gegeben, in welchem Umfang, mit welcher
Intensität und wann die Spieler jeweils ihr
Lauftraining absolvieren sollten.
Warum haben Sie sich für diese Tage ohne
Mannschaftstraining entschieden?
DUTT:
Diese Planung der Vorbereitung ist
bei mir im Jahr 2008 entstanden, als ich
erstmals das Gefühl hatte, dass in einem
Jahr, in dem eine Welt- oder Europameister-
schaft stattfindet und die Bundesliga später
beginnt, die Pause zwischen den Spielzei-
ten insgesamt zu groß ist. Wenn man den
Urlaub für die Spieler verlängert, geht die
Leistungsfähigkeit in der Pause zu weit
nach unten. Wenn man zu früh wieder be-
ginnt, kommt man in ein Leistungsloch, in
dem keine Qualität mehr entsteht. Deshalb
habe ich damals den Versuch gemacht, die
Vorbereitungsphase zu teilen. Das hat super
geklappt. Und daher habe ich es auch in die-
sem WM-Jahr fortgeführt.
Sie arbeiten seit einem Jahr intensiv zusam-
men. Wie gut kannten Sie sich bereits vor die-
ser Zeit?
EICHIN:
Wir hatten uns erst einmal vorher
getroffen, als sich Robin in seiner damaligen
Funktion beim DFB unser Leistungszentrum
angesehen hat. Aber ich wusste natürlich,
wie er arbeitet, vor allem aus seiner Zeit in
Freiburg, meiner Geburtsstadt, in der ich
noch viele Menschen kenne… Nun arbeiten
wir tatsächlich sehr eng zusammen, sind im
täglichen Austausch, was sicher nicht normal
ist in der Bundesliga. Dabei sind wir auch
mal unterschiedlicher Meinung, versuchen
aber immer auf einen gemeinsamen Nenner
zu kommen. Das klappt bisher sehr gut.
DUTT:
Es ist ganz entscheidend, dass man
die gleiche Wellenlänge hat. In ‚heißen Pha-
sen‘ tauschen wir uns stündlich aus. Und
wenn dann – wie bei uns – zu der professio-
nellen Arbeit auch noch der Spaß an der ge-
meinsamen Tätigkeit kommt, dann ist es op-
timal. Wir lachen sehr viel zusammen – im
gesamten Trainerteam und mit Thomas. Wir
treiben gemeinsam Sport. Wenn die Chemie
stimmt, dann wirkt sich das auch positiv auf
die gemeinsame Arbeit aus.
Herr Dutt, was schät-
zen Sie besonders an
Thomas Eichin?
DUTT:
Dass er ein
Gefühl für die
jeweilige Situati-
on hat, in der wir
als Trainerteam
uns befinden und
in der wir arbei-
ten. Thomas ist ja
so etwas wie der
Mittler zwischen
der Mannscha f t
und den Interessen
des Clubs. Es gibt vie-
le Begehrlichkeiten, die an
ihn herangetragen werden, von den
Geschäftsführer-Kollegen oder zum
Beispiel auch von der Marketing-
abteilung. Wir im Trainerteam
haben ebenfalls unsere Wünsche.
Da ist es für Thomas nicht immer
leicht, allen gerecht zu werden.
Aber es gelingt ihm sehr gut.
EICHIN:
Ich kann das Lob nur zu-
rückgeben. Allerdings war mir
wichtig, für Werder nicht nur einen
Trainer zu finden, der mir sympa-
thisch ist, sondern der auch zum Ver-
ein und in unser Umfeld passt. Robin
vereint sehr viele positive Attribute
auf sich. Er ist fußballerisch ein her-
vorragender Fachmann, verfügt über
eine sehr gute Menschenführung.
Und man kann mit ihm sehr viel
Spaß bei der Arbeit haben. Wir
sind nahezu täglich zusammen,
müssen immer mal wieder kri-
tische Situationen gemeinsam
durchstehen. Ich habe schon
bei unserem ersten Treffen
gemerkt, dass zwischen uns
eine gute Harmonie herrscht.
Können Sie sich dann über-
haupt an einen Tag erinnern,
an dem Sie keinen Kon-
takt hatten?
EICHIN:
(lacht)
Man muss sich
s
s
Foto: nordphoto
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