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ereits in seiner Jugend schnürte Tim Steidten die Fuß-
ballschuhe für den SV Werder. Nachdem er alle Jugend-
Mannschaften durchlaufen hatte, ging es für ihn in der
U23 auf Punktejagd. Insgesamt stehen für den ehemaligen
Mittelfeldspieler 33 Einsätze in der zweiten Mannschaft zu Buche,
darunter auch ein Auftritt im DFB-Pokal. „Natürlich war das Pokal-
spiel gegen Fortuna Köln für mich etwas Besonderes. Aber es gab auch
viele weitere tolle Partien mit meinen anderen Vereinen. Die Spiele
in Seattle, die Derbys in Oldenburg und Meppen, aber auch die Test-
spiele gegen die Werder-Profis hatten alles etwas ganz Besonderes“,
erzählt Tim Steidten.
Pünktlich zur Jahrtausendwende
ging es für ihn in die USA. Während
seiner einjährigen Ausleihe konnte er bei den Seattle Sounders in
der ‚Major League Soccer‘ ganz neue Erfahrungen sammeln. „Ich
bin dankbar, dass ich die Chance hatte, in die Vereinigten Staaten zu
gehen. Neben der Möglichkeit, mich fußballerisch weiterzuentwi-
ckeln, war es ein großer Schritt inmeiner Persönlichkeitsentwicklung.
Ich habe gelernt, viel selbstständiger zu werden. Deshalb hat mir
dieses Jahr auf mehreren Ebenen sehr geholfen. Zudem konnte
ich tolle Menschen kennenlernen. Zu einigen habe ich noch heute
Kontakt.“
Nach der Rückkehr nach Deutschland
und weiteren Stationen beim
FC Oberneuland, VfB Oldenburg, SV Meppen und VfL Oldenburg
beendete Tim Steidten 2009 seine Spieler-Karriere. Dem Fußball
blieb er jedoch erhalten. Im Nachwuchs-Scouting des SV Werder
Bremen – eine glückliche Fügung: „Ich hatte nicht geplant, dass ich
Scout bei Werder werde. Es hat sich einfach die Möglichkeit dazu
ergeben“, erklärt er.
Eigentlich verfolgte Tim Steidten
nämlich einen ganz anderen
Plan. Er wollte Grundschullehrer werden. Nach dem bestandenen
Ersten Staatsexamen musste er jedoch eine Entscheidung treffen:
„Ich musste mir selbst klar darüber werden, ob ich Lehrer sein
will oder die Chance bei Werder nutze. Am Ende habe ich meine
Lehrer-Ausbildung hinten angestellt und mich für den Job bei Werder
entschieden.“ Ein Entschluss, den er bis heute nicht bereut. „Die
richtige Entscheidung mit einer sehr positiven Entwicklung“, gibt
Tim Steidten schmunzelnd zu.
Im Nachhinein ist es
kaum überraschend, dass sich der heute 36-Jäh-
rige damals für den Job in der Scouting-Abteilung entschieden hat.
Der SV Werder Bremen ist nun mal eine Herzensangelegenheit für
ihn: „Wenn man so lange bei Werder gespielt hat, dann gehört der
Die Jugend an der Weser verbracht, dann den Sprung über den
‚großen Teich‘ gewagt, um am Ende wieder beim SV Werder zu lan-
den: Tim Steidten ist Sportlicher Leiter der U23 und Chefscout der
Grün-Weißen.
Auf der
Suche
nach den
Talenten
Foto: nordphoto