Table of Contents Table of Contents
Previous Page  37 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 37 / 68 Next Page
Page Background

WERDER MAGAZIN 327 37

WERDER LEISTUNGSZENTRUM

NACHGEFRAGT

… bei U-19-Trainer Mirko Votava.

Wie stehen die Chancen auf den

Titel in der Junioren-Bundesliga

Nord/Nordost?

Darüber mache ich mir noch

keine Gedanken. Uns geht es vor

allem darum, die Spieler zu ent-

wickeln. Wenn dann am Ende der

Saison sogar die Teilnahme an

der Endrunde zur Deutschen Mei-

sterschaft herausspringt, wäre

das natürlich klasse. Diese Spiele

sind auch im Nachwuchsbereich

etwas ganz Besonderes.

Welche Talente werden nächste

Saison in der U23 oder sogar bei

den Profis für Furore sorgen?

Das ist schwer vorauszusehen

und hängt von vielen unterschied-

lichen Faktoren ab. Der Sprung

von den Junioren in die Senioren-

Mannschaften ist riesengroß. Aber

alle Jungs haben das nötige Zeug

dazu, eine gute Rolle zu spielen.

bei uns“, so der Coach. Er selbst lässt im

Training viel Fingerspitzengefühl walten

und erkennt, wenn ein Spieler mal einen

schlechten Tag hat oder eine Pause braucht.

Ein vierter Grund für den Erfolg

ist die Philo-

sophie des Trainerteams. Gemeinsam mit sei-

nen Trainerkollegen gibt Votava der Mann-

schaft viel Freiraum auf dem Feld. „Die Jungs

sollen kreativ spielen und nicht alles nach

Schablonen machen. Dabei können Fehler

passieren. Es ist okay, wenn diese aus Lei-

denschaft und Mut entstehen. Unsere Jungs

sollen immer etwas anderes als der Gegner

probieren. Da darf dann auch mal etwas nicht

klappen“, erläutert der Trainer. Der Erfolg

gibt ihm Recht. Nicht nur in der Liga läuft es

optimal. Auch im DFB-Junioren-Vereinspo-

kal ist Werders U19 erfolgreich. Nach dem

5:3-Sieg im Elfmeterschießen gegen Bayer

Leverkusen zieht zum ersten Mal überhaupt

eine A-Jugend des SV Werder ins Halbfinale

des Pokal-Wettbewerbs ein. Dort trifft die

U19 auf Hertha BSC.

Mit dabei

sind dann sicher auch Niklas

Schmidt und Johannes Eggestein. Die beiden

Nachwuchs-Nationalspieler sind der fünfte

Erfolgsgrund der Grün-Weißen. Zusammen

erzielten Eggestein (17 Treffer) und Schmidt

(acht) 25 der bisher 38 Saisontore. „Jojo und

Niklas übernehmen viel Verantwortung für

das Team. Aber wir haben viele gute Jungs

im Kader, da will ich nicht nur die beiden

herausheben“, macht Votava deutlich. Es ist

eben die mannschaftliche Geschlossenheit,

die der Ex-Nationalspieler immer wieder be-

schwört.

Diese Geschlossenheit im Team

gilt es jedes

Jahr wieder aufs Neue zu erarbeiten. Die Be-

wegung zwischen den Nachwuchs-Teams ist

groß. „Die Jungs bleiben selten zwei Jahre

bei der U19. Meist gehen sie schon früher in

die U23“, erläutert Votava und fügt schnell

hinzu: „Das ist vollkommen okay. Schließ-

lich sind die Jungs dafür geholt worden.“ Ein

bisschen macht es ihn auch stolz, wenn ‚sei-

ne‘ Jungs oben ankommen. „Ich freue mich

wirklich, wenn sie den Sprung in die U23

oder nach ein, zwei Jahren zu den Profis ge-

schafft haben“, so der gebürtige Prager. Als

Highlights seiner Trainer-Arbeit bezeichnet

er Philipp Bargfrede oder Nationalspieler

Max Kruse, die einst zu seinen Schützlin-

gen gehörten. Auch auf Lennart Thy, der im

Sommer nach vier Jahren beim FC St. Pauli

zum SV Werder zurückkehrt, ist Votava stolz.

„Es ist schön, wenn Spieler, die unsere Nach-

wuchsmannschaften durchlaufen haben,

wiederkommen“, gesteht Votava.

Allgemein ist der Zulauf

von jungen hoff-

nungsvollen Kickern zum SV Werder groß.

„Viele entscheiden sich trotz großer Konkur-

renz für Werder. Das spricht für unsere gute

Arbeit im gesamten Leistungszentrum“, sagt

Votava zufrieden. Und das macht Hoffnung,

dass Werders U 19 auch in Zukunft erfolg-

reich ist.

Steffen Wunderlich

U-19-Trainer Mirko Votava lebt an der Sei-

tenlinie das Spiel seiner Mannschaft mit.

Foto links: Jannes Vollert setzt sich beim

5:3-Sieg gegen den FC St. Pauli erfolgreich

durch. Im Hintergrund beobachtet Lars

Bünning die Szene.