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Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2016

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Kopfläusesind inEuropahäufig,vermutlichwird jedes

dritte Kind bis zur Volljährigkeitmindestens einmal

von diesen kleinen Tierchen befallen. Der häufigste

Übertragungsweg ist von Kopf zu Kopf. Keine Rolle

spielt die Sauberkeit der Kinder und ihrer Familien,

auchauffrischgewaschenenKöpfenfühlensichLäuse

wohl. Das heißt, jeder kann Läuse bekommen und

keiner muss sich dafür schämen. Entscheidend ist

eher, dassman dieKopflaus schnellwieder loswird,

möglichstbevormansieanandereMenschenweiter-

gibt.

Treten in Kita und Schulen Läuse auf, müssen die

Leiter oder das Gesundheitsamt darüber informie-

ren.Dann solltemannichtnurdieKöpfederKinder,

sondern auchdiederganzen Familie auf Läuse kon-

trollieren.

Lebende Kopfläuse kannmanmit bloßemAuge er-

kennen. Die Vorstufen (Larven) sieht man nur un-

ter der Lupe. Die bräunlichgrauen Eier, dieweniger

als einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt am

Haar fest kleben, findet man nur durch das Käm-

men des nassen Haaresmit einem Läusekamm. Die

weißenHüllen der Eier (Nissen), dieweiter als einen

Zentimeter von der Kopfhaut entfernt sitzen, sind

meist leer,durch siewerdenkeine Läuseübertragen.

Behandlungsstrategie

gegenKopfläuse:

Tag 1

Tag 5

Tag 8

9

10

Tag13

Tag17

Miteinem Läusemittel

behandeln,anschließend

nassmiteinem Läuse-

kammauskämmen

Nassauskämmen,um

frühgeschlüpfte Larven

zuentfernen,bevor sie

mobil sind

Erneutmiteinem Läuse-

mittelbehandeln,um spät

geschlüpfte Larvenabzu-

töten

Kontrolluntersuchung

durchnassesAuskämmen

ErneuteKontroll-

untersuchungdurch

nassesAuskämmen

Zusätzlich solltenSiedieMaßnahmen

gegeneineWiederansteckungaufder

nächstenSeitebeachten!

Läusemittelund Läusekamm sind

in jederApothekeerhältlich.

ErfolgreichgegenKopfläuse

Elternbrief

Kopfläuse behandeln

Nach einer EmpfehlungdesRobertKoch-Instituts

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VonKindern fürKinder

www.gesundmachtschule.de

Das

Mutmachbuch

fürKrankenhausundArztpraxis

Ärztekammer

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Elternbriefe

zu allen wichtigen

Präventionsthemen

werden von den

Schulen an Schüler

und Eltern verteilt.

Mittlerweile haben sie

in vielen Praxen

Einzug gehalten.

Ein „Mutmachbuch“

für das Wartezimmer

Im Rahmen eines Kinderautoren-

wettbewerbs des Programms

Gesund macht Schule

der

Ärztekammer Nordrhein und

der AOK Rheinland/Hamburg ist

das „Mutmachbuch für Kranken-

haus und Arztpraxis“ entstanden.

Es ist von Kindern für Kinder

gestaltet worden und soll über

Vorsorgeuntersuchungen und

Impfungen informieren, zeigt

Tricks gegen Spritzenangst und

setzt sich in Comics, Geschichten

und Bildern humoristisch mit

der Situation imWartezimmer

auseinander.

Ärztinnen und Ärzte können

gegen Einsendung eines an

sie selbst adressierten und

mit 1,45 Euro frankierten

DIN-A4-Umschlags ein kosten-

freies Exemplar erhalten.

Die

Bestelladresse

lautet:

Ärztekammer Nordrhein,

Snezana Marijan,

Tersteegenstr. 9,

40474 Düsseldorf

.

Weitere Informationen zum

Programm und Möglichkeiten

der Beteiligung unter

www.gesundmachtschule.de

Kommunikation

informieren, bekommen durch Medien und Fortbil-

dungen Anregungen für die praktische Umsetzung

in und rund um die Schule und können Patenärz-

tinnen und Patenärzte in ihre Präventionsarbeit

einbinden. Patenärztinnen und Patenärzte erhal-

ten im Rahmen des Programms Materialien zu den

Themen „Menschlicher Körper/BeimArzt“, „Essen

und Ernährung“, „Bewegung und Entspannung“,

„Sexualerziehung und „Suchtprävention“. Gleich-

zeitig werden zu diesen Themen Fortbildungen

zum praxisorientierten Umgang mit den Materia-

lien angeboten. Eine Aufwandsentschädigung für

die beteiligten Patenärztinnen und Patenärzte wird

von der AOK Rheinland/Hamburg übernommen.

Das Setting Arztpraxis –

Gesundheitskommunikation stärken

Ärztinnen und Ärzte sind sowohl aufgrund ihrer

Qualifikation als auch aufgrund des besonderen,

vertrauensvollen Arzt-Patient-Verhältnisses seit je-

her besonders geeignet, neben der Früherkennung,

Diagnose und Therapie von Krankheiten auch eine

primärpräventiv orientierte Beratung und Beglei-

tung ihrer Patienten zu leisten.

Gerade wenn es darum geht, alle Bevölke-

rungsschichten anzusprechen, können Ärztinnen

und Ärzte Erfolge verzeichnen. Etwa 150.000 bis

200.000 Patientengespräche führt ein Arzt im

Laufe seines Berufslebens. Befragungen bestätigen,

dass sich Patientinnen und Patienten den Arzt in

der Rolle des Gesundheitsberaters wünschen und

ihm vertrauen. Die regelmäßigen Arztkontakte und

die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchun-

gen erlauben eine frühzeitige Intervention und das

Aufspüren von „teachable moments“. Gesundheits-

förderung und Prävention in der Arztpraxis haben

großes Potential aufgrund der arzttypischen Fak-

toren wie individueller Kontakt, starke Vertrauens-

basis, hohe Glaubwürdigkeit, multiple Kontakte

mit Patienten innerhalb präventiv relevanter Zeit-

räume.

Basierend auf dem Vertrauensverhältnis können

Ärztinnen und Ärzte ihre Patienten ermutigen und

dabei begleiten, gesundheitsschädigende Verhaltens-

weisen abzustellen und sie zur Inanspruchnahme

von primärpräventiven Angeboten (z. B. Gesund-

heitskurse, die durch die Zentrale Prüfstelle Prä-

vention zertifiziert sind) zu motivieren.

Durch das Präventionsgesetz erhalten Ärztinnen

und Ärzte die Möglichkeit, Präventionsempfeh-

lungen auszustellen und damit zum Erhalt und

Gesund macht Schule

Das Programm

Gesund macht Schule

von Ärzte-

kammer Nordrhein und AOK Rheinland/Hamburg

ist ein Settingprogramm für die Primarstufe und

erreicht schulpflichtige Kinder im Alter von sechs

bis zehn Jahren. Knapp 300 Schulen aus den Re-

gierungsbezirken Köln/Düsseldorf haben sich im

Schuljahr 2015/2016 an dem Programm beteiligt.

Sie wurden von 158 Patenärztinnen und Paten-

ärzten betreut. Ziel des Programms ist es, dass

Kinder eine aktive und gesundheitsförderliche

Lebensgestaltung erlernen können. Rund 45.000

Kinder konnten 2015 mit der Maßnahme erreicht

werden. Insgesamt nehmen von den rund 1.500

Primarschulen landesweit circa 20 Prozent teil.

70 Prozent der Schulen arbeiten bereits länger als

sieben Jahre im Programm. Damit ist

Gesund macht

Schule

nicht nur eines der größten Settingangebote

in NRW, sondern auch eines der nachhaltigsten.

Die Lehrkräfte bewerten das Programm dement-

sprechend positiv. Aus der abgeschlossenen Aus-

wertung aus dem Schuljahr 2014/2015 ging hervor,

dass die Zusammenarbeit mit den Patenärztinnen

und Patenärzten im Programm von den Lehrerin-

nen und Lehrern im Durchschnitt mit der Note 1,5

(Schulnotensystem) bewertet wird. 85 Prozent (von

N=185) haben angegeben, dass

Gesund macht Schule

Kindern handlungspraktische Anregungen zur

Gesunderhaltung vermittelt und 75 Prozent (von

N=126) sind der Ansicht, dass die Zusammenar-

beit zwischen Patenärzten und Schulen Ängste vor

dem Gesundheitssystem bei Kindern abbaut. Mit

der kostenfreien Teilnahme an

Gesund macht Schule

erhalten Schulen die Möglichkeit, sich über die

verschiedenen Handlungsfelder der Prävention zu