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S
eit knapp drei Jahren ist sie Torjägerin
des Frauenfußball-Teams und Auszubil-
dende des SV Werder zugleich. Die Aus-
bildung zur Sport- und Fitnesskauffrau
ermöglicht es der Angreiferin, neben der sport-
lichen auch ihre berufliche Karriere voranzutrei-
ben. „Wir hatten damals ein sehr gutes Jahr in
der zweiten Liga. Ich habe viele Tore geschossen.
Zur nächsten Saison hat mir Werder dann einen
neuen Vertrag mit einem Ausbildungsplatz ange-
boten. Diese Kombination passt sehr gut“, erklärt
König.
Spätestens seit dem Aufstieg
in die ‚Allianz
Frauen-Bundesliga‘ hat die 1,60 Meter gro-
ße Torjägerin einen vollen Terminplan. Ab
8.00 Uhr eineinhalb Stunden Training mit
der Mannschaft, danach schnell duschen
und ab ins Büro. Während ihrer dreijähri-
gen Ausbildung durchläuft sie verschiedene
Abteilungen der Geschäftsstelle: Ticketing,
Marketing, Mitgliederwesen und mehr. Seit
einigen Wochen arbeitet die gebürtige Bremer-
havenerin im Rechnungswesen des SV Werder.
Buchungssätze, Soll und Haben sowie zahlrei-
che Rechnungen beherrschen den Alltag der
Auszubildenden. Und während andere nach
Dienstschluss im Büro Feierabend machen, eilt
König direkt weiter zur nächsten Trainingsein-
heit. Noch einmal eineinhalb Stunden ackern für
den sportlichen Erfolg. Jeden Tag. Was für viele
nach Stress klingt, ist für die 22-Jährige normal.
„Wenn man etwas mit Leidenschaft macht, fühlt
es sich nicht wie Stress an“, erklärt König.
Auch ihr Arbeitgeber
versucht sie bestmöglich zu
unterstützen. Zum DFB-Pokal-Viertelfinale der
Frauen gegen den FC Bayern München, ein ganz
normaler Arbeitstag, durfte sie beispielsweise
früher gehen, um sich bestmöglich auf die Partie
gegen den haushohen Favoriten vorzubereiten.
Sie und ihre Mannschaft zahlten es zurück. In
einem beeindruckenden Pokal-Fight mussten
sich die Bundesliga-Aufsteigerinnen erst in der
Verlängerung dem amtierenden Deutschen Meis-
ter geschlagen geben.
Eine Kombination, die passt
Einen Termin mit Cindy König zu vereinbaren ist nicht leicht. Der
Blick in ihren Terminkalender verrät: Die 22-Jährige hat viel zu tun.
Cindy König spielt seit der
Neugründung des Werder-
Frauenfußballs im Jahr 2007
bei den Grün-Weißen. Keine
Spielerin erzielte bisher
mehr Tore für die 1. Mann-
schaft als die 22-Jährige.
Foto: hansepixx