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Jahresbericht 2016

Ärztekammer

Nordrhein

Kommunikation

Im Juli 2015 ist das Präventionsgesetz in seinen

wesentlichen Teilen in Kraft getreten. Mit dem Ge-

setz soll vor allem die Prävention in Lebenswelten

gestärkt werden: Prävention und Gesundheitsför-

derung sollen dort greifen, wo Menschen leben,

lernen und arbeiten. Mit Hilfe des Gesetzes sollen

außerdem die Früherkennungsuntersuchungen

bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wei-

terentwickelt und wichtige Maßnahmen ergriffen

werden, um Impflücken in allen Altersstufen zu

schließen. Orientieren sollen sich die Akteure in

der Prävention unter anderem an den Gesundheits-

zielen des Kooperationsverbundes

gesundheitsziele.

de.

Die Präventionsprogramme der Ärztekammer

Nordrhein, die von dem Ausschuss Prävention und

Gesundheitsberatung konzipiert und mit unter-

schiedlichen Kooperationspartnern im Kammer-

bezirk umgesetzt werden, decken sich inhaltlich

mit den formulierten Gesundheitszielen wie auch

mit der Intention des Präventionsgesetzes. Sie be-

rücksichtigen das wichtige Zusammenspiel von

Verhältnis- und Verhaltensprävention und zeigen

beispielhaft auf, wie zielführend die Einbeziehung

der Ärzteschaft bei der Umsetzung präventiver

Maßnahmen ist.

Gesundheitswissen deckt sich nicht

mit Gesundheitsverhalten

Es sind keine neuen Weisheiten: Menschen, die

nicht rauchen, wenig Alkohol konsumieren, gesund

essen, sich viel bewegen und gleichzeitig noch ein

ausgewogenes Arbeits- und Sozialleben führen, ha-

ben statistisch höhere Chancen, bis ins hohe Alter

selbstbestimmt, mobil und eigenständig zu leben.

Doch trotz des vorhandenen Wissens über Ge-

sundheits- und Krankheitsfaktoren gelingt es nur

einem Viertel der Deutschen, sich ausreichend zu

bewegen, nur 15 Prozent der Frauen und sieben

Prozent der Männer erreichen täglich die empfoh-

lenen fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag und

jeder siebte Erwachsene in Deutschland trinkt zu

viel. Und wie die Erwachsenen, so die Kinder: Nur

etwas mehr als ein Viertel (27,5 Prozent) erreichen

die WHO-Empfehlung und sind täglich mindestens

60 Minuten körperlich aktiv. Deutlich wird, mit

Wissen allein ist es nicht getan. Neben dem Wissen

bedarf es der Fähigkeiten, das Wissen in Handeln

umzusetzen, der Motivation, das auch zu tun und

gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die Ge-

sundheitsverhalten ermöglichen und fördern. Mit

dem Präventionsgesetz sollen diese Rahmenbe-

dingungen organisiert werden. Programme in

Lebenswelten sollen nach dem Präventionsgesetz

ausgebaut werden, weil dort Menschen einen

Großteil ihres Lebens verbringen und gesund-

heitsförderlich lernen, arbeiten und leben können.

Im Fokus des Lebensweltenansatzes stehen Maß-

nahmen beispielsweise in Betrieben und Bildungs-

einrichtungen, wie im Programm

Gesund macht

Schule

.

Gesundheit fördern: Präventionsangebote

der Ärztekammer Nordrhein

Prävention und Gesundheitsförderung zielen darauf ab, Gesundheit zu stärken,

gesundheitliche Risiken und Schädigungen zu verhindern, weniger wahrscheinlich zu machen

oder ihren Eintritt zu verzögern. Gesundheitsförderung kann zu einem erfüllten, zufriedenen

und selbstbestimmten Leben beitragen.