WERDER MAGAZIN Nr. 315 - page 24

WERDER MAGAZIN:
Franco, wie hat dir der
Rundgang auf dem Bremer Weihnachtsmarkt
gefallen?
FRANCO DI SANTO:
Ich war schon einige
Male dort. Da ich sehr zentral wohne, gehe
ich gerne durch die Innenstadt. Auch weil es
ganz anders ist als in Südamerika. Es ist im-
mer schön, etwas Neues kennenzulernen. Es
gefällt mir sehr gut in Bremen. Am Anfang
musste ich mich erst an alles gewöhnen und
mich anpassen – an die Kultur, die Umge-
bung, die Menschen. Aber ich fühle mich in-
zwischen gut integriert und freue mich auf
die nächste Zeit.
Wie nimmst du die Menschen in Deutschland
wahr?
Im Vergleich zu Südamerika sind die Leute
hier ohne Frage etwas verschlossener und,
wenn sie jemanden nicht kennen, erst zu-
rückhaltend, sie suchen nicht sofort das Ge-
spräch. In Argentinien ist das anders. Auch
wenn man sich nicht kennt, ist man sofort
sehr herzlich zueinander und sehr offen.
Aber es gibt eben unterschiedliche Kulturen,
deshalb kann ich das gut nachvollziehen
und finde es durchaus sympathisch.
Deine erste Station in Europa war England.
Ist es dir dadurch in Bremen leichter gefallen,
dich einzugewöhnen?
Es ist schwer zu sagen, was einfacher war.
Als ich nach England kam, ist ein Teil mei-
ner Familie mit umgezogen. Dadurch habe
ich mich dort sehr wohlgefühlt. Allerdings
hatte ich das Problem, dass ich die Sprache
nicht verstanden habe, mich mit den neuen
Mitspielern am Anfang kaum verständigen
konnte. Hier in Bremen ist zwar meine Fa-
milie nicht dabei. Da war es für mich etwas
schwieriger, mich sofort zu öffnen, etwas zu
unternehmen. Aber da ich mittlerweile gut
Englisch spreche, konnte ich mich hier von
Anfang an verständigen, und die Kommuni-
kation mit den Kollegen war leichter.
Wie sehr hilft es dir, dass mit Santiago Garcia
ein weiterer Argentinier hier ist?
Mit ihm verstehe ich mich leider gar nicht,
das klappt einfach nicht…
(lacht)
. Im Ernst:
Es ist für mich sehr wichtig, dass er da ist.
Wir verbringen viel Zeit miteinander und
unterstützen uns gegenseitig. Wenn einer
von uns das Gefühl hat, dass er etwas nicht
schafft, dann bekommt er vom anderen Rü-
ckendeckung und Unterstützung. Und dann
sagen wir uns: Zusammen packen wir das.
s
Foto: M. Rospek
Bissig sein
Franco Di Santo
will seinem ersten Bundesliga-
Treffer beim Heimspiel gegen Mainz
möglichst schnell weitere folgen lassen.
14 Tore schoss der Argentinier während seiner
Zeit in der englischen Premier League.
INTERVIEW
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