Bundesliga in den vergangenen
Jahren hervorragend entwickelt. Vielleicht
ist die englische Premier League noch einen
Schritt voraus, aber ich bin sicher, dass sich
die Bundesliga in den kommenden Jahren an
die Spitze setzen und die beste Liga der Welt
sein wird.
Wie beurteilst du deine bisherigen Leistun-
gen?
Es war kein leichter Start für mich. Erst die
Rote Karte und die Drei-Spiele-Sperre, dann
war ich verletzt. So stellt sich niemand den
Beginn bei einem neuen Verein vor. Ich
konnte mein Potenzial noch nicht zu 100
Prozent abrufen. Es steckt noch einiges in
mir. Aber ich brauche noch ein paar Spiele,
um noch mehr Selbstvertrauen zu bekom-
men. Mit zunehmender Spielpraxis will ich
weiter Fortschritte machen und der Mann-
schaft helfen.
Wie hast du das Spiel gegen Bayern München
erlebt?
Wir haben in den ersten 25 Minuten sehr
gut begonnen, haben dagegengehalten, hat-
ten Torchancen. Aber wenn man diese Mög-
lichkeiten nicht nutzt, ist es schwer, gegen
die derzeit beste Mannschaft der Welt eine
Chance zu haben. Es war eine Lektion für
uns. Wir müssen aus den Fehlern lernen,
damit uns so etwas nicht mehr passiert. Ich
war beeindruckt, wie gut die Fans darauf re-
agiert haben.
Warum?
Weil es in Argentinien ganz anders ist. Dort
erwarten die Fans, dass man jedes Spiel ge-
winnt. Und nach einem 0:7 möchte ich nicht
wissen, was dort passiert wäre. In England
ist es dagegen eher wie in Deutschland. Die
Fans unterstützen die Mannschaft, statt sie
auszupfeifen. Am Tag nach dem Spiel ge-
gen Bayern hatten wir die Weihnachtsfeier
mit den Fan-Clubs. Ich fand es gut, dass die
Fans dort ihre Meinung gesagt haben. Damit
habe ich kein Problem. Denn sie waren auch
positiv und haben uns aufgemuntert.
Hast du am Rande des Bayern-Spiels mit Clau-
dio Pizarro gesprochen?
Leider gab es übers Spiel nicht so viel zu er-
s
s
Foto: Getty Images
Auf einem guten
Weg
Franco Di
Santo kam bis-
her in sieben
Bundesliga-
Spielen für den
SV Werder zum
Einsatz. Er sagt:
„Ich brauche
noch ein paar
Spiele, um noch
mehr Selbst-
vertrauen zu
bekommen.“
WERDER MAGAZIN 315 25
