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Jahresbericht 2015
Ärztekammer
Nordrhein
Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik
Öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen und
praxisorientierte Lösungen entwickeln
Neben der Information der (Fach-)Öffentlichkeit
zu den Inhalten, Zielen und Umsetzungsempfeh-
lungen der Entschließung hat sich die Ärztekam-
mer Nordrhein zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von
Veranstaltungen einen breiten Dialog zum Thema
gesundheitliche Versorgung von Menschen in pre-
kären Lebenslagen anzustoßen.
Den Auftakt hierzu machte im Februar 2015 eine
gemeinsame Fachtagung mit dem Gesundheits-
ministerium, der Ärztekammer Westfalen-Lippe
und der Akademie für öffentliches Gesundheits-
wesen. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen
zu dem Themenfeld „Soziale Ungleichheit und Ge-
sundheit“ und der Versorgungsrealität von Men-
schen in prekären Lebenslagen aus hausärztlicher
Sicht wurde der Stellenwert des Öffentlichen Ge-
sundheitsdienstes an mehreren Beispielen verdeut-
licht. Auch die Auszeichnung von zwei Projekten
mit dem Qualitätspreis der Akademie für öffent-
liches Gesundheitswesen unterstrich dieses Engage-
ment eindrucksvoll.
Vor dem Hintergrund der innenpolitischen und
gesellschaftlichen Debatte zur Flüchtlingskrise in
Deutschland (und Europa) wurde im Rahmen der
Veranstaltung „Durchs Netz gefallen?“ im August
2015 der Versorgungsalltag von Menschen in pre-
kären Lebenslagen und die damit verbundenen
Herausforderungen und Handlungsstrategien the-
matisiert. Eine gesundheitspolitische Einordnung
zur medizinischen Versorgung von Flüchtlingen
nahm Dr. Frank Johannes Hensel, Diözesan-Cari-
tasdirektor für das Erzbistum Köln, vor. Weiterhin
wurden Projekte und Aktivitäten vorgestellt und
diskutiert, die in besonderer Weise auf die Verbes-
serung der gesundheitlichen Versorgung und da-
mit auf die Verbesserung der Lebensqualität von
erwerbslosen Menschen, von Menschen mit Be-
hinderungen, von wohnungslosen Menschen und
von Menschen mit Migrationsgeschichte abzielen
(Dokumentationen der Veranstaltungen auf www.
aekno.de)
.
Der ausführliche Entschließungstext findet sich auf den Seiten
des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW
als Download unter
http://www.mgepa.nrw.de/gesundheit/landesgesundheitskonferenz/entschliessungen_der_lgk/index.php.
Kommunale Gesundheitskonferenzen (KGK)
Für die Vertreter von Kassenärztlicher Vereini-
gung (KV) Nordrhein und Ärztekammer Nordrhein
in den KGK findet jährlich ein Fortbildungs- und
Erfahrungsaustausch statt, bei dem die jeweils
aktuelle Entschließung der Landesgesundheits-
konferenz sowie deren Auswirkungen und Umset-
zungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene ein
Schwerpunktthema sind. Der diesjährige Erfah-
rungsaustausch fand im Februar 2015 unter Leitung
von Bernd Zimmer, Vizepräsident der Kammer,
und Moderation durch Bernd Brautmeier, stellver-
tretender Vorsitzender der KV Nordrhein, zur LGK-
Entschließung „Gesundheitliche Versorgung von
Menschen in prekären Lebenslagen“ statt. Durch
den Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass
die Fragen um die medizinische Versorgung dieser
Personengruppen schon seit einiger Zeit Eingang in
die KGK gefunden haben und regional unterschied-
liche Projekte und Maßnahmen initiiert wurden.
Projekte zur gesundheitlichen Unterstützung
in Solingen
Dr. Christoph Zenses, niedergelassener Facharzt
für Innere Medizin und Mitglied des Ärztenetzes
solimed, stellte mehrere Projekte vor, die solimed
initiiert hat. Mit dem ‚MediMobil‘ werden seit 2007
in Kooperation mit der Solinger Tafel e. V. regel-
Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen
Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen beraten Aspekte der gesundheitlichen Versorgung auf lokaler Ebene
mit dem Ziel der Koordination. Sie geben bei Bedarf Empfehlungen, arbeiten an Lösungen und sorgen für deren Umsetzung.
In den Konferenzen kommen Vertreterinnen und Vertreter aller Einrichtungen zusammen, die vor Ort bei der
gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mitwirken, zum Beispiel Ärzte der jeweiligen Kreisstelle von
Seiten der Ärztekammer Nordrhein sowie Ärzte und psychologische Psychotherapeuten der jeweiligen Kreisstelle der
Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.