Traditionsclub mit
Rekorden
Der FC Schalke 04 gehört
zu den prägendsten Vereinen der Bundesligage-
schichte. Im Vergleich mit dem SV Werder zogen
die Königsblauen jedoch meist den Kürzeren.
Der Verein
Der FC Schalke 04
ist mit über 111.111 Mit-
gliedern (Stand: 1. September 2012) der
zweitgrößte Sportverein Deutschlands.
Neben Fußball bietet der Verein auch Ab-
teilungen für Basketball, Handball, Leicht-
athletik und Tischtennis an. Der Club hat
seine Wurzeln im Bergmannsmilieu, was
den Schalkern den Spitznamen die ‚Knappen‘
einbrachte – ein Knappe ist ein Bergmann
nach abgeschlossener Lehre. Erst 1924 wähl-
ten die Schalker Fußballer die Vereinsfarben
Blau und Weiß, in den Anfangsjahren wurde
hingegen in Rot und Gelb gespielt.
Die Erfolge
Mit sieben Meistertiteln
und vier DFB-
Pokalsiegen sowie dem Triumph der legen-
dären ‚Eurofighter‘ im UEFA-Pokal 1997
zählt Schalke 04 zu den erfolgreichsten
deutschen Fußballteams. Dramatisch endete
die Saison 2000/2001: Am letzten Spieltag
feierten die Königsblauen nach dem Abpfiff
ihrer Partie bereits vier Minuten lang den
Gewinn der Deutschen Meisterschaft, ehe
Konkurrent FC Bayern München gegen den
Hamburger SV noch der Ausgleichstreffer in
der Nachspielzeit gelang. Die ‚Schale‘ ging
nach München statt nach Gelsenkirchen,
Schalke blieb nur der Titel des ‚Meister der
Herzen‘. In der ‚Ewigen Tabelle‘ belegt S04
derzeit den siebten Platz.
Der größte Star
Klaus Fischer
hält mit 182 Treffern den Ver-
einsrekord der Königsblauen. In der Saison
1975/76 brachte er es auf 29 Tore – bis heu-
te Bestwert eines Schalke-Stürmers. Seine
Spezialität: Fallrückzieher und Kopfbälle,
oft nach Flanken von Rechtsaußen Rüdiger
Abramczik. Ab 1977 durfte Fischer auch in
der Nationalmannschaft auflaufen. Im Län-
derspiel gegen die Schweiz (Endstand 4:1)
erzielte er noch im gleichen Jahr das ‚Tor
des Jahrhunderts‘ – natürlich per Fallrück-
zieher. In Köln (31 Tore von 1981 bis 1984)
und Bochum (27 Tore bis 1988) konnte Fi-
scher nicht mehr an seine Schalker Glanzzei-
ten anknüpfen, ging mit 268 Treffern aber
trotzdem als bester Bundesliga-Torschütze
nach Gerd Müller (365 Treffer für den FC
Bayern München) in die Annalen ein. Zum
Vergleich: Bester derzeit noch aktiver Tor-
jäger ist der Ex-Bremer Claudio Pizarro mit
160 Toren.
Vierfaches Comeback
Als das Schalker
Urgestein Klaus Fichtel am
14. August 1965 mit gerade mal 20 Jahren
debütierte und zum 0:1-Endstand beim VfB
Stuttgart ins eigene Tor traf, hätte wohl kein
Experte gedacht, dass er fast 23 Jahre (!) spä-
ter der älteste Bundesligaspieler aller Zeiten
werden würde. 1980 wechselte Fichtel zum
frisch abgestiegenen SV Werder Bremen,
mit ihm als Abwehrchef gelang den Grün-
Weißen die sofortige Rückkehr in die Bun-
desliga. Nach drei Jahren und 117 Partien für
Werder kehrte ‚Tanne‘ zurück nach Schalke
und wurde Assistenz-Trainer. In vier aufein-
anderfolgenden Spielzeiten (!) wurde er,
meist in der Rückrunde, zu einem Comeback
überredet und kam so auf weitere 40 Einsät-
ze. Im für Fußballer biblischen Alter von 43
Jahren und sechs Monaten lief Schalkes Re-
kordspieler am 21. Mai 1988 zum 477. und
letzten Mal für S04 auf.
Die Statistik
Nur zwei der letzten 15 Duelle
mit Schalke
04 konnte der SV Werder für sich entschei-
den. Im Mai 2010 gelang den Grün-Weißen
der letzte Sieg, ein 2:0 in Gelsenkirchen
(Tore: Mesut Özil und Hugo Almeida). Le-
diglich zwei der bisherigen 43 Bundesliga-
Begegnungen zwischen Werder und den Kö-
nigsblauen im Weser-Stadion endeten torlos.
Beide Male war Thomas Schaaf dabei – am
14. November 1986 als Aktiver und am 23.
April 2006 als Werder-Coach. Das anste-
hende Aufeinandertreffen ist bereits das 88.
Bundesliga-Duell beider Mannschaften, 38
Werder-Siegen stehen 19 Remis und 30 Nie-
derlagen gegenüber.
Timo Frers
Fotos: picture-alliance
Unglaublich
Klaus
Fichtel lief noch
im Alter von 43
Jahren auf.
Unnachahmlich
Klaus Fischer
beim Fallrück-
zieher am
8. Mai 2004
in der Arena
AUFSchalke bei
der Feier zum
100-jährigen
Bestehen des
Fußball-Bundes-
ligaklubs.
WERDER MAGAZIN 304 31
BUNDESLIGA-HEIMSPIEL
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