Kunstrasenplatz. Und egal, ob vor oder nach
dem Training, ich bin immer noch runterge-
gangen. Damals gab es nur Fußball für mich.
Wie hast du dich seitdem verändert?
Ich habe mich nicht nur sportlich, sondern
auch menschlich weiter entwickelt. Ich
war sehr jung, als ich zu Werder kam, habe
einige Dinge gemacht, die nicht so toll wa-
ren, aber daraus gelernt. Aus vielem bin ich
gestärkt herausgekommen, gerade aus den
vielen Verletzungen, die mich immer etwas
zurückgeworfen haben. Ich bin oft sehr lan-
ge ausgefallen. Das war nicht einfach. Denn
ich habe mich als junger Spieler auf jedes
Training, jedes Spiel extrem gefreut. Wenn
man dann immer wieder rausgerissen wird,
ist das schwer zu verdauen. Gerade wenn
man kurz davor steht, den nächsten Schritt
in der Entwicklung zu machen. Jetzt fühle
ich mich glücklicherweise körperlich sehr
gut und freue mich auf die kommenden Auf-
gaben.
Interview: Martin Lange
Fotos: Pressefoto ULMER/Björn Hake
bei mir, sondern bei seiner Mutter, meiner
Ex-Freundin. Aber wir hatten von Beginn
an eine sehr enge Bindung, und das ist auch
heute noch so.
Bist du ein strenger Vater?
Ich mache mir viele Gedanken über die Er-
ziehung. Aber oft kommt es dann doch et-
was anders, als man es sich vorgenommen
hat. Zum Glück habe ich einen tollen, sehr
braven Sohn.
Wie nimmt er deinen Beruf wahr?
Er freut sich, wenn er mich im Fernsehen
sieht. Meistens guckt er mit seinem Opa und
erzählt mir dann hinterher davon. Aber es
ist nicht so, dass er mich ständig zu Werder
fragt. Das interessiert ihn noch nicht so sehr.
Ich finde das OK. Er soll das machen, worauf
er Lust hat. Das muss nicht unbedingt Fuß-
ball sein. Ich versuche ihm zwar beizubrin-
gen, dass es schön ist, wenn man ab und zu
mal rausgeht, gegen den Ball tritt. Aber er
hat nicht immer Lust dazu.
Wie bist du als Kind eigentlich zum
Fußball gekommen?
Ich habe schon mit fünf
Jahren jeden Tag Fuß-
ball gespielt – entweder mit Freunden, mit
meinen Geschwistern oder alleine. Erst mit
acht oder neun bin ich dann zum Verein
gekommen. Ich wollte das unbedingt. Aber
meine Mutter wusste zuerst nicht, ob es das
Richtige für mich ist. Sie hat mich gefragt:
Bist du sicher, dass du überhaupt Fußball
spielen und da mithalten kannst? Schließ-
lich hat sie mich aber zum Probetraining
gebracht.
Und hatte deine Mutter Recht?
Überhaupt nicht
(lacht)
. Man muss sagen,
dass ich vom ersten Tag an einer der auf-
fälligsten Spieler war. Damals gab es auch
nicht so viele Linksfüßler, so dass ich schon
deshalb eine Ausnahme war und von den
Trainern besondere Aufmerksamkeit be-
kam. Außerdem habe ich auch außerhalb
des Trainings nahezu in jeder freien Minute
Fußball gespielt. Und mit 13 bin ich dann
ja schon nach Bremen ins Werder-Internat
gekommen. Es war eine aufregende Zeit.
Auch hier habe ich nur gekickt. Dort, wo vor
der Ostkurve jetzt ein
Parkplatz ist, war
früher ein
Kritischer Rückblick
Aaron Hunt
sagt: „Ich war sehr jung, als
ich zu Werder kam, habe einige
Dinge gemacht, die nicht so toll
waren, aber daraus gelernt.“
Bewegte Bilder von Aaron Hunt
gibt es bei WERDER.TV – einfach
den 2D-Code scannen.