KURS MAGAZIN 08/2013 - page 5

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8 / 2013
KURS
KURZ & KNAPP
GDV-Kritik an EIOPA
Nicht praktikabel
Mit deutlichen Worten hat der Gesdamt-
verband der Deutschen Versicherungs-
wirtschaft (GDV) Die von der Europäische
Aufsichtsbehörde für das Versicherungs-
wesen und die betriebliche Altersversor-
gung (EIOPA) vorgeschlagenen Regelung
zur Einführung von Leitlinien zur internen
Beschwerdebearbeitung durch einen Ver-
sicherungsvermittler kritisiert. Die EIOPA
hatte ein Konsultationsverfahren zu diesen
Leitlinien abgeschlossen. Vorgesehen ist zu-
dem ein Best-Practice-Bericht. Die Ergebnis-
se sollen im Herbst 2013 vorliegen. In seiner
Stellungnahme zu diesem Papier nennt der
Versicherungsverband die vorgeschlage-
nen Regelungen unangemessen und nicht
praktikabel. Zudem beständen bereits an-
gemessene und effiziente Beschwerde-
möglichkeiten beim Versicherungsombuds-
mann sowie – bei Kundenbeschwerden
über einen Versicherungsvertreter – auch
unmittelbar beim Versicherungsunterneh-
men. Darüber hinaus, so der GDV weiter,
seien interne Beschwerdeverfahren für Ver-
sicherungsvermittler organisatorisch auf-
wändig, qualitativ nicht absicherbar und in
ihrer Verbraucherschutzwirkung fragwür-
dig. Der GDV plädiert dafür, dass Versiche-
rungsvermittler wie bisher die Möglichkeit
haben sollten, Kundenbeschwerden direkt
an den Versicherungsombudsmann oder
ein Versicherungsunternehmen weiterzu-
leiten.
Versicherer
Kunden zufriedener
Die Zufriedenheit der Privatkunden mit der
Schadenregulierung durch die Versicherer
nimmt in den letzten fünf Jahren kontinu-
ierlich zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Zeitreihenanalyse der MSR-KUBUS-Daten-
bank, in der über 500.000 Kundenurteile von
über 40 großen deutschen Schadenversi-
cherern enthalten sind. Waren in 2008 in der
Sparte Kfz-Kasko noch 38 Prozent der Scha-
denkunden vollkommen zufrieden mit der
Schadenregulierung, so liegt dieser Anteil
aktuell bei 47 Prozent. In den Versicherungs-
sparten Hausrat und Wohngebäude stieg
die Zahl der zufriedenen sogar von 32 auf 43
Prozent. Als Ursachen nennt die Studie, dass
viele Versicherer in den letzten Jahren ihre
Schadenprozesse vor allem technisch opti-
mierten, so dass dauerhaft schwerwiegende
Prozessdefizite in der Regel der Vergangen-
heit angehören. Zudem hinaus lotsten eini-
ge Versicherer systematisch über die Aus-
weitung der Regulierungsvollmachten des
Außendienstes im Schadenfall höhere Kun-
denanteile in die Agenturen. Ebenso schätz-
ten die Kunden das wachsende Angebot
von Assistance-Dienstleistungen.
Ampelini-App
Auch als Android
Die Ampelini-App für iPhone oder iPad
ist seit ihrem Bestehen bereits mehr als
10.000-mal aus dem iTunes Store herun-
tergeladen worden. Da immer mehr Nut-
zer von Android-Smartphones und -tablets
nach der App für ihr Betriebssystem frag-
ten, hat die Unfallforschung der Versiche-
rer (UDV) jetzt auch eine Android-Version
vorgestellt, die bei „Google play“ kosten-
los heruntergeladen werden kann. Basis für
beide Apps ist die Internetseite
pelini.de, bei der sich alles um Verkehrssi-
cherheit und Unfallprävention dreht. Sie
ist konzipiert für Kinder zwischen drei und
acht Jahren. Da in den Apps alle Erläute-
rungen zu den Spielen gesprochen wer-
den, sind keine Schreib- und Lesekenntnis-
se erforderlich.
„Wenn die Zinsen nicht bald wieder auf ein
marktgerechtes Niveau steigen, entsteht
ein riesiges Folgeproblem: große Lücken in
der privaten Altersversorgung der künfti-
gen Rentner. Das ist ein hoher Preis für die
Niedrigzinspolitik der EZB.“
Dr. Alexander Erdland
Für den Präsidenten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Dr. Ale-
xander Erdland, Grund genug für einen dramatischen Appell. Dass der GDV-Chef mahnend
den Zeigefinger erhebt, hat handfeste Gründe: Denn dem GDV zufolge verzeichneten al-
lein in 2012 die Lebensversicherer für ihre Kunden zinsbedingte Mindereinnahmen von
vier Milliarden Euro.
Gesundheitspolitik
Union hat bei Wählern die Nase vorn
Die Bundesbürger halten die CDU/CSU für die Partei mit der größten Kompetenz in
der Gesundheitspolitik. 37 Prozent finden sie auf diesem Feld am kompetentesten. Es folgen
laut einer UmfragedesMeinungsforschungsinstitutsTNS Infratest imAuftragdes Continentale
VersicherungsverbundesdieSPDmit32,Bündnis90/DieGrünenmitzehnunddieLinkensowie
die FDP mit jeweils drei Prozent. Für die Entscheidung bei der Bundestagswahl am 22. Sep-
tember ist jedoch die Bildungspolitik das wichtigste Thema. 33 Prozent der Wahlberechtigten
nennensiedaswichtigstePolitikfeld,gefolgtvonderArbeitsmarktpolitik(22%).AufRang3liegt
die Gesundheitspolitik mit 20 Prozent, auf Rang 4 die Finanzpolitik (18%). Bei der Frage nach
der Kompetenz in der Gesundheitspolitik liegt die Union in fast allen Bevölkerungsgruppen
vorn, lediglich dieWähler zwischen 40 und 49 Jahren halten die SPD für kompetenter. In dieser
Gruppe sehen 41 Prozent die SPD und nur 25 Prozent die CDU/CSU vorn. Unter Altersgesichts-
punktenmessenCDU/CSUhingegendiejungenWählerzwischen18und29Jahrendiehöchste
Kompetenz bei – 41 Prozent machten diese Angabe. Auch bei Bündnis90/Die Grünen ist die
Zustimmung sehr altersabhängig. Bei denWählern zwischen 18 und 29 Jahren ist sie mit 15
Prozentamhöchsten,beiWählernab60JahrenmitsiebenProzentamniedrigsten.Ganzgrund-
sätzlichlehnteineMehrheitderBevölkerungstärkerestaatlicheEingriffeindasGesundheitswe-
sen ab. 53 Prozent sprechen sich gegenmehr staatlichen Einfluss aus, 44 Prozent wären dafür.
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