KURS MAGAZIN 12/2013 - page 8

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KURS
12 / 2013
MARKT & MAKLER
W
ährend die Erstqualifikation vor Beginn der Vermitt-
lertätigkeit bereits durch den Gesetzgeber geregelt
ist, will die Branche mit ihrer freiwilligen Initiati-
ve die regelmäßige Weiterbildung während des gesamten
Berufslebens weiter professionalisieren. „Im Rahmen der
Initiative sollen künftig solche Bildungsmaßnahmen hono-
riert werden, die die Fach- und Beratungskompetenz der
Vermittler weiterentwickeln und somit einer besseren Kun-
denberatung dienen“, erläutert Beutelmann. Versicherungs-
vermittler sammeln für die Teilnahme an entsprechenden
unternehmensinternen und externen Bildungsmaßnahmen
Weiterbildungspunkte. Ein Punkt entspricht einer Lernein-
heit von 45 Minuten. Nach dem Erreichen von 200 Punkten
in fünf Jahren erhält ein Vermittler ein unternehmensüber-
greifendes Zertifikat – einen Nachweis über seine Teilnahme
an der Initiative bekommt er bereits nach einem Jahr.
Für Beutelmann stellt die Bereitschaft zur Weiterbildung
für Versicherungsvermittler einen zentralen Punkt der
unternehmerischen Zukunftssicherung dar. Denn die An-
forderungen an die Vermittler würden durch anspruchs-
vollere und gut informierte Kunden, die Veränderungen
des Marktes und des regulatorischen Umfelds sowie durch
eine immer komplexere Produktwelt und die wachsenden
Ansprüche der Verbraucher permanent steigen. Die Bran-
cheninitiative soll laut Beutelmann auch die Transparenz
und Glaubwürdigkeit des Berufsbildes in der Öffentlich-
keit erhöhen und manifestieren, um die besondere Sozial-
schutzfunktion und Verantwortung gegenüber dem Kunden
herauszustellen.
Nach denWorten von Lüder Mehren,Vorstandsvorsitzender
VOTUMVerband Unabhängiger Finanzdienstleistungs-Un-
ternehmen in Europa e.V. und Mitglied im Trägerausschuss
der Initiative sollen die Vermittler mit dem freiwilligen Wei-
terbildungsangebot schon jetzt auf die verschärften Anfor-
derungen der europäischenVersicherungsvermittlerrichtlinie
(IMD 2) vorbereitet werden.Auch der neue Verhaltenskodex
des GDV für den Vertrieb von Versicherungsprodukten er-
fordere von den Vermittlern eine permanente, lebenslange
und qualifizierte Weiterbildung. Denn in ihm sei festgelegt,
dass „die Versicherungsunternehmen nur mit Versicherungs-
vermittlern zusammenarbeiten, die sich laufend fortbilden
und dies auch nachweisen“.
Fleißig Punkte sammeln
Dieser Anforderungen will die Initiative durch ein Punk-
tesystem Rechnung tragen. Die Teilnahme an anerkannten
Weiterbildungsmaßnahmen können Vermittler auf einem
Weiterbildungskonto in einer zentralen Datenbank sam-
meln und damit ihre Qualifikation nachweisen. Dabei,
so Mehren, müssten sich die Inhalte der Maßnahmen
auf Fach- und Beratungskompetenz von Versicherungs-
vermittlern beziehen, wobei den Angeboten eine nach-
gewiesene didaktische Planung zugrunde liegen müsse.
Mit der Einrichtung eines Weiterbildungskontos könne
der Vermittler seine Bildungsaktivitäten dokumentieren,
sie für Dritte in einheitlicher Form transparent darstellen
und so auch dem Kunden nachvollziehbar nachweisen,
erklärt Mehren, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der
Weiterbildungseinrichtung Deutsche Maklerakademie ist.
Seinen Worten zufolge besteht bei den Vermittlern schon
Josef Beutelmann
Bildungshunger stillen
Mit ihrer freiwilligen Initiative gut beraten –
Weiterbildung der Versiche-
rungsvermittler
in Deutschland will die deutsche Versicherungswirtschaft das
Weiterbildungsengagement der Vermittler in punkto Fach- und Beratungs-
kompetenz stärken. Mit ihrer gemeinsamen Initiative, die sich an denWeiter-
bildungsregeln der Ärzteschaft orientiert, wollen die beteiligten Verbände die
Weiterbildung besser strukturieren und transparenter machen. „Gemeinsames
Ziel ist die Stärkung der Beratungsqualität in unserer Branche“, sagt Josef
Beutelmann, Vorstandsvorsitzender des Berufsbildungswerks der Deutschen
Versicherungswirtschaft (BWV) und aktueller Sprecher der Initiative.
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