auch mal gegenseitig in Ruhe lassen, aber
eigentlich vergeht kaum ein Tag, ohne
dass wir über Spieler, über unsere Arbeit
sprechen. Für mich ist sehr wichtig, immer
zu wissen, wie Robin denkt. Denn es ist das
A und O, dass wir stets abgestimmt sind und
nach außen einheitlich agieren.
Herr Dutt, wie zufrieden sind Sie mit der An-
zahl und der Qualität der Neuzugänge zur Sai-
son 2014/2015?
DUTT:
Wir haben bisher vier ‚Eins-zu-Eins-
Wechsel‘ vorgenommen, das heißt drei Feld-
spieler und einen Torwart abgegeben und
wieder neu dazugeholt. Natürlich erhoffen
wir uns bei jedem Wechsel, dass dadurch die
Qualität der Mannschaft steigt. Nach dem
Weggang eines Top-Spielers wie Aaron Hunt
ist das natürlich etwas schwieriger. Aber wir
haben alle Neuen ablösefrei bekommen, alle
haben bereits einen guten Namen. Izet Haj-
rovic ist bosnischer Nationalspieler, Alejan-
dro Galvez kommt aus der spanischen Liga,
Fin Bartels hat viele Jahre Erfahrung, unter
anderem in der ersten Liga. Dazu Raif Husic,
der in seiner Altersklasse Nationaltorwart ist.
Was versprechen Sie sich im Einzelnen von
den Neuen, zum Beispiel von Izet Hajrovic?
DUTT:
Mehr Variabilität in der Offensive. Er
ist ein dribbelstarker Linksfuß, hat einen gu-
ten Schuss und wird uns verstärken. Alejan-
dro Galvez bringt trotz seines durchaus noch
jungen Alters Erfahrung und Routine mit. Er
ist sicher im Passspiel, hat eine gute Aggres-
sivität im Zweikampf. Die Anzahl unserer
Gegentore war nicht zufriedenstellend. Da
hilft es, einen weiteren guten Abwehrspie-
ler zu haben. Fin Bartels ist eine zusätzliche
Option in der Offensive, schnell, ausdauernd,
erfahren. Raif Husic schließlich komplettiert
unser Torwart-Trio, könnte dabei sogar noch
in der U19 spielen. Mit Richard Strebinger
und ihm haben wir hinter Raphael Wolf nun
zwei vielversprechende Talente.
EICHIN:
Bei der Beurteilung unserer Neuzu-
gänge müssen wir uns am Machbaren orien-
tieren. Die bisherigen Transfers sind für uns
im Preis-Leistungs-Verhältnis optimal gelau-
fen. Im Vergleich zu anderen Vereinen, die
teilweise mehr als zehn Millionen Euro für
Transfers ausgeben, müssen wir eben etwas
schneller sein. Auch das ist ein Grund, wa-
rum wir Rouven Schröder für den Bereich
Profifußball und Scouting zu uns geholt
haben. Er ist ein absoluter Fachmann, sehr
gut vernetzt. Und wir erhoffen uns von ihm,
wieder an Schnelligkeit zu gewinnen und
vor anderen Clubs an Spielern dran zu sein,
deren Verpflichtung für uns finanziell mög-
lich ist.
Auch Alexander Nouri ist neu im Trainerstab.
Welche Aufgaben hat er übernommen?
EICHIN:
Mit Alexander Nouri wollen wir die
Verbindung zwischen Profis und U23 weiter
stärken. Denn die jeweiligen Cheftrainer,
Robin Dutt und Viktor Skripnik, sind im
Tagesgeschäft sehr stark belastet. Alexander
Nouri ist ein hoffnungsvolles Trainertalent.
Und er wird beide entlasten.
Welche Schritte nach vorne erwarten Sie von
der Bundesliga-Mannschaft in dieser Saison?
EICHIN:
Bereits die Tatsache, dass Robin nun
im zweiten Jahr mit der Mannschaft arbeitet,
wird uns besser machen. Er kennt die Spie-
ler nun genauer, kann im Training gezielter
die entscheidenden Dinge forcieren. Die
kontinuierliche Arbeit unseres Trainerteams
wird sich auch in der neuen Saison weiter
auszahlen. Dazu kommt, dass die Spieler,
die wir vergangene Saison geholt haben,
zum Beispiel Franco Di Santo und Santiago
Garcia, weiter zulegen werden, sei es durch
die Arbeit im Training oder durch die Tatsa-
che, dass sie nun bereits Erfahrungen in der
Bundesliga gesammelt haben. Und nicht zu-
letzt kommt es auch darauf an, wie unsere
Neuen ‚einschlagen‘. Ob alle diese Schritte
dann dazu reichen, um in der Tabelle nach
oben zu klettern, werden wir sehen. Denn
die Konkurrenz entwickelt sich auch weiter.
Aber ich bin überzeugt davon, dass wir uns
in der neuen Saison verbessern.
Herr Dutt, inwiefern profitieren Sie davon, dass
Sie bereits ein Jahr Werder-Erfahrung haben?
DUTT:
Ich kenne den Verein und das Umfeld
nun besser, das Vertrauensverhältnis zu den
Spielern ist enger. Vor einem Jahr war es ein
Beschnuppern, sich Kennenlernen, ein Her-
antasten. Mittlerweile kann ich die Spieler
viel zielsicherer auf ihrer Ebene ansprechen,
da ich mehr über jeden weiß und auch ein
klareres Bild davon habe, wie ich jeden mo-
tivieren muss und auf unserem Weg mitneh-
men kann.
EICHIN:
Vieles ist gewohnter als am Anfang
und hat sich eingespielt. Wir müssen uns
nicht mehr um Dinge kümmern, die unnö-
s
Foto: M. Rospek
„Wir wollen
unsere Mög-
lichkeiten
maximal aus-
schöpfen“
INTERVIEW
8 WERDER MAGAZIN SPEZIAL 323