Marko, beim 4:1 in Hoffenheim Anfang De-
zember hast du drei Treffer erzielt. Wo landet
diese Partie in der Liste deiner besten Spiele?
Ganz klar auf Nummer eins. Ich hatte vorher
noch nie drei Tore in einem Spiel geschossen.
Vielleicht als ich ein Kind war, aber nicht als
Profi. Diese Partie hat mir gut getan und mir
großes Vertrauen in meine Leistung gegeben.
So will ich häufiger spielen.
Welches Spiel war vorher auf Nummer eins?
(lacht)
Da gab es noch keins.
Gibt es Unterschiede zwischen dem Marko
Arnautovic auf dem Fußballplatz und außer-
halb?
(überlegt)
Ich bin ein emotionaler Fußballer,
will immer gewinnen. Und wenn wir mit
der Mannschaft verlieren, verliere ich leider
manchmal meine Kontrolle. Privat passiert
mir das nicht. Ich habe eine kleine Tochter
zu Hause, da muss ich mich kontrollieren
können. Aber vielleicht kann mein Bruder
mich besser beschreiben.
DANIJEL ARNAUTOVIC:
Marko ist ein lie-
benswerter Junge mit einem großen Herz. Er
ist immer da, wenn man ihn braucht. Viele
Menschen empfinden ihn durch seine Größe,
seine Tattoos oder seinen Gang als provokant
oder arrogant. Aber man muss ihn kennen-
lernen, dann erfährt man, wie er wirklich
ist, nämlich lustig, freundlich, hilfsbereit.
Und es stimmt: Auf dem Fußballplatz will
er immer gewinnen, immer der Beste sein.
Deshalb ist es auch nicht so einfach, wenn
wir beide zum Spaß gegeneinander spielen.
Denn ich bin auch sehr ehrgeizig, will im-
mer gewinnen.
Marko, wie würdest du dein Verhältnis zu Dani-
jel ansonsten beschreiben?
Wir sind nicht nur Brüder, sondern auch die
besten Freunde. Wir haben ein überragen-
des, sehr enges Verhältnis. Früher war es so:
Egal, was er macht – ich bin dabei. Egal, was
ich mache – er ist dabei. Durch meine kleine
Tochter hat sich das natürlich etwas verän-
dert. Aber wir verbringen immer noch viel
Zeit miteinander und genießen das sehr.
Und als ihr Kinder wart?
Da waren wir manchmal echte Chaoten
(lacht)
. Danijel hat mir öfter mal auf den
Hintern gehauen, weil ich nicht der Bravste
war. Als großer Bruder war es seine Aufgabe,
mir zu zeigen, wie das Leben funktioniert.
Er wollte immer mein Bestes, vor allem, dass
ich mich voll auf den Fußball konzentriere.
Wie oft bist du hier im Café?
Meistens will ich nach dem Training so
schnell wie möglich nach Hause zu meiner
Frau und meiner Tochter. Aber es ist sehr
angenehm, im Café auch mal einen Mit-
tagstisch von meiner Mutter zu bekommen.
Enge Beziehung
Marko
Arnautovic mit seinem
Bruder Danijel in dessen
Café Flair in Bremen-
Oberneuland: Bewegte
Bilder von diesem
Besuch gibt es bei
WERDER.TV – einfach
den 2D-Code scannen.
Voller Einsatz
Marko Arnautovic sagt:
„Ich spiele jetzt auf der Position, die
ich gelernt habe. Dort kann ich meine
Stärken im Eins-gegen-eins ausspie-
len, meine Schnelligkeit nutzen.“
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