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egonnen hat alles mit
der WM 2006: Seitdem
ist Liam Tanzen dem
Fußball verfallen – und
dem SV Werder. Ein Heimspiel
im Weser-Stadion konnte er bis
jetzt noch nicht sehen, doch zu
den Nord-Derbys in Hamburg
geht er – wenn möglich – immer.
Natürlich mit Werder-Schal. Ein
Besuch im Weser-Stadion stand
für ihn dennoch kürzlich auf
dem Programm – dank seines
zweiten Hobbys: Zeichnen.
Bereits als Kleinkind
malte Liam
Tanzen gerne und viel. Und mit
zunehmender Begeisterung für
den Fußball änderten sich die
Motive: Liam zeichnete Fuß-
baller. Und zwar so viele, dass
sich damit ganze Bücher füllen
ließen. Und so veröffentlichte
er gemeinsam mit seinen Eltern
bereits zwei Bücher. Sie heißen
‚Fußball vom Feinsten‘ – illust-
riert vom jungen Zeichentalent.
Bei der WM 2010
bekam Liam
Tanzen die Möglichkeit, seine
Kunst auf internationaler Bühne
zu präsentieren. Für das Schwei-
zer ‚tschutti heftli‘, ein nicht
kommerzielles Gegenstück zum
Panini-Sammelheft, in dem die
Bilder von Künstlern gestaltet
werden, malte er ein Bild von
Franck Ribéry. Zwei Jahre spä-
ter, zur EM 2012, durfte er dann
sogar die komplette französische
Nationalmannschaft zeichnen
und konnte seine Werke in Zü-
rich, Basel, Bern und Luzern aus-
stellen.
Da Liam Tanzen
echter Werder-
Fan ist, gibt es natürlich auch
Bilder der Grün-Weißen. Ein Bild
mit Thomas Schaaf übergab er
nun im Weser-Stadion persönlich
an Werders Cheftrainer. Für das
Treffen bekam er sogar einen Tag
schulfrei. Gemeinsam mit seinen
Eltern trat Liam die Reise von
der Elbe an die Weser an, um
seine Zeichnung zu überreichen.
Im Weser-Stadion angekommen
traf er zunächst jedoch auf eine
weitere Werder-Legende: Horst-
Dieter Höttges. Als echter Fuß-
ballkenner war Liam Tanzen so-
fort begeistert und kam so zum
ersten unvergessenen Moment
des Tages: Foto und Widmung
von Höttges.
Anschließend ging es
zu einer
kleinen Stadionführung und
dann zur Pressekonferenz, bevor
der ganz große Augenblick kam:
Liam übergab sein Bild an Tho-
mas Schaaf, der sofort begeistert
war und schmunzeln musste,
denn er stellte fest: „Da hatte
ich aber noch mehr Haare als
jetzt.“ Im Gespräch verriet Tho-
mas Schaaf, dass er mit 13 Jahren
selbst gerne Portraits gezeichnet
hat, aber nicht so viel Talent wie
Liam gehabt habe. „Dafür haben
Sie ja ein anderes Talent“, re-
agierte Liam schlagfertig. Nach
dem Treffen mit dem Cheftrai-
ner hieß es dann erst einmal:
durchatmen. „Ich war sehr auf-
geregt. Bei der Pressekonferenz
zu sitzen, Thomas Schaaf zu
sehen und zu wissen, dass ich
ihn gleich treffe, da hat es ganz
schön gekribbelt im Bauch“, gab
Liam zu.
Mit vielen tollen
Erinnerungen an
seinen ersten Besuch im Weser-
Stadion fuhr er gemeinsam mit
seinen Eltern am Abend wie-
der nach Hause und setzte sich
gleich wieder an den Schreib-
tisch, um zu zeichnen: Zum
Dank für Foto und Widmung
bekam auch Horst-Dieter Höttges
im Gegenzug ein Portrait.
Anne Baumann
Talentierter
Fußballkünstler
Liam Tanzen ist zwölf Jahre alt
und wohnt in Hamburg. Er
besucht das Gymnasium und
spielt am Wochenende Fußball
beim FTSV Komet Blankenese.
Seine Liebe zu diesem Sport
lebt er jedoch nicht nur auf dem
Spielfeld aus.
Gastgeschenk
Liam Tanzen zeichnete ein Portrait von Thomas Schaaf
und übergab es im Weser-Stadion an Werders Cheftrainer.
Charakterköpfe
Thomas Schaaf und Werders Ehrenspielführer
Horst-Dieter Höttges (re.) – aus der Feder von Liam Tanzen.
Foto: M. Rospek
66 WERDER MAGAZIN 301
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