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it zwei weniger ausgetragenen Spielen und zwei Punk-

ten Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg rangierte das

Team von Trainer Mirko Votava zur Winterpause auf

dem ersten Platz der Junioren-Bundesliga Nord/Nordost.

Und das war keineswegs selbstverständlich. Es liegt eine schwieri-

ge Saison 2014/2015 hinter Werders U19. Die Grün-Weißen muss-

ten während der vergangenen Spielzeit aufgrund von Verletzungen

und Abstellungen zur U 23 immer wieder auf zahlreiche Akteure

verzichten. Doch das Team von Coach Votava bewies Moral und

schloss die Saison auf dem siebten Platz ab.

In der aktuellen Spielzeit

läuft es für den Ersten der ‚ewigen‘ A-Juni-

oren-Bundesliga-Tabelle deutlich besser. Ein Grund für den derzei-

tigen Erfolg der grün-weißen Nachwuchsspieler ist der Kader. „Wir

sind in dieser Saison insgesamt in der Breite besser aufgestellt als

letztes Jahr. Dadurch steigt nicht nur die Qualität im Spiel, son-

dern vor allem auch im Training. Das macht uns Schritt für Schritt

besser“, erklärt Votava. Der 59-Jährige weiß, wovon er spricht.

Votava kann auf insgesamt 546 Bundesliga-Partien zurückblicken.

Die Erfolgsliste des ehemaligen defensiven Mittelfeldspielers ist

beeindruckend: Europameister 1980, zweimal Deutscher Meister,

zweimal DFB-Pokal-Sieger, einmal Spanischer Meister mit Atlético

Madrid, einmal Europapokal-Sieger und dreimal Super-Cup-Gewin-

ner. Es sind Erfahrungen aus über 800 Pflichtspielen, die er bereits

seit 2004 täglich an die Werder-Talente weitergibt.

Der Start in diese Saison

war für die U19 allerdings alles andere

als leicht. Die Grün-Weißen gingen mit einem stark veränderten

Gesicht in die neue Spielzeit. 17 Spieler haben die Mannschaft ver-

lassen, 18 Neue sind hinzugekommen. Der Großteil ist dabei aus

den eigenen Reihen aufgerückt. Und so ist es nicht verwunderlich,

dass Werder die bisher einzige Saisonniederlage bereits am zweiten

Spieltag beim FC St. Pauli hinnehmen musste. Fortan, und das ist

der zweite Grund für den Erfolg, präsentierte sich das Votava-Team

als Mannschaft und startete eine beeindruckende Siegesserie. „Qua-

lität und Teamgeist sind Faktoren, die dazu führen, dass man oben

mitspielen kann“, so Votava.

Dabei stehen die reinen Ergebnisse

für den ehemaligen Werder-

Profi nicht unbedingt an erster Stelle. „Wir fokussieren uns nicht

nur auf Siege, sondern schauen zuerst auf das Spielerische. Die in-

dividuelle Entwicklung der Spieler ist für uns entscheidend“, erklärt

Votava. Das sieht Björn Schierenbeck, Direktor des WERDER Leis-

tungszentrum, ähnlich: „Unser übergeordnetes Ziel ist es, die Jungs

auf den Spitzenfußball im Seniorenbereich optimal vorzubereiten.

Das schließt aber nicht aus, dass wir auch Titel gewinnen möchten.

Denn wir wollen auch die Wettkampf-Mentalität fordern und för-

dern“, so Schierenbeck. Zudem weiß Trainer Votava: „Siege geben

uns noch mehr Motivation für die tägliche Arbeit.“

Und die ist wichtig.

Neben dem täglichen Training gehen die Nach-

wuchsspieler zur Schule oder absolvieren eine Ausbildung. Hinzu

kommen Schulsport und Individualtraining. Eine hohe Belastung

für die Teenager. Unterstützung gibt es vom Verein. „Die Jungs er-

halten eine umfangreiche schulische Unterstützung, zudem haben

wir einen eigenen Sportpsychologen im Leistungszentrum“, erläu-

tert Votava den dritten Erfolgsgrund. „Sie können jederzeit mit ihren

Problemen zu uns kommen. Die Jungs sind wirklich gut versorgt

Fünf Gründe für den Erfolg

Zwölf Spiele, elf Siege, 38 geschossene Tore – so lautete die beeindru-

ckende Bilanz der U-19-Junioren des SV Werder zum Jahreswechsel.

Fotos: M. Rospek