PRÖDL:
Vor einiger Zeit wurde ich von Jour-
nalisten auf meine Vertragssituation ange-
sprochen. Und jeder weiß, dass ich immer
ehrlich antworte. Deshalb habe ich meine
Optionen aufgezählt, wollte aber keinesfalls
Druck auf den Club ausüben. Klar ist: Für
mich steht in diesem Sommer Überlegungs-
bedarf an, wie es weitergeht. Ob Werder
weiterhin eine Option ist – das kann ich
allerdings nicht alleine entscheiden. Und
wenn das nicht der Fall ist, dann muss ich
darüber nachdenken, ob ich noch ein Jahr
hier bleibe, bis mein Vertrag 2015 ausläuft,
oder einen Wechsel anstrebe. Aber diese Ge-
danken werde ich mir erst nach dem letzten
Spieltag machen. Sicher wird es dann auch
Gespräche mit den Verantwortlichen geben.
Wie langfristig kann man überhaupt als Profi-
fußballer planen?
JUNUZOVIC:
Ehrlich gesagt muss man von
Saison zu Saison schauen. Der Profifußball
ist sehr schnelllebig. Man kann durch Verlet-
zungen aus dem Tritt kommen, so dass der
Trainer auf einmal auf andere Spieler setzt.
Dann läuft es vielleicht doch wieder gut,
und man hat wieder eine veränderte Situa-
tion. Man muss jede Woche um seinen Platz
kämpfen, Leistung bringen und sich die Ein-
sätze verdienen. Denn es gibt sehr viele Spie-
ler, die spielen wollen. Und im Fußball geht
es natürlich immer auch um Geld. Deswe-
gen muss man natürlich mittelfristig planen.
Aber jeder hat seine eigene Einstellung dazu
und trifft selbst die Entscheidung, wie weit
er in die Zukunft blickt.
Was sind eure Urlaubspläne für den Sommer?
PRÖDL:
Ich werde auf jeden Fall in Europa
bleiben. Konkrete Pläne gibt es noch nicht.
Denn es kommt darauf an, wie lange wir bei
Werder Urlaub haben. Schließlich sind wir
nach der Bundesliga-Saison noch mit der Na-
tionalmannschaft unterwegs.
JUNUZOVIC:
Ich bin bei zwei Hochzeiten in
Österreich eingeladen – in Kärnten und in
Salzburg – und habe dadurch sowieso keine
Zeit für Urlaub
(lacht)
.
Sozusagen ‚Heimaturlaub‘ gibt es für euch
auch wieder während des Trainingslagers,
wenn es ins österreichische Zillertal geht…
JUNUZOVIC:
Leider ist das ein ganzes Stück
weg von unserer Heimat. Aber gut, Öster-
reich ist Österreich… Und Kaiserschmarrn
bekommt man überall
(lacht)
.
Was dürfen die Fans beim letzten Heimspiel ge-
gen Hertha BSC erwarten?
JUNUZOVIC:
Hoffentlich drei Punkte…
PRÖDL:
… und einfach einen positiven Ab-
schluss. Wir wissen, dass wir zu Hause in
dieser Saison teilweise einiges schuldig ge-
blieben sind. Deswegen wollen wir uns mit
einem guten Gefühl aus dem Weser-Stadion
verabschieden. Wenn wir so spielen wie zu-
letzt gegen Schalke und Hoffenheim, dann
stehen die Chancen gut, dass wir noch ein-
mal drei Punkte einfahren. Das ist unser Ziel.
Interview: Martin Lange
Zuverlässiger Antreiber
Sebastian Prödl sagt über Zlatko
Junuzovic: „Zladdi ist im Mittelfeld unser wichtigster Motor.
Man kann sich zu 100 Prozent auf ihn verlassen.“
Erfahrener Routinier
Zlatko Junuzovic sagt über Sebastian Prödl:
„Basti hat bei Werder viele Erfahrungen gesammelt, von denen
nicht nur er jetzt profitiert, sondern auch die Mannschaft.“
Fotos: M. Rospek
WERDER MAGAZIN 322 27