WERDER MAGAZIN:
Die Bundesliga-Pause
wurde Fußball-Deutschland mit einer tollen
und am Ende erfolgreichen WM versüßt. Was
bedeutet der Titelgewinn für den deutschen
Fußball?
ROBIN DUTT:
Er ist eine Bestätigung der
guten Ausbildungsarbeit in den vergangenen
zehn Jahren. Die Pflicht für die Bundesliga-
Clubs, ein Leistungszentrum zu unterhalten,
war ein ganz wichtiger Schritt. Die Ein-
führung der Eliteschulen des Fußballs hat
die Förderung der Talente ebenfalls auf ein
neues Niveau gehoben, auch was die Wei-
terentwicklung außerhalb des Fußballs, im
menschlichen und sozialen Bereich, betrifft.
Natürlich bedeutet der Titel auch einen
enormen Imagegewinn für den deutschen
Fußball. Und er hat unter anderem die Er-
kenntnis geliefert, dass man einen sehr gu-
ten Teamspirit braucht, um Weltmeister zu
werden.
Was hat Sie am DFB-Team am meisten beein-
druckt?
THOMAS EICHIN:
Wie bei jeder Weltmeis-
terschaft, dass es die deutsche Mannschaft
einfach schafft, sich auf den Punkt zu kon-
zentrieren, sich ganz auf die Aufgabe zu fo-
kussieren, dabei andere Dinge in den Hinter-
grund zu stellen und alles auf das große Ziel
auszurichten. Es gab durchaus Mannschaf-
ten, die vor Beginn des Turniers höher einge-
schätzt worden waren, dann aber während
der WM innerhalb des Teams Probleme be-
kommen haben, zum Beispiel weil sich ein
Spieler in den Vordergrund spielen wollte.
Das gab es beim DFB-Team nicht. Die Spieler
haben sich zu 100 Prozent als Mannschaft
präsentiert. Und das nicht zum ersten Mal
bei einem großen Turnier, schließlich waren
wir auch bei den letzten Weltmeisterschaf-
ten immer vorne mit dabei. Dass nun der
ganz große Wurf gelungen ist, ist ein toller
Erfolg für den deutschen Fußball.
Derweil befand sich Ihr Team schon während
der WM wieder in der Vorbereitung auf die
neue Saison. Welchen Wert hatten die ersten
Wochen, die unter anderem die anstrengende
Tour nach China beinhalteten?
DUTT:
Wir haben viel im athletischen Be-
reich und auch am Teambuilding gearbeitet.
Während der China-Reise haben wir einige
Grenzerfahrungen gemacht, zum Beispiel
was die klimatischen Anforderungen beim
Training betrifft, die hohe Feuchtigkeit, der
Smog, dazu viele Termine. Dass musste die
Mannschaft sehr stark zusammenhalten,
damit die Stimmung nicht kippt. Das ist den
Jungs hervorragend gelungen.
Nach dieser Phase gab es für die Spieler noch
einmal einige freie Tage…
DUTT:
… mit individuellen Laufprogram-
men, die aufbauend auf unseren Leistungs-
test ausgearbeitet wurden. Darin war vor-
„Gleiche
Wellenlänge“
Geschäftsführer Thomas Eichin
und Cheftrainer Robin Dutt
treiben die sportliche Weiter-
entwicklung des SV Werder
voran. Im Interview sprechen
sie über ihre Zusammenarbeit,
die neuen Spieler und die Ziele
für die Saison 2014/2015.
Foto: gumzmedia