WERDER MAGAZIN Nr. 319 - page 16

Nach der Redaktionskonferenz
nimmt der
‚Sportblitz‘-Tag weiter an Fahrt auf. In der ge-
meinsamen Sitzung mit den Machern des Re-
gionalmagazins ‚buten un binnen‘ – liebevoll
‚bubi‘ genannt – besprechen die Redakteure
die Themen ihrer Sendungen. Danach geht
es in die Detailplanung. Die W-Fragen der
Stunde lauten: Was wird heute gedreht? Wer
ist verantwortlich? Wird noch Material be-
nötigt? Anschließend sammeln die Reporter
noch einmal Bilder und Stimmen, holen zum
Beispiel im Weser-Stadion noch ‚O-Töne‘ ein.
Am frühen Nachmittag
konzentriert sich das
Geschehen dann wieder auf das Funkhaus
von Radio Bremen. Hier schneiden die Re-
dakteure ihre Beiträge. Außerdem beginnt
der jeweilige Moderator damit, seine Texte
zu verfassen. Heute ist Jenny Stadelmann
an der Reihe. Die 32-Jährige bezeichnet sich
mit einem Augenzwinkern selbst noch als
„Moderations-Küken“. „Ich moderiere den
‚Sportblitz‘ erst seit Mai 2013. Da wir uns
zu sechst abwechseln, war ich noch nicht
so häufig dran. Rund 40 Sendungen sind es
bisher“, erzählt sie. Um auch auf spontane
Meldungen aus der schnelllebigen Sport-Welt
reagieren zu können, wird der ‚Sportblitz‘
immer live ausgestrahlt. Fluch oder Segen
für die Moderatoren? Jenny Stadelmann
zieht einen sportlichen Vergleich: „Das ist in
etwa wie beim Skifahren, wenn man oben
auf dem Berg steht und Respekt vor der Ab-
fahrt hat. Ist man dann aber heil unten an-
gekommen, fühlt es sich richtig gut an.“ Das
Konzept ist eine echte Erfolgsstory. Denn der
‚Sportblitz‘, der einst von Jörg Wontorra ins
Leben gerufen wurde, wird bereits seit über
20 Jahren ausgestrahlt.
Jeden Tag
um 15.00 Uhr wird die ganze
Vielfalt von Radio Bremen gelebt. Dann
treffen sich in einer multimedialen Sitzung
alle Radiowellen, TV- und Online-Redakti-
onen, auch das Studio Bremerhaven wird
zugeschaltet. Nun besprechen die Verant-
wortlichen das Programm des Tages – ein
wichtiger Austausch. Denn spätestens jetzt
erfahren auch die anderen hausinternen
Medien vom Besuch des Werder-Keepers
Raphael Wolf. Kurzerhand beschließt der Ra-
diosender ‚Bremen 4‘, ihn für einen kurzen
Auftritt einzuladen. Dass seit dem Jahr 2007
alle Redaktionen unter einem Dach arbeiten,
fördert solche Symbiosen.
Etwa zwei Stunden
vor der Sendung beginnt
die Feinplanung. Jetzt bespricht Jenny Stadel-
mann mit dem Regisseur den genauen Ablauf
des ‚Sportblitz‘. Jede einzelne Nachricht wird
sekundengenau geplant, damit die Sendung
am Ende exakt sieben Minuten und zehn
Sekunden lang ist. „Wenn wir überziehen“,
erklärt Stephan Schiffner, „werden wir sofort
vom Wetter rausgeschmissen.“ Beim Planen
der Sendung hilft ein schlauer Assistent – der
Teleprompter. Nachdem die Moderatoren
ihre Texte geschrieben haben, werden diese
auf dem Bildschirm ausgestrahlt. In konstan-
tem Tempo können sie vom Teleprompter ab-
gespult und abgelesen werden. „Das erleich-
tert das Timing ungemein“, weiß Schiffner.
An der Sendung
sind später ungefähr 15 Per-
sonen beteiligt, die in den verschiedensten
Bereichen wie Regie, Grafik, Tontechnik oder
an der Kamera arbeiten. Auch studentische
Hilfskräfte werden eingesetzt, zum Beispiel
am Teleprompter, wo ein kleines Rädchen im
Sprechtempo des Moderators gedreht werden
muss. Der Fernseh-Zuschauer hat dabei na-
türlich nur Augen für einen: den Moderator.
Eine halbe Stunde vor der Sendung – Frauen
etwas zeitiger – geht es darum in die Maske.
Als Raphael Wolf
im Funkhaus von Radio
Bremen eintrifft, ist Jenny Stadelmann schon
geschminkt. Damit auch Werders Torhü-
ter nur mit Leistung und nicht im Gesicht
glänzt, wird er zuerst ebenfalls in die Mas-
ke geführt. Aus dem kleinen Raum, der mit
Spiegeln und Fotos früherer Gäste dekoriert
ist, geht es für Raphael Wolf dann direkt ins
Studio. Dort wird gerade eingeleuchtet. Vor-
her fehlt noch ein bisschen Haarspray zur
perfekten TV-Frisur von Jenny Stadelmann.
s
Fotos: M. Rospek, T. Grziwa
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