Mutter geht regelmäßig in die Kirche. Auch
ich bete abends, leider ist es hier etwas
schwierig, in die Kirche zu gehen, da ich die
Sprache noch nicht so gut verstehe.
Welche Bedeutung hat der neue Papst für
dich?
Er ist natürlich eine wichtige Person für mich,
nicht nur, weil er Argentinier ist. Er hat es in
kurzer Zeit mit kleinen Gesten geschafft, dass
die Welt ihn mag. Er hat gezeigt, dass man
nicht jemand Besonderes sein muss, sondern
dass auch ein einfacher Mensch sehr ge-
schätzt wird, wenn er das macht, was wichtig
ist. Es wäre eine große Ehre für mich, ihn ein-
mal kennenzulernen.
Interview: Martin Lange
Trotz der schwierigen Zeiten konntest du im-
mer Fußball spielen...
Ich bin sehr stolz auf meine Familie, denn
sie hat mich immer unterstützt. Auch als ich
nach Chile gegangen bin. Für Eltern ist es
nie leicht, das Wichtigste, das sie im Leben
haben, ihr Kind, abzugeben. Aber sie ha-
ben mir auch auf diesem Weg geholfen. Sie
haben es immer möglich gemacht, dass ich
zum Training gefahren werde. Ich weiß es
zu schätzen, wie gut es mir heute geht.
Welche Rolle spielt die Religion in eurer Fa-
milie?
Eine sehr wichtige. Unsere Familie ist ka-
tholisch, wir glauben an Gott. Er hat uns in
unserem Leben bereits viel geholfen. Meine
SCHON GEWUSST?
Franco Di Santo ist leidenschaftlicher
Padel-Spieler. Diese besonders in Südame-
rika beliebte Sportart ist ein vom Tennis
abgeleitetes Rückschlagspiel.
Drei Mal kam der Angreifer bisher in
der argentinischen Nationalmannschaft
zum Einsatz. Sein Debüt feierte er am
14.11.2012 im Testspiel gegen Saudi-
Arabien und hatte zu Beginn des Jahres
2013 noch Kurzeinsätze in den Partien
gegen Schweden und Bolivien. Von 2006
bis 2009 spielte Di Santo 25 Mal in der
argentinischen U-20-Nationalmannschaft
und schoss dabei fünf Tore.
Über seine Trikotnummer 9 sagt Franco
Di Santo: „Es ist die wichtigste Nummer,
die ein Angreifer tragen kann. Gerade
in Argentinien hat sie eine sehr große
Bedeutung.“
Für Franco Di Santo ist klar, wer am
13. Januar 2014 zum ‚Weltfußballer des
Jahres 2013‘ gekürt wird. „Lionel Messi
natürlich“, ist der Argentinier überzeugt,
dass sich sein Landsmann gegen Cristia-
no Ronaldo und Franck Ribéry durchset-
zen wird.
Bremen als neue Heimat
Franco
Di Santo sagt: „Ich fühle mich
gut integriert und freue mich
auf die nächste Zeit.“
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