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Jahresbericht 2014
Ärztekammer
Nordrhein
Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik
kräften und Ärzten mit konkreten Lerninhalten
wie etwa der Reaktion auf Nahrungsverweigerung,
Agitation sowie das Erkennen von gefährdeten Pa-
tienten anhand des ISAR-Tests (Identification of Se-
niors at Risk). Zudem wird vermittelt, wie diesen
Patienten Orientierungshilfen (Alltagsstruktur, Be-
gleitung bei Untersuchungen) gegeben und Gebor-
genheit vermittelt werden kann.
Der richtigen Medikation von älteren Patienten
kommt eine entscheidende Rolle zu, wofür jeweils
eine Liste von in der Regel geeigneten und poten-
ziell mit besonderen Risiken verbundenen Medi-
kamente aufgestellt worden ist. Das Einbeziehen
und Unterstützen der Angehörigen ist ein wichtiger
Bestandteil des „Essener Standards“.
Abschließend wies Diehl darauf hin, dass die in-
terdisziplinäre und interkollegiale Zusammenar-
beit aller an der Pflege und Behandlung beteiligten
Personen äußerst wichtig ist, um einen optimalen
Austausch aller vorliegenden Informationen und
die bestmögliche Behandlung für den Patienten
unter Vermeidung eines Krankenhausdelirs zu er-
reichen.
Demenz-Servicezentren
Stefan Kleinstück, Krankenpfleger, Diplomsozial-
arbeiter und Koordinator des Demenz-Servicezen-
trums der Region Köln und südliches Rheinland,
stellte die Entwicklung und die Struktur der 13 De-
menz-Servicezentren in Nordrhein-Westfalen vor.
Die Demenz-Servicezentren sollen dazu beitragen,
die häusliche Versorgung demenziell Erkrankter
und der sie unterstützenden Angehörigen zu verbes-
sern, um den Demenzkranken auf diese Weise so
lange wie möglich den Verbleib im vertrauten Um-
feld zu ermöglichen. Dazu stellen die Zentren Infor-
mationen zur wohnortnahen Versorgung in Form
von Datenbanken und Informationsbroschüren zur
Verfügung. Zudem werden dort Betroffene und de-
ren Angehörige beraten. Ziel ist insbesondere eine
Stärkung der Wertschätzung und Anerkennung eh-
renamtlicher Tätigkeit von Angehörigen und weite-
ren Personengruppen.