Valeo 03/2014 - page 10

Obergrenzen wichtiger
Herz-Kreislauf-Parameter
l
Blutdruck: 135/85 mm Hg
l
Cholesterin: 200 mg/dl (HDL/LDL: 3)
l
Triglyzeride: 100 mg/dl
l
Blutzucker (nüchtern): 100 mg/dl
l
Taillenumfang: 88 cm (Frauen) bzw. 102 cm (Männer)
l
BMI (kg : Körpergröße
2
): 25
l
WHtR (Körpergröße : Taillenumfang): 0,6
Fotos (2): © Christian Jung, © iceteastock, Fotolia
K
leinere „Gesundheits-Ausrutscher“ verzeiht
unser Körper klaglos und macht sie mit
unermüdlichen Reparaturarbeiten nahezu
ungeschehen. Doch wenn hundertfach eine erneute
Überdosis Nikotin, Fett oder Alkohol auf seine
atmenden Gewebe trifft oder ihm durch fehlende
Bewegung die Möglichkeit verwehrt wird, schädliche
Stoffe abzubauen, wird sein Gleichgewicht gefähr-
det. Blutfette, Cholesterin, Zucker, Stresshormone,
Kohlendioxid, Milchsäure und entzündungsauslösen-
de Stoffe steigen an, der Sauerstoff- und Energie-
umsatz nimmt ab.
Symptome erst ab 70 Prozent
Gefäßverengung
Das Problem entsteht auf leisen Sohlen: Während
wir mangels Leidensdruck den Sport oder Abschied
vom übermäßigen Nikotin-, Alkohol-, Fett-, Zucker-,
Salz- oder Fleischgenuss immer wieder auf die
nächste Woche verschieben, werden Organe,
Gewebe und Gefäßinnenwände über die Jahre von
Fettablagerungen umgeben. Dabei steigen Stress-
pegel, Puls, Blutdruck und Entzündungsbereitschaft
– schmerzfrei, aber stetig. Erst ab einer bedrohli-
chen Gefäßverengung von 70 Prozent machen sich
Symptome bemerkbar.
Lernen aus Erfahrung – nicht bei
Herzinfarkt und Schlaganfall
Da der Mensch sein Risikobewusstsein aus Erfah-
rung („Trial and Error“) schöpft, orientiert er sich
vor allem an kurzfristiger Bedrohung
und fürchtet sich vor Gewalttaten,
Katastrophen oder Unfällen wesentlich
mehr als vor Übergewicht und Gefäßver-
schluss, obwohl Letztere über hundert
Mal häufiger und ebenso traumatisch
eintreten: Eine Gefäßverengung durch
Übergewicht, Rauchen, Stress, Bewe-
gungsmangel oder fettreiche Ernährung
Herz-fit
Normalgewicht, Nichtrauchen, regelmäßige
Bewegung und gesunde Ernährung senken
das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko vom
zweistelligen Prozent- in den Promillebereich
und verlängern das Leben im Schnitt um
14 Jahre.
mündet früher oder später in einen Herzinfarkt
(280.000 pro Jahr, 60.000 davon tödlich) oder
Schlaganfall (200.000 pro Jahr, 65.000 davon
tödlich). Gut zwei Drittel der Betroffenen bekommen
danach noch eine zweite Chance. Anders als zuvor,
nehmen sie meist engagiert an Reha-Maßnahmen,
(Koronar-)Sportangeboten, Ernährungs- und Ent-
spannungsprogrammen teil. Hätten diese Präventi-
onsmaßnahmen vor statt nach dem Infarkt stattge-
funden, wäre es gar nicht so weit gekommen.
Jede regelmäßige, lockere Bewegung
wirkt heilsam
Ob Radfahren, Nordic Walking, Langlauf, Cross-
trainer oder ausgedehnte Wanderungen: Jede
regelmäßige Form moderaten Ausdauersports –
optimalerweise alle zwei Tage eine Stunde – senkt
Blutdruck, Körpergewicht, Fette, Zucker, Stresshor-
mone und Entzündungsstoffe. Oder Sie laufen den
Problemen einfach davon – wie James Fixx, der sich
nach einem Herzinfarkt Mitte der 70er-Jahre vom
übergewichtigen Schreibtischhüter zum drahtigen
Sportler und Begründer der weltweiten Läuferbe-
wegung wandelte. Verbunden mit gemüsereicher,
überwiegend vegetarischer Ernährung werden Sie
rasch eine Veränderung, nicht zuletzt deutlich mehr
Wohlbefinden spüren: Mit jedem Kilogramm weniger
sinkt außerdem der Blutdruck im Schnitt um drei
Teilstriche (wichtig: er sollte nachts und bei Entspan-
nung deutlich absinken). Geben Sie die Richtung an
– Wohlfühlen garantiert.
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Valeo – stark und gesund • 3/ 2 014
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