SV Werder Bremen – SpVgg Greuther Fürth
am Samstag, 16.03.2013,
um 15.30 Uhr im Weser-Stadion
B
ei der SpVgg Greuther Fürth ist
er nun die Nummer eins im Tor –
und war zuletzt in Top-Form. Eine
Schulterverletzung könnte jedoch
seinen Einsatz in Bremen verhindern. Vor der
Partie am vergangenen Wochenende gegen
1899 Hoffenheim war Hesl im Training mit
seinem Teamkollegen Johannes Geis zusam-
mengeprallt. Somit stand Max Grün im Kas-
ten der Fürther.
Ihn hatte Hesl
am 15. Spieltag als Stammkee-
per abgelöst. Als vor der Begegnung gegen
den VfB Stuttgart (0:1) nicht Grün, sondern
Hesl als Torwart der Fürther auf dem Spiel-
berichtsbogen auftauchte, waren viele Beob-
achter überrascht. Doch mit teilweise über-
ragenden Leistungen hat die ursprüngliche
Nummer zwei das Vertrauen längst zurück-
gezahlt. Schon vor dem Spiel bei seinem Ex-
Club HSV (1:1) lag Hesl mit knapp 80 Prozent
gehaltenen Schüssen auf sein Tor – statistisch
gesehen – in der Rangfolge der deutschen
Keeper direkt hinter Manuel Neuer von Bay-
ern München (85 Prozent) auf Rang zwei.
Sowohl beim torlosen Unentschieden
gegen
Leverkusen als auch beim anschließenden Re-
mis in Hamburg hielt der 27-Jährige nahezu
alles, was zu halten war. Nach dem Punkt-
gewinn an seiner früheren Wirkungsstätte
wurde er vom ‚kicker‘ sogar zum ‚Spieler des
Spiels‘ gekürt. Bereits eine Woche zuvor pa-
rierte Fürths Schlussmann in Düsseldorf (0:1)
einen Elfmeter und verhinderte eine höhere
Niederlage. Hesl schmunzelte jedoch beschei-
den: „Das lag daran, dass die Bälle, die aufs
Tor kamen, endlich einmal haltbar waren.“
Der Fan
von Real-Legende Iker Casillas hatte
in Hamburg jahrelang auf den Durchbruch
und den Sprung auf die Bundesliga-Bühne
gewartet. Vergeblich. Dabei hatte sich Hesl
beim Abgang von Stammtorhüter Frank Rost
berechtigte Hoffnungen gemacht, die neue
Nummer eins des HSV zu werden. „Aber
dann herrschte Chaos“, erinnert sich Hesl.
„Der eine Trainer ging, ein anderer kam.
Die vorher getroffenen Absprachen waren
leider sehr plötzlich vergessen.“ Am letzten
Tag der Transferperiode wurde Hesl zum SV
Ried nach Österreich ausgeliehen, weil sich
dort der etatmäßige Torhüter verletzt hatte.
Für Hesl nach eigenem Bekunden „ein gro-
ßes Glück“. Denn mit dem SV Ried wurde
der Oberpfälzer sogar österreichischer Po-
kalsieger. Ein Jahr später holte ihn der HSV
zunächst zurück, wollte ihn dann aber doch
wieder nicht. Hesl wechselte daraufhin zu
Dynamo Dresden, wo er 13 Zweitliga-Spiele
absolvierte. Im Sommer 2012 verpflichtete
ihn schließlich Greuther Fürth.
Hesl lässt nichts an sich heran
, was ihn von
seiner Arbeit abhalten könnte – auch nicht
in schlechten oder unglücklichen Phasen.
Beim Gastspiel in München, seinem vierten
Einsatz für die ‚Kleeblätter‘, lenkte er beim
Führungstreffer der Bayern den Ball ins ei-
gene Tor. Doch die aufkommenden Zweifel
an seiner Eignung als Nummer eins perlten
an Hesl einfach ab. „Im Abstiegskampf bleibt
keine Zeit zum Nachdenken“, sagt er. „Ich
bin mit 27 Jahren einer der Älteren im Team,
genieße einen hohen Stellenwert. Ich erwar-
te von mir, die Mannschaft zu führen, und
mein Umfeld erwartet es von mir.“ Bei der
Spielvereinigung sind sich alle einig, dass
der 27-Jährige einen starken Rückhalt in
sportlich schwierigen Zeiten darstellt.
Den Glauben
an das Erreichen des Relegati-
onsplatzes hat Hesl noch nicht aufgegeben.
Auch wenn er sagt: „Der Verbleib in der Liga
wäre ein kleines Wunder. Wir müssen mal
zwei, drei Spiele in Folge gewinnen, dann
wären wir wieder voll im Rennen. Ich habe
jedenfalls noch keinen Urlaub für die Zeit
der Relegationsspiele gebucht.“
Timo Frers
Foto: picture-alliance
Von 2006 bis 2011 spielte Wolfgang Hesl für
den Hamburger SV, kam aber lediglich zu zwei
Bundesliga-Einsätzen.
Endlich durchgesetzt
Torhüter Wolfgang Hesl ist
seit einigen Monaten die
Nummer eins der SpVgg
Greuther Fürth. Sein Ein-
satz in Bremen ist jedoch
aufgrund einer Schulterver-
letzung ungewiss.
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