WERDER MAGAZIN:
Nach dem 3:1-Sieg ge-
gen Hoffenheim war die Erleichterung groß,
der Verbleib in der Liga ‚zu 99 Prozent‘ gesi-
chert. Wie ärgerlich war es für dich, Zladdi,
dass du wegen einer Gelb-Sperre nicht spielen
konntest?
ZLATKO JUNUZOVIC:
Es war sehr, sehr scha-
de. Aber ich war vor dem Spiel in der Ka-
bine, saß während der 90 Minuten auf der
Tribüne und konnte mich nach dem Abpfiff
genauso freuen wie alle anderen. Denn letzt-
lich haben alle dazu beigetragen, dass wir
uns gerettet haben.
Welche Spuren hinterlassen zwei Jahre Ab-
stiegskampf?
SEBASTIAN PRÖDL:
Wenn man ihn un-
beschadet übersteht, ist es eine Lehre. Wir
wollten den Abstiegskampf diese Saison
vermeiden. Leider haben wir es jetzt noch
ein weiteres Mal erlebt. Glücklicherweise
mussten wir nicht wie letztes Jahr bis zum
vorletzten Spieltag zittern. Solche Erfah-
rungen können einen stärker machen. Aber
niemand möchte dauerhaft Abstiegskampf
erleben.
JUNUZOVIC:
Es ist eine extrem unangeneh-
me Situation, die auch das Privatleben belas-
tet. Denn man denkt einfach rund um die
Uhr daran. Diese Saison ist nicht so gelaufen,
wie wir es uns gewünscht haben. Deshalb
müssen wir versuchen, uns in allen Berei-
chen weiter zu steigern. Ich bin sehr zuver-
sichtlich, dass uns das gelingt.
Was waren die wichtigsten Stärken, die euch
geholfen haben, im Abstiegskampf zu beste-
hen?
PRÖDL:
Vergangene Saison sind wir über-
raschend in den Abstiegskampf geraten.
Dieses Mal war schon vorher klar, dass ein
solcher Saisonverlauf möglich ist. Wir ha-
ben im Sommer zwei unserer besten Spie-
ler
(Sokratis und Kevin De Bruyne, Anm. d.
Red.)
abgegeben und wussten, dass es ein
schwieriges Jahr wird. Sicher ist das ein
Grund dafür, dass wir damit besser umge-
hen konnten.
JUNUZOVIC:
Unsere ganz große Stärke
war, auch unter enormem Druck bestehen
zu können. Leider haben wir immer dann,
wenn wir uns ein kleines Polster aufgebaut
und in der Tabelle einen Vorsprung erspielt
hatten, etwas nachgelassen und unnötige
Niederlagen kassiert. Aber zum Beispiel im
Derby gegen den HSV oder auch beim Spiel
in Hannover haben wir Stärke bewiesen, in-
dem wir als kompakte Einheit aufgetreten
sind. In dieser Hinsicht hatten wir den ande-
ren Mannschaften einiges voraus.
s
Fotos: M. Rospek
24 WERDER MAGAZIN 322