Valeo 03/2014 - page 8

Fotos (2): © aleksandr, © Azaliya (Elya Vatel), Fotolia
E
twa in jedem dritten Haus-
halt leben in Deutschland
Heimtiere, darunter 5,4
Mio. Hunde, 8,2 Mio. Katzen,
3,4 Mio. Vögel und 5,6 Mio.
Kleintiere. Kein Wunder, denn
was zwischen Menschen häufig
mangelt, fordern Tiere übermütig
ein: Körperkontakt, Fürsorge und
Zuneigung, und dies ohne Vorur-
teile. Sie sind ehrlich, eigensinnig,
verspielt und treu. Wer Kontakt
mit Tieren hat, wird immer ge-
braucht, gewinnt Gefährten, geht
auf Tuchfühlung, bewegt sich und
wird aufmerksamer: das beste
Mittel gegen Stress, Ängste und
depressive Stimmung. Aktivität,
Sozialkompetenz und Selbstver-
trauen nehmen zu.
Bewegung für Leib und Seele:
Tierhalter leben länger
So bescheinigen Studien Hunde-
haltern weniger Herz-Kreislauf-
Einfach besser drauf:
Haustiere als Therapeuten
Heimtiere steigern Lebensqualität, soziale Kontakte, Aktivität und gute Laune.
Immer stärker wird man auch auf die gesundheitlichen Vorteile aufmerksam,
die viele Therapien weit übertreffen: Wer regelmäßig Kontakt zu Tieren hat,
ist geistig und körperlicher fitter und fühlt sich einfach besser. Doch die
Anschaffung will überlegt sein.
Erkrankungen sowie mehr
Belastbarkeit, Lebensjahre und
Lebensqualität. Denn bereits die
täglichen Spaziergänge bei jedem
Wetter trainieren Kreislauf,
Bewegungsapparat und Immun-
system. Auch andere Tierarten
verbessern die Gesundheit:
Beim Körperkontakt schüttet
der Organismus Glückshormone
wie Endorphine und Oxytocin
aus. Daher vertreiben Tiere
nachweislich Einsamkeit und
schlechte Laune: Menschen mit
täglichem Tierkontakt zeigen in
Untersuchungen einen geringeren
Medikamentenverbrauch und
weniger Arztbesuche, im Fall von
Alzheimer-Demenz auch weniger
Aggressivität und Depressionen.
Durch regelmäßigen Tierkontakt
wird das Immunsystem zusätzlich
trainiert.
Neben der eigenen Haltung
bietet sich z. B. eine vorüber-
gehende Tierbetreuung an, die
Onlinebörsen, Tierheime oder
Kleinanzeigen vermitteln. Tierthe-
rapien stellen trotz hervorragen-
der Ergebnisse in Deutschland
hingegen bislang die Ausnahme
dar: In den meisten Krankenhäu-
sern und Wohnheimen sind Tiere
im Gegenteil verboten, weil Hygie-
neprobleme und Mehraufwand
befürchtet werden. Allerdings sind
diese Bedenken bei Auswahl der
richtigen Tierart und Kontaktform
unbegründet. Patienten bzw. Be-
wohner werden im Kontakt mit
Tieren hingegen aktiver, motivier-
ter, selbstständiger und überwin-
den schneller gesundheitliche
Störungen. So nehmen einzelne
Einrichtungen z. B. für ältere
Menschen bereits an Tierbe-
suchsprogrammen teil, organisie-
ren Besuche in Tierbegegnungs-
häusern oder nehmen eine
„Stationskatze“ auf.
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Valeo – stark und gesund • 3/ 2 014
Wohlfühlen
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