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KURS
11 / 2013
Inflation
Bürger pessimistisch
Die Verbraucher in Deutschland erwarten
nach einer YouGov-Umfrage in den nächsten
zwölf Monaten eine Inflation von 2,3 Prozent.
Bei den mittelfristigen Inflationserwartungen
(auf Sicht von fünf Jahren) sind die Bundesbür-
ger dagegenmit einem angenommenenWert
von 3,3 weitaus pessimistischer. Angesichts
dieses weit über dem vorgegebenen Inflati-
onsziel der Europäischen Zentralbank liegen-
denWertes verwundert es nicht, dass auch die
weit überwiegende Mehrheit der Befragten
die Niedrigzinspolitik der Notenbank nach wie
vor für nicht richtig halten.
Generation Mitte
Bei Vorsorge unsicher
Die „Generation Mitte“ ist sehr zufrieden mit
ihrer wirtschaftlichen Situation und blickt
trotz Euro-Krise optimistisch in die Zukunft.
Allerdings fehlt den 30- bis 59-Jährigen das
Vertrauen für eine langfristige finanzielle Pla-
nung. Viele wissen, dass sie mehr für das Al-
ter tun müssten, nur das„Wie viel“ wird häufig
falsch eingeschätzt. Vor allem Frauen machen
sich große Sorgen, dass sie später nicht genug
Geld zum Leben haben, ergab eine Umfrage
des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach
im Auftrag des Gesamtverbandes der Deut-
schenVersicherungswirtschaft (GDV).
Hagel und Hochwasser
Immense Schäden
Die heftigen Sommer-Hagelstürme mit au-
ßergewöhnlich großen Hagelkörnern ha-
ben nach ersten Auswertungen der deut-
schen Versicherer 910.000 Schäden in einer
Gesamthöhe von 2,7 Milliarden Euro hinter-
lassen. Davon entfallen auf die Kraftfahrt-
versicherung rund 450.000 Schäden in Höhe
von 900 Millionen Euro. Die Sachversiche-
rer schultern 460.000 Schäden an Wohnge-
bäuden und Unternehmen in Höhe von 1,8
Milliarden Euro. Nach dem Juni-Hochwasser
mit 140.000 Schäden in Höhe von 1,8 Milli-
arden Euro mussten die Versicherer damit
innerhalb von wenigen Wochen das zweite
Mal Schäden durch Naturgefahren in Milli-
ardenhöhe tragen. „Über eine Million Schä-
den binnen so kurzer Zeit zügig für die Kun-
den zu regulieren, ist eine Mammutaufgabe
für die Versicherer. Dies zeigt, dass sich die
Menschen und Unternehmen bei uns gegen
die Folgen von Naturgefahren zuverlässig
versichern können“, so Alexander Erdland,
Präsident des Gesamtverbandes der Deut-
schen Versicherungswirtschaft.
Versicherungsvermittler
Zwiespältiges Bild
Die Diskussion über Provisionsdeckel offen-
bart Kommunikationsprobleme der Finanz-
vertriebe. Die Leistung der Versicherungs-
und Finanzvermittler wird in der öffentlichen
Wahrnehmung auf den Produktverkauf redu-
ziert. Das zeigt eine Analyse von Stockheim
Media zum Vorstoß der Versicherungswirt-
schaft, Provisionen zu deckeln. Eine Ursache
für das schwache Profil der Vermittler ist die
hohe Produktorientierung im Verkauf, hin-
ter der die Beratungs- und Serviceleistungen
als Kernkompetenzen der Vermittler unter-
gehen. Die gute Nachricht: Der einzelne Ver-
mittler genießt vor Ort bei seinen Kunden
meist eine gute Reputation.
KURZ & KNAPP
Die überwiegendeMehrheit der Berufseinsteiger hat bereits sowohl Bank- als auchVer-
sicherungsprodukte selbst abgeschlossen.
Berufseinsteiger beratungsaffin
Die Zielgruppe Junge Erwachsene zeigt sich in Finanzangelegenheiten alles andere als ho-
mogen. Zudem zeigt sich die Generation der heute unter Dreißigjährigen in den beratungs-
und abschlussbezogenen Bereichen ihres Banking- und Versicherungsverhaltens deutlich
weniger technikaffin und am Einsatz moderner Kommunikationsmedien interessiert als zu
erwarten wäre, weist eine Studie des Kölner Marktforschungsinstituts HEUTE UNDMORGEN
nach. Danach können Banken und Versicherungen in dieser Zielgruppe u.a. mit zielgrup-
penspezifisch vergünstigten Produktanpassungen bzw.„Einstiegsprodukten“ sowie beson-
deren Konditionen, wie z.B. Beitragsrückerstattungen bei Schadenfreiheit, zeitlich gestaf-
felten Beitragsmodellen oder günstigen Klein-Krediten/Dispos punkten. Zudem sollte das
der Zielgruppe sehr wichtige Angebot an digitaler Kundenkommunikation undVertragsver-
waltungsmöglichkeiten auf Online-Portalen insbesondere imAssekuranzbereich ausgebaut
werden, heißt es in der Studie weiter. Als Zusatzservices ständen zudem vergünstigte Ange-
bote in den Bereichen Musik, Freizeit und Mode hoch im Kurs, aber auch ganz lebensprak-
tische Unterstützungsleistungen, wie z.B. Umzugshilfen oder Karriereberatung. Für Berater
interessant: BeimÜbergang von der Ausbildungsphase zur Phase des Berufseinstiegs ist bei
dieser Zielgruppe eine deutliche Zunahme der Inanspruchnahme von Beratungsleistungen
sowie beim selbstständigen Abschluss von Finanzprodukten festzustellen.Während bei den
Auszubildenden bzw. Studenten der Studie zufolge nur rund jeder Zweite bereits selbst ein
Versicherungsprodukt abgeschlossen hat, sind dies bei Berufseinsteigern bereits 83 Prozent.
© 2013 HEUTEUNDMORGENGmbH
Berufseinsteiger, die sich
weder informiert noch
abgeschlossen haben
… bei Bankprodukten:
… bei Versicherungs-
produkten:
Abschluss getätigt?
Hast Du schon einmal ein
Bankprodukt
, also z.B.
Girokonto, […] selbst
abgeschlossen
?
Und hast Du schon einmal ein
Versicherungs-
produkt
selbst
abgeschlossen
?
93
7
Informationen eingeholt?
Hast Du Dich denn schon einmal zu einem
Bankprodukt
[…]
informiert
Hast Du Dich denn schon einmal zu einem
Versicherungsprodukt
[…]
informiert
?
nein
4%
48
52
83
17
nein
39
61
10%
nein
nein
(AngabeninProzent,n=21-300)
ja
ja
ja
ja
© GDV