Aber ein Tor von dir könnte helfen...
Das stimmt! Das habe ich mir für diese Sai-
son fest vorgenommen. Auch als Abwehr-
spieler ist es mein Anspruch, immer mal ein
Tor zu schießen. Mir ist das seit zwei Jah-
ren nicht mehr gelungen. Es ist zwar nicht
meine primäre Aufgabe, aber es nervt mich
schon. Ich arbeite daran. Natürlich habe ich
mit den Jungs die eine oder andere Wette
laufen. Schließlich haben alle meine Neben-
leute in der Defensive in dieser Saison schon
getroffen. Ich hoffe, dass es auch bei mir
noch mit einem Tor klappt.
Es ist deine zweite Saison bei Werder. Wie
betrachtest du deine gesamte Zeit in Bremen
bisher?
Ein Zwischenfazit zu ziehen, fällt mir
nicht leicht: In der vergangenen Sai-
son hatten wir nach der Hinrunde
29 Punkte. Das war eine gute Bi-
lanz. Leider haben wir danach nicht
mehr so viele Punkte geholt. Dieses
Mal hatten wir nach der Hinrunde
nicht so viele Zähler, haben aber viele
gute Spiele gemacht, attraktiv gespielt.
Jetzt stottert es etwas. Es war bisher ein Auf
und Ab. Ich hoffe, dass das ‚Auf‘ zukünftig
überwiegt.
Bereust du deine Entscheidung für Werder?
Ganz entschieden: Nein. Diese Entschei-
dung beruhte zwar vor allem auf der sport-
lichen Perspektive. Aber man kann nicht
sagen: Wenn alles gut läuft, dann gefällt
es mir hier ganz toll, und ich bin zufrie-
den. Und wenn es nicht so gut läuft, bin
ich nicht gerne hier und schnell wieder
weg. Jeder Spieler hat die Chance, seinen
Teil dazu beizutragen, dass es wieder bes-
ser wird. Und gerade Phasen mit negativer
Kritik bieten die Möglichkeit, gestärkt da-
raus hervorzugehen. Das ist nicht schön,
kann aber jeden persönlich weiterbringen.
Ich nehme diese Situation an, werde mich
nicht verstecken. Und ich bin davon über-
zeugt, dass unsere Mannschaft das Poten-
zial hat, sowohl in den nächsten Spielen
als auch mittelfristig in der Tabelle wieder
nach oben zu schauen.
Du hast bei deinem Wechsel auch die guten
Gespräche mit Thomas Schaaf als Grund für
deine Entscheidung genannt. Der Trainer
steht derzeit in der Kritik. Die Mannschaft hat
sich hinter ihn gestellt. Warum?
Weil Thomas Schaaf schon lange hier arbeitet,
s
s
Positive Einstellung
Lukas Schmitz
weiß: „Gerade Phasen mit nega-
tiver Kritik bieten die Möglichkeit,
gestärkt daraus hervorzugehen.“
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