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I N F O R M A T I O N
energie | wasser-praxis
10/2014
stoffe bringt in der Praxis nicht nur Vorteile
mit sich. Insbesondere in der kälteren Jahres-
zeit sind die höhere Steifigkeit und die stei-
gende Sprödigkeit ein Hindernis. Des Weite-
ren macht die Ausführung mit unterschiedli-
chen Werkstoffen auch beim Fügen der Rohre
besondere, zusätzliche Maßnahmen zwin-
gend erforderlich.
Auch unterscheiden sich die im DVS-Regel-
werk vorgegebenen Schweißparameter von
Polyethylen und Polypropylen sehr deutlich
(Tab. 1)
. Insbesondere der vorgegebene Fü-
gedruck (PE: 0,15 ± 0,01 N/mm² bzw. PP: 0,10
± 0,01 N/mm²) ist für PE deutlich höher und
die notwendige Anwärmzeit sogar etwa dop-
pelt so hoch. Wird in der Praxis ein PE-Rohr
mit PP-Schutzmantel ohne Mantelrück-
schnitt mit Standard-PE-Parametern stumpf
verschweißt, so werden bei der Herstellung
einer Verbindung mehrere Abweichungen
von den bindenden DVS-Parametern in Kauf
genommen:
her werden die Schutzmantelrohre in der Regel
mittels Stumpfschweißen verbunden. Die Er-
stellung von Heizelementstumpfschweißver-
bindungen von Rohren und Rohrleitungsteilen
aus PE-HD wird im Arbeitsblatt DVS 2207, Teil
1 [5] beschrieben, die Ausführung nach dieser
Richtlinie in den einschlägigen Arbeitsblättern
des DVGW festgelegt. Die Parameter für eine
sichere Schweißung sind Tabelle 2 der DVS
2207-1 [5] zu entnehmen.
Als Werkstoff für additive Schutzschichten
wurde bislang üblicherweise Polypropylen
eingesetzt, da Polypropylen und Polyethylen
bei der Rohrextrusion keine stoffschlüssige
Verbindung eingehen können. Weil der
Schutzmantel aus Polypropylen dadurch le-
diglich auf dem Kernrohr aus PE haftet, ist die
geforderte Schälbarkeit des additiven Schutz-
mantels ermöglicht. Polypropylen besitzt zu-
dem eine höhere Steifigkeit und eine daraus
bedingte Härte. Doch Polypropylen und auch
die Verwendung zweier verschiedener Werk-
Abb. 3:
Entfernen des
Schutzmantels eines
eingezogenen Schutzmantel-
rohres und Aufschweißen
einer Hausanschlussarmatur
Quelle: egeplast international GmbH
Quelle: DVS Regelwerk
Nennwand-
dicke s
mm
7…12
12…19
7…12
12…19
Anwärmen
Anwärmzeit = 10 x Wanddicke
(Anwärmen p <= 0,01 N/mm²)
s
70…120
120…190
Anwärmzeit = (Anwärmen
p <= 0,01 N/mm²)
175…245
245…330
Fügedruck-
aufbauzeit
s
6…8
8…11
Fügedruck-
aufbauzeit
7…11
11…17
Angleichen
Wulsthöhe am Heizelement
am Ende der Angleichzeit
(Mindestwerte)
(Angleichen p = 0,15 N/mm²)
mm
1,5
2,0
Wulsthöhe am Heizelement
am Ende der Angleichzeit
(Mindestwerte)
(Angleichen p = 0,10 N/mm²)
1,0
1,0
Umstellen
Umstellzeit
(Maximalzeit)
s
6…8
8…10
Umstellzeit
(Maximalzeit)
6…7
7…9
Abkühlzeit
unter Fügedruck
(Mindestwerte)
P=0,15 +- 0,01 N/mm²)
min
10…16
16…24
Abkühlzeit
unter Fügedruck
(Mindestwerte)
P=0,10 +- 0,01 N/mm²)
12…20
20…30
Tabelle 1: Richtwerte für das Heizelementstumpfschweißen von Rohren aus PE-HD nach DVS 2207-1 [5] und PP nach DVS 2207-11 [7]
PE-HD nach DVS 2207-1 Tabelle 2
Fügen
PP nach DVS 2207-11 Tabelle 2
1...,108,109,110,111,112,113,114,115,116,117 119,120,121,122,123,124,125,126,127,128,...132
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