Trainingsaufgaben und die Spiele mit einer
etwas positiveren Grundstimmung anzuge-
hen. Ich empfinde es als sehr wichtig, dass
er das angesprochen hat. Und bei der Mann-
schaft ist es auch sehr gut angekommen.
Thomas Eichin wurde von den Medien mit auf
den Weg gegeben, schnell mit dir über einen
neuen Vertrag zu verhandeln. Erwartest du
das auch?
Er hat sich tatsächlich schon einmal mit mei-
nem Berater getroffen. Es gab also schon ein
Gespräch. Aber ich habe immer gesagt, dass
es aus meiner Sicht keinen Grund zur Eile
gibt. Wir haben meine Verträge bei Werder
in der Vergangenheit immer ganz in Ruhe
besprochen. Der jetzige läuft noch andert-
halb Jahre. Im Fußball kann man kaum
lange vorausplanen. Deshalb ist die Vertrags-
situation derzeit überhaupt kein Thema für
mich.
Aber sicher machst du dir Gedanken über dei-
ne Zukunft?
Ich bin schon so lange hier, dass mir der Ver-
ein sehr ans Herz gewachsen ist. Ich habe
hier von der Jugend bis zu den
Profis alles erlebt,
viele tolle Spiele,
gerade in der
Champions League. Aber man kann im Fuß-
ball nie sagen, dass man irgendwo für immer
spielt. Ich denke, dass es für heutige Verhält-
nisse schon nicht normal ist, wie lange ich
bereits bei Werder bin. Ich fühle mich sehr
wohl, habe hier meine Familie, viele Freun-
de und kann mir gut vorstellen, noch länger
in Bremen zu bleiben. Ich empfinde Bremen
als meine Heimat. Aber natürlich muss ich
immer auch darauf schauen, wie sich bei
Werder alles entwickelt.
Welche Rolle spielt denn das Abschneiden in
dieser Saison für deine weitere Karriere?
Ich ziehe nach jeder Saison für mich ein
Fazit. Als Fußballer hat man Ziele, will am
liebsten international spielen, durch Europa
reisen. Gerade wenn man – wie ich – das
alles schon erlebt hat, dann will man nicht
immer eine Woche lang auf das nächste Bun-
desliga-Spiel warten. Es macht keinen Spaß,
während der Woche nur zuzugucken, wie
die anderen in den
internationalen
Wettbewerben
spielen.
Traust du eurer Mannschaft zu, in Kürze wie-
der dort hinzukommen?
Auf jeden Fall. Man muss ehrlicherweise
sagen, dass man nicht sicher davon ausge-
hen konnte, dass wir uns dieses Jahr schon
wieder international qualifizieren. Es war
ein ehrgeiziges Ziel, schließlich gab es einen
großen Umbruch. Wir haben viele junge
Spieler. Wir wussten, dass es schwer wird,
unter die ersten Sechs zu kommen. Aber
man konnte auch nicht davon ausgehen,
dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison auf
Platz 13 stehen. Wir haben noch ein paar
Spiele, um einige Plätze gutzumachen. Das
ist unser Ziel. Denn da, wo wir jetzt stehen,
will keiner von uns die Saison beenden.
Spielt dein Sohn auch schon Fußball?
Ich versuche immer mal, ihn ein bisschen
dazu zu bewegen. Aber so richtig begeistern
kann er sich noch nicht dafür. Sein Lieb-
lingsspieler in unserer Mannschaft ist Sebas-
tian Mielitz, also ein Torwart. Daran muss
ich noch ein bisschen arbeiten
(lacht)
.
Wie ist das Verhältnis zu deinem
Sohn?
Sehr gut. Ich freue mich im-
mer, wenn ich ihn sehe. Das
ist meist einmal in der Wo-
che der Fall. Er lebt nicht
m
20 WERDER MAGAZIN 303
INTERVIEW