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Jahresbericht 2016
Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein
DAS IQN: 20 Jahre im Dienst der
Qualitätssicherung im Rheinland
Die Qualität im Gesundheitswesen und die Patientensicherheit stehen im Fokus der Arbeit
des Instituts für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) – und das seit 20 Jahren.
Das Institut für Qualität im Gesundheitswesen
Nordrhein (IQN) wurde von Ärztekammer Nord-
rhein und Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein
gegründet und feierte im Jahr 2016 sein 20-jähriges
Bestehen. Das Institut widmet sich satzungsgemäß
den Themen Qualität imGesundheitswesen und Pa-
tientensicherheit, indem es aktuelle Entwicklun-
gen und Problemfelder identifiziert und für Ärztin-
nen und Ärzte in Form von Fortbildungen, Kursen,
Praxisinformationen oder Artikeln aufbereitet.
Patientensicherheit
Während Fehler in vielen Berufen hauptsächlich
mit finanziellen Einbußen oder Imageverlust ver-
bunden sind, stehen im medizinischen Bereich die
Gesundheit und – im schlimmsten Fall – das Leben
von Patientinnen und Patienten auf dem Spiel. Des-
halb hat Patientensicherheit für die Ärzteschaft
höchste Priorität. Eine der Aufgaben des IQN ist,
Problemfelder zu identifizieren und Ärzte sowie
medizinisches Personal für gefahrenträchtige As-
pekte ihrer Tätigkeit zu sensibilisieren. Das IQN
konzipiert und veranstaltet Fortbildungsveranstal-
tungen rund um das Thema Patientensicherheit,
um einzelne Risikobereiche intensiv zu beleuchten
und das Bewusstsein für fehlerträchtige Situatio-
nen zu schärfen.
Fortbildungsreihe „Aus Fehlern lernen“
Im August 2016 konnte das IQN zur 70. Fortbil-
dung in dieser Reihe einladen. Mit „Perioperativer
Umgang mit Antikoagulantien und Thrombozy-
tenaggregationshemmern“ wurde ein Thema auf-
gegriffen, das bei der Prüfung von Behandlungs-
fehlervorwürfen durch die Gutachterkommission
immer wieder vorkommt.
Fortbildungsreihe „Verordnungssicherheit“
Eineweitere risikobehaftete ärztliche Tätigkeit ist
die Arzneimittelverordnung. Obwohl dieser Bereich
bei der Gutachterkommission kaum beklagt wird,
beinhaltet die Medikation ein großes Gefährdungs-
potential für Patientinnen und Patienten. In der Rei-
he „Verordnungssicherheit“ werden zu verschiede-
nen Therapien mögliche Gefahren beleuchtet.
Fortbildungsreihe „Indikationsqualität im Fokus“
Der medizinische Begriff der „Indikation“ steht
grundsätzlich dafür, welche medizinische Maß-
nahme bei einem bestimmten Krankheitsbild ange-
zeigt ist und nach derzeitigem Stand des Wissens
und den Möglichkeiten zum Einsatz kommen soll-
te. Die Indikation zu einem Therapieverfahren oder
medizinischemEingriff ist aber von vielen Faktoren
abhängig. Hier hat die sorgfältige Aufklärung des
Patienten, dessen individuelle Lebenssituation und
persönliche Entscheidung eine besondere Bedeutung.
Durch Schlagzeilen wie „Operationswut der
Ärzte“ stehen Ärztinnen und Ärzte immer wieder
in der Kritik, sie würden zu viel oder sogar zum Teil
auch unnötig operieren. Aus diesem Grund hat das
IQN mit der Fortbildungsreihe „Indikationsquali-
tät im Fokus“ ein Diskussionsforum geschaffen,
das die oftmals behauptete Indikationsausweitung
bei invasiven Eingriffen differenzierter betrachtet.
Die Veranstaltungen sollen dazu beitragen, besser
zu verstehen, wie aussagekräftig die Zahlen zu
Morbidität und Eingriffshäufigkeiten sind und wie
diese einzuordnen sind. Die Veranstaltungen sollen
bei der Analyse helfen, welche unterschiedlichen
Faktoren die jeweilige Indikationsstellung beein-
flussen.
Mitte 2016 veranstaltete das IQN die zweite Fort-
bildung zur dieser Thematik. Die Indikationsstel-
lung zu operativen Eingriffen bei Bandscheiben-
schäden stand im Fokus.
Fortbildungstag für Medizinische Fachangestellte (MFA)
In Kooperation mit dem Verband medizinischer
Fachberufe organisiert das IQN Fortbildungsveran-
staltungen speziell für Medizinische Fachangestell-
te (MFA).
Dr. med. Martina Levartz,
MPH, Geschäftsführerin
des I
Q
N
Ärztekammer
Nordrhein
Dr. med. Christian Köhne,
Vorsitzender des
Gemeinsamen Ausschusses
des I
Q
N
Dr. med. Lothar Franz
Nossek, stellvertretender
Vorsitzender des Gemein-
samen Ausschusses des I
Q
N