Valeo 03/2014 - page 9

Checkliste für die Anschaffung eines Haustieres
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Zeit-, Kosten- und Pflegeaufwand
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Lebensraum, Reinigung
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Charakter (eigenwillig, aggressiv, kontaktsuchend?), Erziehung
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natürliches Verhalten, Tagesrhythmus, Auslauf
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Pflege während Krankheit und Abwesenheit
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Einzel- oder Gruppenhaltung
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Bellen, Schreien, aggressives Verhalten etc.
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tierärztliche Versorgung (z. B. Impfung, Sterilisation, Entwurmung)
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Wohnraum, z. B. Katzentür, Kratz- oder Fraßschäden
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Größe und Gewicht in ausgewachsenem Zustand, Lebenserwartung
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Infektionen und allergische Reaktionen durch das Tier
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Quelle (zertifizierter Züchter, Tierheim)
Hund – Räuber und
ältestes Haustier
Der Haushund begleitet den Men-
schen seit rund 12.000 Jahren,
ist damit das älteste gezüchtete
Haustier und wird ca. 12 (klei-
nere: 15) Jahre alt. Als Jäger
und Rudeltier braucht er eine
Erziehung in der Hundeschule,
klare Regeln und jede Menge Auf-
gaben und Bewegung. Dann wird
er zum treuen Begleiter und kann
sogar Berufe erlernen, z. B. als
Blinden-, Rettungs-, Wach- oder
Polizeihund. Regelmäßige tierärzt-
liche Kontrollen und Impfungen
sind erforderlich.
Katze – Kammerjäger und
Heimtierliebling
Vor etwa 6.000 Jahren wurden
Hauskatzen als „Kammerjäger“
Hausgefährten des Menschen.
Sie sind reinlich, verschmust,
genießerisch, freiheitsliebend,
eigenwillig, werden etwa 14
Jahre alt und jagen begeistert
kleinen beweglichen Zielen nach.
Ihr „Miau“ haben sie eigens für
den Menschen entwickelt. Eine
Katzentür sollte ständigen Frei-
gang ermöglichen. Nur wenige
Rassen eignen sich als reine
Wohnungskatzen – dann mindes-
tens zu zweit. Katzen brauchen
klare Hausregeln und regelmäßi-
ge Tierarztbesuche einschließlich
Impfungen und Sterilisation
(Weibchen und Männchen). Sie
gelangen fast überall hin, bringen
erbeutete Kleintiere ins Haus,
wetzen gerne ihre Krallen und hin-
terlassen feine Haare. Wer sich
jedoch auf sie einstellt, hat einen
Schmusefreund fürs Leben.
Kleinsäuger –
putzige Entdecker
Meerschweinchen, Kaninchen,
Maus & Co. sollte man mit Aus-
nahme weniger Einzelgänger wie
Hamster in der Gruppe (mindes-
tens zwei) halten. Wer ihnen aus-
reichend Schutzräume, gesunde
Nahrung und Auslauf gewährt,
wird sie als unternehmungslusti-
ge Tiere erleben, die sich gut in
der Wohnung halten lassen. Sie
werden mehrere Jahre alt und
nagen, graben, knabbern, klet-
tern und verkriechen sich für ihr
Leben gern, was Vorkehrungen
im Wohnraum erfordert. Die Tie-
re sind zwar keine Schmusetiere,
lassen sich aber auf dem Arm
streicheln.
Vogelfrei: geflügelte Gefährten
Ziervögel (bis 15, große Arten
25–100 Jahre) sollten in der
Gruppe gehalten werden und
singen, kreischen, knabbern und
fliegen ausgiebig. Je größer der
Vogel, desto mehr Zuwendung,
Freiraum und Lärmtoleranz benö-
tigt er. Kanarienvögel und Wellen-
sittiche lassen sich in fast jeder
Wohnung mit wenig Aufwand
halten. Wer akzeptiert, dass die
meisten Vögel nicht handzahm
werden, Kot und Flaumfedern
verbreiten und kein geöffnetes
Fenster erlauben, wird sie als lie-
benswerte, nimmermüde Sänger
und Schwatzmäuler lieben lernen.
Einsteigertipps:
Haustier und dann?
Wer ein Haustier liebevoll und
artgerecht pflegt, wird viel Freude
an ihm haben. Die meisten Tiere
lieben Spielplätze mit Sitz- und
Klettermöglichkeiten sowie geeig-
netem Spielzeug. Ob knabbern,
rennen, spielen, graben, jagen,
klettern oder fliegen: Lassen Sie
das Tier seine natürlichen Verhal-
tensweisen entwickeln. Geben Sie
ihm frische, abwechslungsrei-
che Nahrung. Kontrollieren Sie
regelmäßig Gewicht, Augen, Fell
oder Gefieder auf Parasiten und
Hautstörungen. Bei Übergewicht
sind wie bei Menschen eine kalo-
rienärmere Ernährung und mehr
Bewegung angebracht. Geben Sie
Ihrem Tier so viele Aufgaben wie
möglich, sprechen Sie oft mit ihm
und gewinnen Sie schrittweise
sein Vertrauen. Ermöglichen Sie
ihm regelmäßige Ruhezeiten. Ach-
ten Sie auf Sauberkeit und halten
Sie das Schlafzimmer tierfrei.
Tauschen Sie sich mit anderen
Tierhaltern aus und informieren
Sie sich immer wieder über Neu-
igkeiten.
Zur Sicherheit sollten weder
giftige Pflanzen noch Chemikalien
wie Arznei- oder Putzmittel für
das Tier erreichbar sein, ebenso
keine Plastikbeutel, Folien oder
andere Gegenstände, an denen
es sich verletzen kann. Viele für
Menschen verträgliche Lebens-
mittel wie Schokolade, Alkohol,
Fertigmahlzeiten oder Limonade
sind für Tiere gefährlich. Gibt es
enge Nischen, Gefäße, Schächte
oder Netze, die zur Falle werden
können? Fenster sollten bei
Abwesenheit immer geschlossen
sein: Viele Tiere können
Ställe und Türen öffnen.
Kabelknabbern ist für Tier
und Bewohner gefährlich,
daher bei Knabberge-
fahr die Kabel komplett
unter Kabelkanäle legen.
Damit entpuppt sich
Tierhaltung als eine
kleine Lebensaufgabe, doch
genau dies ist das Beste
daran, denn Einsam-
keit, Langeweile und
Tatenlosigkeit gehören
damit der Vergangenheit an.
Weitere Informationen
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